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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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– jemanden wie Harry Keogh. Harry war nur ein Mensch, aber es war erstaunlich, was er alles mithilfe des Möbius-Kontinuums bewirken konnte. Was würde nur geschehen, wenn ein Supermann oder ein Gott hierhergelangen würde?
    Wieder dachte Clarke an den christlichen Gott, der alles aus der formlosen Leere erschaffen hatte und durch seinen Willen ein Universum entstehen ließ. Und noch ein Gedanke kam Clarke: Harry, wir sollten nicht hier sein. Das ist kein Ort für uns ... Seine unausgesprochenen Worte hallten wie Gongschläge in seinem Hirn, ohrenbetäubend laut! Offenbar auch für Harry.
    Ganz ruhig, sagte der Necroscope. Es gibt keinen Grund, hier zu schreien.
    Natürlich nicht, denn in der Abwesenheit alles anderen hatten sogar die Gedanken eine unglaubliche Masse. Wir sind nicht dafür bestimmt, hier zu sein, wiederholte Clarke. Und Harry, ich habe furchtbare Angst. Um Himmels willen, lass mich nur nicht los.
    Natürlich nicht, kam die Antwort. Und es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Harrys mentale Stimme war gelassen. Aber ich kann spüren und nachvollziehen, wie es für dich sein muss. Doch kannst du auch fühlen, wie wunderbar das alles ist? Bewegt es dich nicht bis ins Innerste deiner Seele?
    Und während seine Panik nachließ, musste Clarke zugeben, dass es tatsächlich so war. Langsam ließ die Anspannung nach, und er begann sich zu beruhigen; einen Augenblick später glaubte er, immaterielle Kräfte zu fühlen, die auf ihn eindrangen.
    Ich fühle ... einen Sog, wie einen Tidenstrom, sagte er.
    Das ist kein Sog, das ist ein Schub, verbesserte Harry ihn. Das Möbius-Kontinuum will uns nicht. Wir sind wie Sandkörner in seinen körperlosen Augen. Es würde uns hinausstoßen, wenn es das könnte, aber dazu sind wir nicht lange genug da. Wenn wir lange genug hierblieben, würde es versuchen, uns abzustoßen oder vielleicht auch uns zu vereinnahmen! Es gibt Milliarden von Toren, durch die es uns hinauskatapultieren kann; ich befürchte, jedes davon könnte für uns tödlich sein, auf die eine oder andere Weise. Oder vielleicht würden wir einfach integriert, was an diesem Ort heißt, dass man ausradiert wird! Ich habe schon vor langer Zeit entdeckt, dass man entweder das Möbius-Kontinuum meistert, oder von ihm gemeistert wird! Das würde natürlich bedeuten, dass wir lange, sehr lange Zeit hier still stehen würden – auf ewig, in normalen Begriffen.
    Harrys Erklärung verminderte Clarkes Nervosität nicht gerade. Wie lange bleiben wir hier?, wollte er wissen. Verdammt, wie weit sind wir schon gekommen?
    Eine Minute oder einen Kilometer. Das ist die Antwort auf beide deiner Fragen. Ein Lichtjahr oder eine Sekunde. Ist ja gut, es tut mir leid, wir werden nicht lange hierbleiben. Aber wenn ich hier bin, haben für mich solche Fragen kaum eine Bedeutung. Dies ist ein ganz anderes Kontinuum; die alten Konstanten gelten hier nicht. Dieser Ort ist die DNA von Zeit und Raum, das Grundgefüge der physikalischen Realität. Aber ... das ist nicht einfach, Darcy. Ich habe viel ›Zeit‹ gehabt, um darüber nachzudenken, und trotzdem habe ich nicht alle Antworten. Alle? Hach! Ich habe nur eine Handvoll! Aber die Dinge, die ich hier tun kann, die mache ich gut. Und jetzt will ich dir etwas zeigen.
    Warte mal!, sagte Clarke. Mir ist gerade erst aufgefallen, dass wir hier auf telepathischem Weg miteinander reden. So fühlen sich also die Telepathen bei uns im Hauptquartier.
    Nicht ganz, antwortete Keogh. Selbst die Besten von denen sind bei Weitem nicht so gut wie das hier. Im Möbius-Kontinuum haben Gedanken Masse, ein Gewicht. Das liegt daran, dass sie physikalische Dinge an einem materielosen Ort sind. Stell dir einen winzigen Meteoriten im Weltall vor – der kann ein Loch in die Außenhaut einer Raumsonde schlagen. Es gibt da so etwas wie eine Parallele. Wenn du hier einen Gedanken hervorbringst, dann breitet er sich unendlich aus, so wie sich Licht und Materie in unserem Universum unendlich ausbreiten. Ein Stern wird geboren, und wir sehen ihn Milliarden von Jahren später aufblinken, weil das Licht von ihm bis zu uns so lange gebraucht hat. So geht es hier mit den Gedanken. Lange nachdem wir wieder weg sind, werden unsere Gedanken hier noch existieren. Aber bis zu einem gewissen Punkt hast du Recht, was die Telepathie betrifft. Vielleicht besitzen Telepathen eine Möglichkeit, ein mentale Fähigkeit, die sie selbst nicht verstehen, das Möbius-Kontinuum anzuzapfen! Harry kicherte. Das ist doch mal ein Gedanke!

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