Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
wollte den Kampf beenden und suchte nach einer Gelegenheit, Kasan so zu fassen zu bekommen, dass er ihn festhalten konnte, ohne ihn ernstlich zu verletzen. Sein Gegner war weniger darauf bedacht, ihm nicht zu schaden, und drehte ihm in einem heimtückischen Manöver den Kopf zur Seite, so dass er ihm mit Leichtigkeit den Nacken brechen konnte.
In die Richtung, in die sich der Kopf eines Menschen bewegt, folgt ihm sein Körper. Anstatt Widerstand zu leisten, gab Gavin der Drehbewegung nach und ließ sich mit seinem Körper schwer auf Kasan fallen. Als Kasan das Standbein wechselte, um das zusätzliche Gewicht abzufangen, verlor er einen Augenblick lang die Balance.
Gavin nutzte diesen Moment, um sich wegzudrehen und einen riskanten Griff anzubringen, der die Nervenbahnen des Gegners am Oberarm blockierte. Wenn es ihm nicht gelang, war er Kasan völlig ausgeliefert. Verdammt noch mal!
Die Nerven waren durch das dicke Muskelfleisch geschützt. Gavin packte jetzt mit brutaler Gewalt zu, Kasan keuchte vor Schmerz. Sein Körper wurde schlaff. Es war der perfekte Griff, um den Gegner zu überwältigen. Er lähmte ihn mit Schmerzen, verursachte aber keine wirkliche Verletzung. »Ergebt Euch, Eure Hoheit!«
Der Sultan fluchte auf Malaiisch, wütete und tobte, konnte sich aber nicht befreien. Erbarmungslos zwang Gavin ihn zu Boden, bis er aufschlug. Der Kampf war beendet.
Die Trommeln wurden ekstatisch geschlagen. »Sieger ist Tuan Elliott!« Im Pavillon sprang Alex vor Erleichterung und Aufregung in die Höhe.
Gavin trat höflich zurück und verneigte sich vor dem Sultan. »Euer Hoheit kämpfen besser, als es einem Herrscher zukommt.«
»Und Sie kämpfen besser, als es einem Mann aus dem Westen zukommt.« Mit eisigem Gesichtsausdruck stand Kasan auf. »Beten Sie zu Ihren Göttern, dass die Herausforderung morgen leicht sein wird, Captain, denn Ihnen wird nichts geschenkt werden.«
Das wusste Gavin. Er verbeugte sich vor den Zuschauern und kehrte zum Pavillon zurück.
»Wo im Himmel haben Sie das gelernt, Gavin?«, fragte Alex und sah ihn ehrfürchtig an.
»Von Suryo.« Er nickte seinem Freund zu, der den schmerzenden Ellenbogen untersuchte.
»Ich werde Sie verbinden, Captain«, sagte Suiyo. »Auch wenn das Gelenk nicht gebrochen ist, schwillt es an.« Er nahm eine bereitliegende Bandage und wickelte sie um das Gelenk.
»Der Sultan sagte, er hätte Katie gefunden, Alex«, sagte Gavin ruhig. »Sie wurde an den Radscha von Sukau verkauft und dürfte dort sicher aufgehoben sein.«
Alex strahlte vor Freude. »Gott sei Dank! Und Ihnen.« Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, wich aber sofort über ihre Kühnheit errötend zurück. Sie duftete nach tropischen Blüten.
Als sie von den Wachen fortgeführt wurde, berührte Gavin sein Gesicht. Ihm war, als hätten ihre Lippen einen brennenden Abdruck auf seiner Wange hinterlassen. Auf ihre Art war sie ebenso gefährlich wie Kasan. Der Sultan bedrohte nur seine Freiheit und sein Leben. Alex hätte vielleicht die Macht, seine Seele umzuformen.
Kapitel 10
Unruhig wie ein gefangenes Tier ging Alexandra in dieser Nacht in ihrem Käfig auf und ab.
Auch wenn sie es gelernt hatte, sich vorsichtig zu bewegen, so dass die Ketten nicht das leiseste Geräusch von sich gaben, tauchte Gavin aus seinem Schlafzimmer auf. Mit zerzaustem Haar und in eine helle Tunika und gleichfarbige Hosen gekleidet, sah er wie die Erscheinung eines sagenumwobenen heidnischen Gottes aus. »Sie können auch nicht schlafen?«, fragte er.
»Nein .« Sie atmete tief durch, damit ihre Stimme nicht zitterte. »Es tut mir Leid, dass ich Ihnen eine so große Last bin. Im Augenblick komme ich mir wie ein Häuflein Scherben vor.«
»Sie sind keine Last. Sie sind eine großartige Frau. Wenn ich der Gefangene wäre und Sie statt meiner zum Löwenspiel antreten müssten, um für meine Freiheit zu kämpfen, würden Sie das mit Erfolg tun.«
Dieses unverdiente Kompliment ließ es ungehemmt aus ihr heraussprudeln: »Ich kenne die Bedingungen Ihrer Abmachung mit Kasan. Großer Gott, Gavin, wie konnten Sie zehn Jahre Ihres Lebens für eine Frau aufs Spiel setzen, die Sie kaum kennen? Im Mittelalter waren Männer wie Sie Heilige.«
»Ich bin kein Heiliger, Alex«, sagte er verblüfft. »Betrachten Sie es einmal von dieser Seite ... wie soll ich mit mir im Reinen leben, wenn ich eine Landsmännin von mir der Sklaverei aussetze?«
»Für mich sind Sie aber ein Heiliger. Oder zumindest ein Mensch, dessen Mut und
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