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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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gelangen.
    Die Piraten versuchten die Masten der Helena zu kappen, damit sie geentert werden konnte. Schließlich machte es keinen Sinn, ein Schiff mit wertvoller Fracht zu versenken. Sollte die Helena den Anschein erwecken, dass ihr die Flucht gelang, dann, nun dann würden die Piraten kurzen Prozess machen und das Schiff sofort versenken, damit es keine Zeugen für ihre verbrecherische Tat gab.
    Der Kanonendonner war betäubend nahe. Erstaunt nahm Alex wahr, dass die Geschütze der Helena das Feuer bereits erwiderten. Sie hatte zwar gewusst, dass an Bord regelmäßig Schießübungen abgehalten wurden, aber es war ihr mehr als Routine erschienen als eine Vorbereitung auf den Ernstfall. In den malaiischen Gewässern fanden Piratenüberfälle meistens aus einem heimtückischen Hinterhalt statt, und es wurde von Mann zu Mann gekämpft. Während all dieser friedlichen Wochen hatte Gavin sein Schiff und seine Mannschaft stets in Bereitschaft gehalten, nur für den Fall.
    Beißender Qualm drang in die Kabinen. Als die Geschütze der Helena wieder feuerten, legte sie schützend die Arme um Katie und kauerte sich in eine Ecke der Kabine, die ihr als der sicherste Platz erschien. So unbefangen wie möglich sagte sie: »Deinen Cousins und Cousinen in England wirst du stundenlang von deinen Abenteuern berichten können. Sie werden staunen!«
    Katie brachte ein Lächeln zustande, aber sie sah blass aus. »Ich bin froh, dass der Captain das Kommando hat.«
    »Ich auch, mein Schätzchen. Er ist auf alles vorbereitet. Darum konnten wir das Feuer so schnell erwidern.« Und er würde nicht auf die Masten des feindlichen Schiffes zielen - er würde schießen, um zu töten. Inbrünstig hoffte sie, dass er den Kampf schnell und siegreich beendete.
    Das Warten schien endlos, während Alex Katie an sich presste und versuchte, ihre Angst in Grenzen zu halten. Lange, unheimlich ruhige Intervalle lösten sich mit Furcht erregendem Geschrei und Getöse ab. Das Schlimmste daran war, dass man nicht wusste, was geschah.
    Obwohl sie den Kampf auf Leben und Tod der Gefangenschaft vorzog, konnte sie ihrer Tochter dieses Schicksal nicht wünschen. Wurden sie jedoch wieder gefangen genommen, dann gelangte Katie sicherlich nicht wieder in so freundliche Hände wie in Sukau. Die in Aussicht stehenden Möglichkeiten waren so furchtbar, dass sie sich lieber auf die wohl vorbereitete Mannschaft und das Schiff konzentrierte - und auf Gavin in der Schusslinie am Achterdeck.
    Wie sie es hasste, so hilflos zu sein!
    Suryo stürzte nach flüchtigem Anklopfen zur Tür herein. »Puan, verstehen Sie etwas von Medizin? Einige Männer sind verwundet und brauchen Hilfe.«
    Ihre Furcht verging sofort. »Lass die Verwundeten auf das Zwischendeck bringen. Ich werde mich dort um sie kümmern.«
    Als Suryo hinauseilte, stand Alex auf und öffnete den Schrank mit dem Arzneikasten. Auf einem Handelsschiff hatte der Kapitän im Notfall auch die Aufgaben eines Arztes zu übernehmen. Gavin war dafür bestens ausgerüstet.
    Da sie die schwere Kiste nicht heben konnte, packte sie einen Griff an der Längsseite und zog sie über den Fußboden zur Tür. »Katie, du bleibst hier. Geh auf keinen Fall an Deck. Es sei denn, der Kapitän oder ich erlauben es dir.«
    Katie lief ihr auf dem Gang nach. »Ich will mithelfen !«
    Einen Augenblick lang zögerte Alex. Dann erinnerte sie sich, dass sie nicht viel älter gewesen war, als sie ihrer Mutter nach der Schlacht von Quarte-Bras half, die verwundeten Soldaten zu verarzten, die durch die Straßen von Brüssel taumelten. »Gut. Aber wenn du dich fürchtest oder dir übel wird, geh wieder in die Kabine zurück. Ich möchte mir auf keinen Fall auch noch um dich Sorgen machen.«
    Katies Kiefer spannten sich kampflustig. »Ich habe keine Angst, und mir wird nicht schlecht.« Für einen kurzen Augenblick sah Alex sich selbst als Kind. Der Sinn für die Krankenpflege war bei den Frauen ihrer Familie wohl besonders stark ausgeprägt.
    Als sie zum Zwischendeck gelangten, lagen bereits zwei Verwundete am Boden. Alex öffnete den Medizinkasten und machte eine kurze Bestandsaufnahme. Instrumente, Verbandszeug, Gipsverbände, Salben und Opium. »Katie, hol einen Krug frisches Wasser. Gib den beiden Männern zu trinken. Dann holst du mehr Wasser zum Auswaschen der Wunden.«
    Einer der Männer, ein Amerikaner, der Katie immer begeistert angelächelt hatte, lag neben einem Fass Zitronen, die gegen den Skorbut mitgenommen wurden. Der starke

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