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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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... wie ein ...«
    »Wie ein Racheengel?« Dominic ließ Meriel los, bevor ihre körperliche Nähe ihn zu sehr ablenkte. Er hoffte nur, dass sie sich anständig benahm. »Es ist nicht nötig, dass Sie auf ihn losgehen, Lady Meriel. Das Gesetz weiß, wie mit einem Wilderer zu verfahren ist. Sieben Jahre Deportation. Neu-Südwales, würde ich meinen. Oder vielleicht Van Diemensland.«
    Der Junge wurde aschfahl. »Bitte, Sir, ich wollte nichts Böses tun. Was bedeuten einem Lord wie Ihnen ein paar Hasen mehr? Sie brauchen sie nicht. Und sie auch nicht, bei ihrem Vermögen, von dem sie tausend Jahre leben kann.« Er biss sich auf die Lippe und sah sehr jung aus. »Wenn ich verschleppt werde, dann verhungern meine Mam und die Kleinen. Wir haben's schwer, seit mein Pa gestorben ist. Es gibt keine Arbeit.«
    Dominics Zorn schwand. Er hatte das Gesetz nie gebilligt, das einen besitzlosen Mann zum Schwerverbrecher machte, wenn er sich ein Stück Wild für den Kochtopf nahm. »Ich glaube, Lady Meriels Zorn galt der Tatsache, dass du diesen Fuchs verletzt hast. Grundlos. Füchse sind Raubzeug, kein Wildbret.«
    »Wenn der Hunger groß genug ist, dann tut's auch ein Fuchs«, antwortete der Junge bitter. »Obwohl ein Hase besser gewesen wäre.«
    Forschend blickte Dominic auf sein schmales Gesicht und die abgetragene Kleidung, aus der er schon längst herausgewachsen war. Die Bedürftigkeit des jungen Mannes brachte ihm seine eigene Situation in Erinnerung. Auch wenn er als zweitgeborener Sohn kein Erbe antreten würde, hatte es ihm nie an einer Mahlzeit gefehlt.
    Er kramte in seinen Taschen und hoffte, etwas Geld dabei zu haben. Er fand eine Münze, zog sie hervor und warf sie dem Jungen zu. »Nimm sie und kauf davon etwas zum Essen für deine Familie. Und wenn dir an deiner Freiheit gelegen ist, dann setze nie wieder einen Fuß in den Park von Warfield.«
    Der Junge schnappte nach Luft, als er den goldenen Sovereign auffing. Meriel aber warf Dominic einen finsteren Blick zu. Streng sagte er: »Es ist hart, einen Mann zu verurteilen, der seine Familie zu ernähren versucht.«
    Vielleicht verstand sie es. Obwohl sie trotzig von einem Fuß auf den anderen trat, ging sie nicht mehr auf den Wilderer los.
    »Da... danke, Sir«, stammelte der Junge, immer noch auf die Münze blickend. Es war gut möglich, dass er zum ersten Mal in seinem Leben einen Sovereign in der Hand hielt.
    Dominic zog die Stirn kraus. Ein Goldstück konnte eine Familie einige Tage oder sogar Wochen ernähren, aber das war keine Lösung. »Sag mir, wie du heißt. Ich bin nur als Gast auf Warfield, also kann ich dir nichts versprechen. Wenn du jedoch glaubst, dass eine Anstellung dich vom Wildern abhalten würde, dann werde ich den Verwalter fragen, ob er nicht einen Helfer für das Gut braucht.«
    »Oh, Sir!« Der Junge konnte sein Glück nicht fassen. »Ich werde jede ehrliche Arbeit tun.«
    Als Hilfsarbeiter verdiente er nicht viel, aber der Junge lief wenigstens nicht Gefahr, deportiert zu werden, und brauchte seine Mutter nicht mit einer Meute hungriger Kinder zurückzulassen. Dominic bückte sich und hob die Jagdtasche und das Messer auf. »Das kannst du wieder mitnehmen, aber die Falle bleibt hier.«
    Der Junge nickte ergeben. Das Auslegen von Fallen war gesetzwidrig; außerdem konnte er verhaftet und der Wilderei überführt werden, wenn er dieses elende Ding auch nur bei sich trug. »Vielen Dank, Sir. Mein Name ist Jem Brown.«
    »Jem Brown. Sehr gut, übermorgen stellst du dich beim Verwalter von Warfield vor. Bis dahin werde ich mit ihm gesprochen haben. Geh jetzt.«
    Dominic verlieh seinen Worten das grimmige Knurren, das er während seiner kurzen Laufbahn als Kavallerieoffizier gelernt hatte. »Und vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Im Park hast du nichts mehr zu suchen.«
    Wie der Blitz sauste Jem davon, bevor Dominic es sich anders überlegen konnte. Als Meriel ihn davonlaufen sah, gab sie einen Laut von sich, der an das Fauchen einer Katze erinnerte. Es hätte komisch klingen können, wenn sie damit nicht gezeigt hätte, wie übertrieben und unnormal sie sich verhielt.
    Er schob diesen schmerzlichen Gedanken beiseite. »Es wird Zeit, dass wir uns um die arme Füchsin kümmern. Einen Augenblick.«
    Auf dem Weg zur Lichtung war er an einem kleinen Bach vorbeigekommen. Dorthin ging er zurück und tauchte sein Taschentuch in das Wasser. Dann kehrte er wieder zu der gefangenen Fähe zurück. Meriel kauerte besorgt neben ihr.
    Das Tier knurrte, als

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