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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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die sie errichtet hatte. Aber zumindest gingen sie jetzt höflich miteinander um. Sogar freundlich.
    Als sie auf den kreisförmigen Tempel zugingen, huschte ein winziges Etwas heraus und lief Troth über die Füße. Ihr Gesicht strahlte vor Freude, als sie sich auf den Boden kniete und die Hände ausstreckte. »Ein Kätzchen! Komm zu mir, kleines Kätzchen, komm ...«
    Das Tierchen hatte einen buschigen Schwanz, ein graues Fell mit weißer Brust, weißen Pfoten und Schnurrhaaren. Als es übermütig an Troth hochsprang, nahm sie es in die Hand. »Wie niedlich! Weißt du, wo das Kätzchen herkommt?«
    »Aus den Stallungen. Ich habe es dort mit seinen Geschwistern spielen sehen. Es ist das Schönste aus dem Wurf. Und sehr abenteuerlustig, wenn es sich so weit weg wagt.«
    Das Kätzchen kletterte an Troths Ärmel hinauf und blieb auf der Schulter sitzen. Die kleinen weißen Schnurrhaare zitterten vor Neugier. Troth streichelte sie zwischen den spitzen Öhrchen. »Damals in Macao hatten wir einen Hund. Ich weiß zwar nicht, was aus ihm geworden ist, nachdem ich wegging und der Haushalt aufgelöst wurde, aber ich habe immer befürchtet, dass er in einem Kochtopf gelandet ist.«
    Kyle schüttelte sich. Er wusste, dass die Chinesen Hundefleisch aßen. Obwohl dies im Grunde keinen großen Unterschied zum Verzehr von Tauben oder Kaninchen machte, war er zu englisch, um die Vorstellung nicht abstoßend zu finden. »Vielleicht bewacht dein Hund ein anderes Haus.«
    »Hoffentlich. Wachhunde werden gut behandelt, weil sie nützlich sind. Bei Chenqua hatte ich mir immer einen Hund oder eine Katze gewünscht, aber ich durfte mir höchstens eine Grille oder einen kleinen Vogel halten und das wollte ich nicht.«
    Kyle schluckte, als er sah, mit welch unbefangener Sinnlichkeit sie ihre Wange am weichen Fell des Kätzchens rieb. »Du kannst es behalten. Es ist alt genug, um seine Mutter zu verlassen.«
    Einen Augenblick lang erglühte ihr Gesicht vor Freude, wie damals auf ihrer Reise nach Hoshan. »Oh, Kyle, wirklich?«
    »Wahrscheinlich wird es dir Mallory, der Stallmeister, danken, weil du ihm eine seiner vielen Katzen abnimmst.« Wie gern würde er Troth mit Diamanten überschütten, aber wenn ein so kleines, lebendiges Geschenk dieses Lächeln hervorrief, konnte sie jedes Kätzchen im Königreich haben.
     
    »Gefällt dir dieses Sofa?«, fragte Troth.
    Kyle betrachtete das fragliche Stück, ein Relikt des sogenannten ägyptischen Stils, der vor mehreren Jahrzehnten in Mode gewesen war. Solange er sich erinnern konnte, hatte es im Morgenzimmer gestanden und er hatte es wie eine unabänderliche Tatsache des Lebens hingenommen. »Ich mag dieses Sofa nicht. Ehrlich gesagt, ich kann es nicht ausstehen. Die Krokodilsfüße mögen ihren eigenwilligen Charme haben, aber es ist entsetzlich unbequem und dieses Grün ist einfach grässlich.«
    »Dann weg damit.« Troth winkte zwei Dienstboten herbei, die das Sofa hochstemmten und hinaustrugen.
    Während der letzten vierzehn Tage hatte sie sich durch die wichtigsten Räume des Hauses hindurchgearbeitet, unter genauester Beachtung der Fengshui-Regeln: Ein Raum sollte weder kaputte Gegenstände enthalten noch unnützen Krimskrams oder Dinge, die den Bewohnern des Hauses nicht gefielen.
    In den zwei Jahrhunderten seit der Erbauung Dornleighs hatten sich Berge von unbrauchbaren Sachen angesammelt. Unbarmherzig verbannte Troth morsche Möbelstücke, schlechte Gemälde und abgetretene Teppiche. Kyle folgte Troth im Schlepptau und genehmigte ihre Entscheidungen. Wollte er sich von einem besonderen Stück nicht trennen, so durfte es bleiben.
    Troths Neugestaltung des Kontors hatte seinen Glauben an Fengshui besiegelt. Auch wenn das enge Zimmer die gesamten landwirtschaftlichen Akten und Kontobücher enthielt, hatte Kyle es nie gemocht. Er hielt sich dort nur auf, wenn es der Betrieb unbedingt erforderlich machte.
    Nach einer eingehenden Überprüfung ließ Troth den Schreibtisch umstellen, so dass man nicht mehr mit dem Rücken zur Tür saß. Kaum hatte sich Kyle in dieser neuen Position an den Schreibtisch gesetzt, wurde ihm bewusst, wie unangenehm ihm das Gefühl gewesen war, jemand könne heimlich hinter seinem Rücken eintreten.
    Troth nahm noch eine Reihe von kleineren Änderungen vor. So verschwanden einige dünnbeinige Stühlchen und ein unbenutzter Tisch. Ein Landschaftsgemälde, das ihm immer schon gefallen hatte, wurde aufgehängt. In diesem Kontor würde Kyle seinen Verwaltungsarbeiten in

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