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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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für einen gestörten Geist plädierte. »Ich schlage vor, wir nehmen Platz und überlegen, wie die Beweisführung der Anklage aussehen könnte.«
    »Würden Sie mir vielleicht bitte vorher mit Ihren eigenen Worten schildern, was sich an dem Unglückstag ereignet hatte?«
    Mit dem Sherryglas in der Hand setzten sich die drei Herren vor den brennenden Kamin, der die kalte Feuchtigkeit eines grauen Regentages kaum vertreiben konnte.
    Mit knappen Worten beschrieb Gavin die Ereignisse, die zu dem Brand und letztendlich zu Alex' Tod geführt hatten, während Sir Geoffrey eine Brille aufsetzte und sich genaue Notizen machte. Er sprach wenig, stellte nur ab und zu eine Frage, um Unklarheiten zu vermeiden.
    Gavin schloss seinen Bericht. »Gibt es einen Punkt, der die Geschworenen zu einem Schuldspruch veranlassen könnte?«
    »Die Geschworenen?« Der Anwalt zog die Stirn in Falten. »Darf ich offen sprechen, Mylord? Es gibt einige Dinge, die ich Ihnen erklären muss.«
    »Nur zu.«
    »Um dies als Erstes klarzustellen. Sie werden im House of Lords vor Gericht gestellt, da es Ihre Peers sind.«
    Gavin runzelte die Stirn.
    Der Gedanke, von einer Gruppe verknöcherter alter Aristokraten verhört zu werden, gefiel ihm gar nicht. »Offiziell bin ich noch nicht in das House of Lords aufgenommen worden. Kann ich nicht auf einer Verhandlung vor einem normalen Gericht bestehen?«
    Howard schüttelte den Kopf. »In diesem Fall haben Sie keine Wahl. Das Präzedenzrecht ist hier eindeutig.«
    Gavin fluchte im Stillen. Ein weiterer Nachteil in diesem verdammt undemokratischen System. »Welche Folgen hat es für mich, wenn mein Fall im House of Lords verhandelt wird?«
    »Positiv ist, dass Sie zu Ihrer Verteidigung sprechen können.« Howard zögerte. »Im Allgemeinen lassen die Peers ihresgleichen nicht im Stich, vor allem dann nicht, wenn die Beweise zweifelhaft sind. Der letzte Peer, der 1790 wegen Mordes verurteilt wurde, war Lord Ferres. Es stand außer Zweifel, dass er seinen Verwalter erschossen hatte. Hätte er jedoch laut Anklage einen Mann im Duell getötet, wäre er mit Sicherheit freigesprochen worden, da viele Peers die Meinung vertreten, dass ein Gentleman das Recht habe, seine Ehre zu verteidigen.«
    »Aber ich bin nicht einer von ihresgleichen«, betonte Gavin. »Ich bin ein Fremder - ein Schotte und ein Yankee und ein Geschäftsmann, der erst seit einigen Monaten in London lebt. Mit Ausnahme von Wrexham habe ich keine Freunde unter den Adeligen. Die anderen Lords, die ich kenne, gehören zur Familie oder zum Freundeskreis meiner Frau, und die möchten mich wahrscheinlich liebend gern am Galgen sehen.«
    »Du bist nicht ohne Freunde«, sagte Kyle. »Ashburton ist bedingungslos fair und besitzt großen Einfluss. Wenn er von deiner Unschuld überzeugt ist, werden die anderen bereit sein, im Zweifelsfall zu deinen Gunsten zu sprechen.«
    »Das werden Sie brauchen«, sagte der Anwalt verdrießlich. »Der Nachteil einer Verhandlung im House of Lords besteht allerdings darin, dass Sie von einer einfachen Mehrheit verurteilt werden können. Vor einem königlichen Gerichtshof müsste das Urteil einstimmig ausgesprochen werden.«
    Das war keine gute Nachricht. »Was für Beweise hat die Anklage? Es liegt doch auf der Hand, dass es für ein Ereignis, das nicht stattgefunden hat, auch keine Augenzeugen geben kann.«
    »Ich weiß nicht, wie in Ihrem Fall vorgegangen wird, aber ich glaube, man wird die Tatsache ausschlachten, dass Sie und Ihre Frau bei einer heftigen Auseinandersetzung gehört wurden, und dass Sie am Abend vor ihrem Tod zwei Männer mit den bloßen Händen getötet haben.«
    »Das geschah in Selbstverteidigung!«
    »Ja, aber es wirft den Verdacht auf Sie, zu Gewalttätigkeit zu neigen. Außerdem gibt es Beweise, dass das Feuer, das Ihr Lagerhaus zerstört hat, absichtlich gelegt worden war und dass Sie die Versicherungssumme vor nicht allzu langer Zeit wesentlich erhöht haben.«
    Gavin zuckte zusammen, als er das Muster erkannte. »Man wird also behaupten, ich hätte mich über meine Frau geärgert, sie während einer Auseinandersetzung getötet, dann den Brand im Lagerhaus gelegt, um mein Verbrechen zu vertuschen und die Versicherung zu kassieren.«
    »Genau. Da es keine Augenzeugen gibt, ist der von Ihnen geschilderte Tathergang sehr glaubhaft.«
    »Aber nichts davon ist geschehen!«
    »Man könnte zu der Annahme kommen, dass Sie nicht die Absicht gehabt hatten, Ihre Frau zu töten, aber in der Hitze der

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