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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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fristete. Es würde nicht einfach sein ...
    Nein. Eines Tages würde sie vielleicht verzweifelt genug sein, um Hand an sich zu legen. Aber jetzt war sie am Leben und befand sich in England. Wenn Frederica die Wahrheit sagte - und ihre Worte klangen entsetzlicherweise glaubhaft —, drohte Gavin die Todesstrafe. Ein so aufsehen erregender Fall würde ziemlich bald zur Verhandlung kommen, die aber trotzdem einige Wochen dauern würde. Ausreichend Zeit für Alex, um aus diesem furchtbaren Gefängnis zu entkommen.
    Das hieß wiederum, dass sie keine Zeit mit Selbstmitleid vergeuden durfte. Also durfte sie nicht mit ihrer Familie mitfühlen, die um ihren angeblichen Tod trauerte. Von neuem Mut erfüllt, stand sie auf. Nach einem entsetzlichen Schwindelanfall ging sie zu dem Eisengitter und hob das Tablett mit dem Essen auf. Sie brauchte Kraft und das hieß, dass sie sich gut ernähren musste.
    Nachdem sie sich wieder auf ihr Feldbett gesetzt hatte, öffnete sie die mit einem Deckel verschlossene Schüssel, die eine dicke Gemüsesuppe enthielt. Auch wenn sie lauwarm war, schmeckte sie angenehm. Mit einem halben Laib Brot und einem Stück Käse ergab es eine sättigende Mahlzeit. Man hatte sogar an eine Kanne Tee gedacht. Sie trank ihn gierig und genoss seine belebende Wirkung.
    Vermutlich stammte das Essen aus einer Schenke, in der die Hafenarbeiter einkehrten. Wenn die Mahlzeiten in Zukunft auch so gut waren, brauchte sie sich zumindest nicht vor dem Hungertod zu fürchten.
    Da ihr Magen noch etwas mitgenommen war, stellte sie das Tablett zur Seite, um später weiterzuessen, und hoffte, dass sie damit keine Ratten anlocken würde.
    »Miau, miau.«
    Überrascht blickte Alex auf, als sich ein Kater durch die Gitter ihrer Zelle zwängte. Das große, kräftige Tier blickte auf die Essensreste und miaute erneut.
    »Komm her, mein Miezchen.« Lächelnd brach Alex ein Stück Käse ab und legte es auf den Boden. Sie hätte sich denken können, dass da, wo es Ratten gab, auch Katzen sein würden.
    Der getigerte Kater verschlang den Leckerbissen und bettelte miauend um Nachschub. Nach einem zweiten Stück ließ er sich von Alex hinter den Ohren kraulen. Sein Fell war herrlich weich, sein Körper angenehm warm. »Bist du einverstanden, wenn ich dich ab jetzt Captain Cat nenne?«
    Er schnurrte bejahend. »Sehr gut, Captain. Ich würde es sehr begrüßen, wenn du regelmäßig vorbeikommst und die Ratten vertreibst. Zum Dank dafür werde ich mein Essen mit dir teilen. Einverstanden?«
    Captain Cat sprang auf die Pritsche, drehte sich einige Male im Kreis und rollte sich mit eingezogenen Pfoten zum Schlafen zusammen. Alex fühlte sich besser und nahm eine sorgfältige Erkundung ihrer Umgebung vor. Nach Wein riechendes Sägemehl war auf dem Boden verstreut; am Rand befanden sich einige aufgestapelte Fässer.
    Die sanitären Einrichtungen bestanden aus einem Loch in einer Ecke. Sie kniete sich hin und untersuchte es genau. Man hatte einen Stein herausgeschlagen. Der darunter entstandene leere Raum sollte wahrscheinlich als Nachttopf dienen, obwohl der Geruch unangenehm sein würde.
    Als Nächstes begutachtete sie die Eisenstäbe, die ihre Zelle verschlossen. Sie waren neu, fest miteinander verschraubt und tief in das Mauerwerk eingelassen. Unmöglich, sie zu durchbrechen.
    Sie langte durch die Stäbe und prüfte das Schloss.
    Es war ebenfalls neu und sah hoffnungslos stabil aus. Ein erfahrener Einbrecher könnte es vielleicht mit viel Geschick knacken. Alex bezweifelte, dass ihr dies gelingen würde, da es ihr vor allem an dem geeigneten Werkzeug aus Metall mangelte, das in das Schlüsselloch passte. Wahrscheinlich hatten nur die Pierces den Schlüssel. Es gab also keinen Wärter, den sie bezirzen konnte, damit er sie hinausließ.
    Warum gab es keine Tür, die dieser Wärter öffnen musste, um ihr die Mahlzeiten zu bringen? Mit wing chun hätte sie die Chance, einen Mann zu Boden zu schlagen, da er den Angriff einer Frau nicht erwarten würde. Aber die Zelle war so gebaut, dass die Tür nur geöffnet werden musste, wenn Alex herausgeführt und auf das Schiff nach Nordafrika gebracht wurde. Sie unterdrückte den Schauder, der sie bei dieser Vorstellung überlief.
    Wenn die Eisenstäbe und das Schloss ihrer Flucht im Wege standen, blieben nur die steinernen Mauern. Sie tastete die feuchte Wand auf ihrer Seite mit den Händen ab. Die Docks waren mindestens dreißig Jahre alt. An manchen Stellen bröckelte bereits der Mörtel ab.
    Hatte sie

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