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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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würdest du mein Pferd mitnehmen?« Ohne auf eine Antwort zu warten, hob Dominic seinen Bruder mehr in die Kutsche, als dass er ihm half, und fuhr mit ihm weiter.
    Es war die Krankheit, die Kyle so teilnahmslos machte, tröstete sich Troth. Die Gefangenschaft und die lange Heimreise hatten ihn erschöpft und von der Malaria erholte man sich nicht so schnell.
    Trotzdem fühlte sie sich zutiefst verletzt, als sie Cinnamon zu einem Felsen führte, von dem sie aufsteigen konnte. Er behandelte sie wie eine Zufallsbekannte, nicht wie eine geliebte Frau.
    Als sie sich in ihrem Damensattel zurecht setzte, wurde ihr auf einmal blitzartig klar, was seine Rückkehr für sie bedeutete. Kyle hatte sie nur geheiratet, um sie zu schützen. Er hatte nie die Absicht gehabt, sie zu seiner Ehefrau zu machen. Sie war seine Geliebte gewesen. Wäre er nicht zum Tode verurteilt worden, dann hätte sich an diesem Zustand nichts geändert. Ihre Hände zitterten plötzlich.
    Leicht und schwungvoll saß Meriel auf. »Du darfst dich nicht wegen Dominics und Kyles Verbundenheit grämen«, erklärte sie ernst. »Sie nimmt weder dir noch mir etwas weg. Ich glaube, durch diese brüderliche Nähe können sie ihre Frauen mehr lieben.«
    Troth schluckte schwer. Sie wusste nicht, ob sie froh oder traurig darüber sein sollte, dass Meriel ihre Gedanken so gut lesen konnte. »Mag sein, dass ihre Verbundenheit dir nichts wegnimmt, weil dich Dominic liebt. Zwischen Kyle und mir ... da ist es anders.«
    Meriel ritt die Auffahrt hinauf, Dominics Pferd mit sich führend. »Anders, ja. Ihr hattet nie Gelegenheit, euch unter normalen Umständen kennen zu lernen.« Sie blickte Troth an. »Aber du liebst ihn, und er hätte dich nie geheiratet, wenn er nicht eine echte Zuneigung zu dir gefasst hätte. Im Augenblick ist er von der Reise und der Krankheit erschöpft. Hab Geduld.«
    Troth blieb keine andere Wahl. Beim Weiterreiten dachte sie an ihren Traum, in dem ihr Mann auf wundersame Weise von den Toten auferstanden war und sie in die Arme riss. Was für eine Närrin war sie doch gewesen!
    Die Heirat, die mit ehrenwerten Absichten geschlossen worden war, hatte sich als Fehlschlag entpuppt.
     
    Keuchend schreckte Kyle aus seinem Albtraum über Wu Chongs Kerker auf und bemerkte einen warmen weiblichen Körper neben sich. Das Licht der Kerze neben seinem Bett beleuchtete fülliges schwarzes Haar, das sich über seiner Schulter ausbreitete. Völlig angekleidet lag Troth neben ihm auf der Bettdecke. Wahrscheinlich hatte sie neben dem Kranken Wache gehalten und sich dann für einen kurzen Augenblick hingelegt.
    Mit letzter Willenskraft beherrschte er sich, um sich nicht zu ihr zu drehen und die Arme um sie zu legen. Nicht aus Leidenschaft... die war in Fengtang gestorben. Wann immer ihn diese Schreckensbilder verfolgten, verspürte er den verzweifelten Drang, Trost in der Wärme ihres Körpers zu suchen.
    Auf der langen Heimreise nach England hatte er genügend Zeit gehabt, um über Troth nachzudenken. Wenn an der Eheschließung keine gesetzlichen Zweifel bestanden hätten, wäre ihnen nichts anderes übrig geblieben, als das Beste daraus zu machen. Aber die Legalität ihrer Verbindung war mehr als zweifelhaft. Das hieß, dass es an ihm war, sie von einer Verpflichtung zu entbinden, die nur wenige Stunden dauern sollte. Sie wollte frei sein, um ihr eigenes Leben zu leben, und er gestand es ihr zu.
    Aber jetzt, wo sie öffentlich wie privat als Lady Maxwell bekannt war, wäre es verdammt schwierig, ihre Verbindung ohne einen Skandal aufzulösen. Kyle schuldete Troth sowohl einen untadeligen Namen als auch die Freiheit.
    Er hatte gehofft, sie nicht in Warfield vorzufinden. Am besten wäre es gewesen, sie wäre wohlbehalten in England angekommen, hätte Dominic die Nachricht von seinem Tode überbracht und anschließend ihre Reise nach Schottland fortgesetzt. Auf diese Weise wäre er nicht der Versuchung ausgesetzt gewesen, sie wieder zu sehen.
    Er war wie vom Donner gerührt gewesen, als er sie neben Dominic und Meriel erblickt hatte. In ihrem Reitkostüm hatte sie so entzückend und britisch ausgesehen, dass er sie zuerst nicht erkannt hatte. Der scheue Jin Kang und die tapfere Mei-Lian waren vollständig verschwunden. Wenn nicht diese bildschönen asiatischen Augen gewesen wären, hätte er sie für eine Freundin von Meriel gehalten.
    Er zog die gesteppte Decke, die zusammengefaltet am Fußende des Bettes gelegen hatte, über sie. Auch wenn es tagsüber frühlingshaft

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