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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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nur, das Richtige zu tun.« Er gab der Versuchung nach, als er hinzufügte: »Aber wenn du es nicht allzu eilig hast, nach Schottland zu reisen, könnten wir abwarten, bis ich wieder zu Kräften gekommen bin. In der Zwischenzeit könntest du Zukunftspläne schmieden. Der Schreck über meine wundersame Auferstehung von den Toten muss dir ja immer noch in den Gliedern stecken.«
    Ihr dunkler Schopf nickte heftig.
    Sanft strich er über ihr seidenes Haar. »Es tut mir Leid. Ich hätte dir von unterwegs schreiben können, aber das wäre zwecklos gewesen, da ich auf jeden Fall vor dem Brief in Warfield angekommen wäre.«
    »Diesen Teil kann ich nachvollziehen.« Ihre Stimme wurde kühl. »Aber den Rest... Ich nehme an, du möchtest nicht, dass wir ... dass wir uns wie ein Ehepaar benehmen, während du darüber nachdenkst, wie wir uns möglichst unauffällig trennen können.«
    Er fühlte sich in die Enge getrieben. Ahnte sie, dass er befürchtete, sie nicht mehr freigeben zu können, wenn sie erst wieder Liebende waren? Mit einem Scherz versuchte er sich aus der Affäre zu ziehen. »Wenn du Dornleigh gesehen hast, wirst du unsere Ehe schleunigst auflösen wollen. Es ist das trostloseste Haus von ganz England.«
    »Aber es ist dein Zuhause.«
    »O ja.« Er lächelte. »Doch, ich muss zugeben, dass ich mich auf Dornleigh freue. Seit sieben Jahren bin ich nicht mehr dort gewesen. Das ist eine lange Zeit.«
    Lang genug, um sich seine Träume zu erfüllen ... und was blieb zurück?

KAPITEL 31
     
    Dornleigh hielt, was es versprach. Düster erhob es sich gegen den regengrauen Himmel. Über dem Tor des ausgedehnten, mit Zinnen und Türmen bewehrten Gebäudes hätte folgende Inschrift stehen können: >Lass alle Hoffnung fahren, wenn du hier eintrittst^
    Troth zog den Kopf vom Kutschenfenster zurück. Sie war sich nicht sicher, ob es besser war, sich über das Ende der unseligen Fahrt zu freuen oder zu bedauern, dass das Ziel dieser Fahrt so abschreckend war, wie Kyle es warnend geschildert hatte.
    Sie saß ihrem Mann und seinem Vater in der schweren, luxuriösen Reisekutsche der Wrexhams gegenüber. Zwei Tage hatten sie das Innere dieser Kutsche miteinander geteilt und dabei ständig versucht, den Blickkontakt mit dem Gegenüber zu vermeiden.
    Lord Wrexhams Kutsche war zwei Tage nach der Rückkehr des verlorenen Sohns in Warfield Park eingetroffen, eine Stunde nach Lady Lucias Ankunft. Trotz seiner üblicherweise derben Art hatte sich der Graf wie eine Glucke benommen, die ihr verlorenes Küken wiedergefunden hatte. Kyle ließ jedermanns Aufmerksamkeit mit höflicher Gelassenheit über sich ergehen. Troth jedoch hatte den Eindruck, dass er sich mehr Ruhe und Zurückgezogenheit gewünscht hätte.
    Vom Tag seiner Ankunft an, und vor allem, als er ein eigenes Zimmer bezog, entfernte er sich mehr und mehr von ihr. Während der Zeit, in der er für tot gehalten wurde, hatte sie wenigstens noch das Gefühl gehabt, seine Ehefrau zu sein. Niemand ließ es an Höflichkeit ihr gegenüber fehlen oder schloss sie aus dem wiedervereinigten Familienverband der Renbournes aus. Aber sie kam sich ... nutzlos vor. Während der langen Tage und noch längeren Nächte hielt sie sich immer wieder vor Augen, dass Kyle auch den anderen Familienmitgliedern aus dem Wege ging.
    Der einzige Mensch, dessen Gesellschaft er begrüßte, war sein Bruder. Dominic schien Kyles Nähe zu suchen.
    Troth spürte die innere Verbundenheit der Zwillingsbrüder und das überfließende Chi, das Kyle an Leib und Seele stärkte. In dem praktisch denkenden England würde ihre Wahrnehmung als Aberglaube abgetan werden.
    Glücklicherweise änderte sich Meriels Verhalten nicht. Sie beschäftigte Troth mit Kinderhüten, Ausritten und Arbeiten in den Treibhäusern zur Vorbereitung der Frühlingsbepflanzung.
    Aber es würde keine Meriel geben, die ihr in Dornleigh zur Seite stand. Nach zehn Tagen Warfield wurde Kyle für kräftig genug befunden, um die Reise zum Familiensitz anzutreten. Wrexham hatte es eilig, ihn mitzunehmen, so als ob Kyles Heimkehr erst dann wirklich stattgefunden habe. Vielleicht wollte er auch Kyle von Dominic trennen, damit er seinen Erben um sich hatte. Troth hatte das dunkle Gefühl, dass sie keinesfalls zu den Plänen des Grafen passte.
    Obwohl sie die Zuwendung ihres Mannes ersehnte, übte sich Troth in Geduld und hoffte, dass sich dieser Zustand mit seiner Genesung bessern würde. Sie kleidete sich, sprach und benahm sich wie eine englische Lady,

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