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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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europäischen Kleidung bot sie ein zauberhaftes Bild. Sie trug die Röcke mit verführerischer Anmut, als genösse sie die Freiheit, wieder eine Frau zu sein. Einen Augenblick lang hatte er plötzlich die verwirrende Vorstellung, sie auf das Bett zu tragen und zu lieben.
    Es war eindeutig, er kam wieder zu Kräften.
     
    Während die Möbel umgeräumt wurden, ging Troth hinaus. Sie wollte einige dekorative Stücke für Kyles Schlafzimmer zusammensuchen. Als sie zurückkam, hatten die Diener ihre Arbeit beendet. Kyle hatte in einem Ohrensessel Platz genommen, mit Troths Kätzchen, das den Namen Pearl Blossom, Perlenblüte, bekommen hatte, auf dem Schoß. Pearl, die kleine Verräterin, war vollkommen zufrieden und schnurrte für ihn.
    Auf einem Tischchen in der südwestlichen Ecke des Zimmers ordnete Troth einen Strauß Blumen aus dem Gewächshaus in einer Kristallvase an. Sie hatte die Blumen selbst zusammengestellt und das Zimmermädchen beauftragt, stets für frische Blumen zu sorgen. Welkende Pflanzen seien ein schlechtes Fengshui. »Dieser Platz eignet sich besonders gut für geschliffenes Glas.«
    Kyles Blick weilte auf dem umgeräumten Globus. »Ich glaube, ich werde deine Änderungen mögen.«
    »Ja, davon bin ich überzeugt.« Aus einem Korb holte Troth ein Paar Mandarin-Enten aus Porzellan hervor, die sie ebenfalls auf dem Speicher entdeckt hatte. Damit machte sie sich selbst einen Spaß - oder ein Geschenk -, wenn sie das Fengshui in dem Teil des Zimmers verbesserte, der für Liebe und Beziehungen zuständig war. Mandarin-Enten waren ein Symbol der Liebe und Treue. Immer zwei - nicht eine, nicht drei, sondern zwei.
    Stillschweigend belebte sie die Beziehungszonen im ganzen Haus, ohne ihr Tun zu erklären. Kyle würde in einem Jahr verheiratet sein. Vielleicht würde sogar Wrexham eine wohlgestaltete Witwe finden, wenn er aus London zurückkehrte und einige Monate in seinem Haus verbrachte. Vielleicht auch nicht. Sie war mit Kyle überein gekommen, dass sie die persönlichen Gemächer des Grafen nicht ohne seine Zustimmung umräumen würden.
    Sie stellte die Enten neben die glitzernde Vase. »Diese Mandarin-Enten wurden in China hergestellt. Sehr vielversprechend.«
    »Ich habe hier gern etwas aus China stehen.«
    Sie drehte die Enten so, dass sie sich ansahen. »Noch achtundzwanzig Tage.«
    Das kleine Lächeln verschwand auf seinem Gesicht. »Wo wirst du hingehen, wenn du von hier abreist, Troth? Was möchtest du machen? Was hast du vor?«
    Ihre Hände ruhten auf dem kühlen Porzellan der Enten. »Vielleicht werde ich in Schottland bleiben. Mir ein Häuschen suchen und die Schafzucht erlernen.«
    »Ein einsames Leben.«
    »Wenigstens könnte ich mir ein solches Leben leisten. Vielleicht auch nicht. Ich habe das Geld, das von dem übrig geblieben ist, das du mir in Kanton vor unserer Abreise gegeben hast, plus einer Summe von Gavin Elliott als Erbin deiner Anteile an Elliott House. Genau genommen gehört es dir und müsste an dich zurückgezahlt werden. Ich habe auch daran gedacht, mir eine Anstellung in einem Handelshaus in Edinburgh oder London zu suchen.«
    »Du wirst doch nicht ohne einen Penny in die Nacht entlassen«, sagte er atemlos. »Ich hatte stets die Absicht, für dein Auskommen zu sorgen. Du sollst genug haben, um ohne Sorgen bis ans Ende deiner Tage zu leben.«
    Ihr Mund verzog sich spöttisch. »Wrexham hatte zweitausend Pfund im Jahr geboten, aber das wäre eine zu große Geldverschwendung. Er braucht mich nicht zu bezahlen, wenn ich freiwillig gehe.«
    »Verdammt noch mal, Troth! Du bist stachlig wie ein Igel.« Er setzte Pearl auf den Boden und erhob sich aus seinem Sessel. »Hör auf, deinen Zorn auf meinen Vater an mir auszulassen. Keiner spricht hier von >bezahlen<. Du hast mir das Leben gerettet. Da es mir nun einmal lieb und teuer ist, kann ich dir doch genauso gut eine jährliche Apanage als Zeichen meiner Dankbarkeit aussetzen, oder spricht etwas dagegen?«
    Dankbarkeit. Eine andere Form der Verpflichtung. Kochend vor Zorn sagte sie: »Einhundert Pfund im Jahr werden für mich genügen. Du solltest dein Erbe nicht an eine ehemalige Geliebte vergeuden. Spare das Geld lieber für deine reinblütigen Söhne und Töchter.«
    Steif schritt er zum Tischchen und starrte sie über die Blumen hinweg an. »Ich wiederhole es zum letzten Mal: Die Frage von >reinblütigen< Kindern wird sich nicht ergeben, da ich nicht die Absicht habe, mich jemals wieder zu verheiraten. Ich bin verdammt schlecht

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