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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kyle ihren Vorschlag ablehnte, würde sie ausreifen. Ihr Körper verlangte nach sportlicher Betätigung, nachdem sie so lange eingepfercht gewesen war.
    Seit ihrer Reise nach Hoshan hatte sie keine Chi-Übungen mehr gemacht. Eigentlich wollte sie damit wieder in Warfield anfangen, wo jede Exzentrik als Selbstverständlichkeit hingenommen wurde. Nur bei einer hochangesehenen Lady Maxwell würde diese typisch unenglische Beschäftigung als unpassend angesehen werden.
    Hastig beendete Troth ihr Frühstück, das aus Tee und gebuttertem Toast mit Orangenmarmelade bestand. Das Mittag-und Abendessen pflegte sie mit Kyle und Wrexham einzunehmen. Zum Frühstück aber gönnte sie sich den Luxus, allein zu sein und den häuslichen Spannungen zu entfliehen.
    Mit Hilfe von Bessy zog sie ihr Reitkostüm an. Es war aus klassischem blauen Tuch geschneidert und an den Rändern mit goldenen Litzen verziert, die dem Ganzen einen militärischen Schick gaben, eine durchaus beabsichtigte Wirkung.
    Sie raffte die weiten Röcke und eilte hinunter. Ihr war leicht und froh ums Herz. Vielleicht würde Kyle so großen Gefallen an dem Ausritt haben, dass ihm ein anderer, innigerer Galopp in den Sinn kam ...
    Sie schalt sich wegen dieser niederen Gedanken, obwohl sie ihr oft kamen. Kyle mochte für die Liebe zu erschöpft sein, aber sie war es nicht. Sie musste sich ständig beherrschen, ihn nicht zu berühren, nicht in seine Arme zu sinken und ihn zu küssen, in der Hoffnung, die Flamme des Begehrens zu entfachen.
    Ein Schritt nach dem anderen. Auf dem Weg in die Diele begegnete sie dem Butler. »Wissen Sie, wo Lord Maxwell ist, Hawking?«
    »So viel ich weiß, befindet er sich in seinem Arbeitszimmer, Mylady.« Er warf ihr einen bewundernden Blick zu. »Ein herrlicher Tag zum Ausreiten, Mylady. Ich bin sicher, Lord Maxwell wird es begrüßen.«
    »Das hoffe ich.« Hawking kannte seinen jungen Herrn von klein auf und liebte ihn abgöttisch. Troth spürte, dass sie beide ein unausgesprochenes Abkommen zu Kyles Gunsten getroffen hatten.
    Während ihrer Erkundungen in der vergangenen Woche hatte sie herausgefunden, dass das Arbeitszimmer ein gemütlicher Raum neben dem großen Bibliothekszimmer war. Mit einem Kamin, einem Schreibtisch und einigen bequemen Sesseln ausgestattet, war es, abgesehen von den Privatgemächern, der einladendste Ort im ganzen Haus. Wie schön müsste es sein, abends hier mit Kyle zu sitzen und zu lesen ...
    Sie ging durch das Bibliothekszimmer und stand kurz vor der geöffneten Tür zum Arbeitszimmer, als sie Stimmen hörte. Wrexham, der Drachen, sagte: »Da bist du also, Maxwell. Du kannst dich nicht ewig vor mir verstecken.«
    »Nein?«, antwortete Kyle freundlich. »Bis jetzt ist es mir doch ganz gut gelungen.«
    Da keiner der Männer sie sehen konnte, blieb Troth stehen und überlegte, ob es klüger sei, die beiden nicht bei einer geschäftlichen Unterhaltung zu stören. Aber das Wetter war einfach zu schön und sie wollte den Tag nutzen. Außerdem brauchte Kyle dringend frische Luft und Sonne.
    Ein Sessel quietschte, als Wrexham Platz nahm. »Wann wirst du etwas gegen diese Person unternehmen?«
    Troth erstarrte.
    »Ich nehme an, du meinst meine Frau«, antwortete Kyle in drohendem Ton.
    »Sie ist nicht deine Ehefrau«, entgegnete der Vater. »Diese lächerliche Zeremonie würde sogar in Schottland unvorschriftsmäßig sein. Und in China hat sie gar nichts zu bedeuten. Du musst sie abschieben, damit du dir eine passende Frau suchen kannst.«
    »Auch wenn die Eheschließung vor dem Gesetz fraglich ist, fühlen wir uns durch das Gelöbnis aneinander gebunden.«
    »Verdammt noch mal, sie war deine Geliebte! Das mache ich dir nicht zum Vorwurf. Zugegeben, sie ist ein hübsches Ding, aber das ist auch alles. Du wärst diese Ehe doch niemals eingegangen, wenn du nicht gedacht hättest, du würdest am nächsten Tag nicht mehr am Leben sein.«
    »Es ist wahr. Meine Verurteilung zum Tode hat mich auf diesen Gedanken gebracht«, entgegnete Kyle müde, »aber das ist unwichtig. Ich habe mein Versprechen in gutem Glauben gegeben und ich kann mich jetzt nicht einfach von ihr trennen.«
    »Das kannst du und das wirst du! Ich war bereit, sie als deine Witwe zu akzeptieren, nicht aber als die zukünftige Gräfin von Wrexham.«
    »Warum nicht?«
    »Um Gottes willen, stell dich doch nicht so dumm«, knurrte Wrexham angewidert. »Sie ist Chinesin. Verdammt will ich sein, wenn ich zulasse, dass der zukünftige Graf von Wrexham

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