Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
»Schicken Sie mir bitte eine Nachricht nach Warfield, damit ich weiß, dass Ihre Tochter wohlbehalten nach Hause gekommen ist.«
»Mache ich.« Der General blieb stehen und drückte Dominic die Hand. »Beinahe hätte ich vergessen, Ihnen zu danken! Ich stehe auf ewig in Ihrer Schuld, Maxwell.« Er schob die Lippen vor. »Nehmen Sie Moonbeam für Lady Meriel mit. Ein Geschenk von mir.«
Dominic schnappte nach Luft. »Das können Sie bei einem so wertvollen Tier nicht tun!«
»Sie haben mir soeben meine Tochter zurückgegeben. Wenn Sie Blut aus meinen Adern wollen, dann reicht ein kleines Zeichen«, sagte Arnes leise. Behände schwang er sich auf den Wallach und galoppierte davon.
Ein wenig verwirrt betrachtete Dominic die zierliche graue Stute. Arnes schien sich seiner Sache sicher gewesen zu sein und Moonbeam war das perfekte Reittier für Meriel.
Er drehte sich zu Pegasus um und fing seinen Blick auf. »Wir nehmen die kleine Dame nach Warfield mit und du wirst dich unterwegs anständig benehmen. Ist das klar, mein Guter?«
Pegasus schnaubte durch die Nüstern und wandte den Kopf zur Seite. »Du hast mich gut verstanden«, sagte Dominic streng.
Als er das Gatter öffnete und auf die Stute zuging, fragte er sich, ob Craythorne in Mortons Machenschaften eingeweiht war. Nein, das Interesse des Arztes an seinen Patienten und Angestellten, der Stolz auf seine Einrichtungen waren echt gewesen. Es war unvorstellbar, dass er sich mit einem geldgierigen, berechnenden Ehemann verschworen hatte.
Morton hatte Craythornes Hilfe nicht gebraucht; er brauchte nur mit tiefsten Bedauern zu erklären, seine Frau sei geistesgestört. Jena Morton sah wie eine willensstarke junge Frau aus und ihre Wut über die Beschuldigung ihres Mannes wurde zum Beweis seiner Behauptung. Dieser durchtriebene Verbrecher hatte zu einer teuflischen List gegriffen, denn wie wollte man beweisen, dass man einen gesunden Verstand hatte? Ein besonnenes Verhalten würde nur als Ruhe vor dem Sturm gesehen werden. Und genau das hatte Craythorne ihm dargelegt. Für Jena hatte es keinen Ausweg mehr gegeben.
Er vertrieb die Gedanken, die ihm durch den Kopf jagten, bevor er sich der Stute näherte, denn Lebewesen, ob es nun Pferde oder verrückte Mädchen waren, reagierten empfindlich auf Stimmungen und den Tonfall einer Stimme.
Leise, mit ausgestreckter Hand sprach er das Tier an. »Komm mit, Mondstrahl. Du gehst jetzt in dein neues Zuhause. Ein Mondmädchen wartet dort bereits auf dich.«
KAPITEL 14
Der alte Pferdeknecht war glücklich, dass er die prächtige Stute in die Warfield-Ställe führen konnte. Während er Moonbeam mit Hingabe striegelte, überschüttete er Dominic mit Erinnerungen aus der Zeit, in der Lord und Lady Grahame noch lebten und erstklassige Pferde in den Ställen standen. Außerdem rechnete der Alte es Dominic hoch an, dass er sich persönlich um Pegasus kümmerte. Für ihn war es das Zeichen eines wahren Pferdefreundes.
Als Dominic das Pferd versorgt hatte, ging er ins Haus, wo sich Mrs. Rector sofort auf ihn stürzte. »Was sagen Sie zu Bladenham?«
»Eine gute Einrichtung dieser Art, aber kein Ort für Meriel«, sagte er gelassen.
»Ich bin ja so froh, dass Sie mit Lord Amworth einer Meinung sind.« Mrs. Rector seufzte. »Vor allem, nachdem sie einen ... einen schlechten Tag hatte.«
Dominic zog die Stirn in Falten. »Was meinen Sie damit?«
»Seit heute Morgen attackiert sie die gute alte Wacholderhecke mit der Heckenschere. Sie schneidet einfach wild herum. Es wird Jahre dauern, bis der Schaden wieder ausgewachsen ist.« Mrs. Rector biss sich auf die Unterlippe. »Der Besuch ihres Onkels muss sie aus dem Gleichgewicht gebracht haben, obwohl ich nicht weiß, ob sein Eintreffen der Grund war oder seine Abreise.«
Oder vielleicht hatte sie sein Verhalten geärgert; sie schien nicht gerade erfreut darüber zu sein, dass er sie am Abend zuvor aus seinem Zimmer gewiesen hatte. »Wenigstens hat sie die Schere nicht gegen eine Person gerichtet. Das wäre sehr ungut.«
Die ältere Dame lächelte bedeutungsvoll. »Es bekümmert mich immer sehr, wenn sie etwas Seltsames oder Zerstörerisches tut. Ich habe Angst, ihre Handlungsweise könnte als Beweis für eine gefährliche Geistesgestörtheit gedeutet werden.«
Dominic dachte an Jena Morton, die auf das Wort eines Mannes hin in eine Anstalt gesperrt worden war. Besonders Frauen waren einem Mann hilflos ausgeliefert, wenn er bösartig wurde oder käuflich war oder auch nur
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