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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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einer Marotte folgte. Die einzige Barriere, die Meriel all die Jahre vor der Heilanstalt geschützt hatte, war Lord Amworths entschiedenes Nein. Verständlich, dass er seine Nichte so bald wie möglich in verantwortungsvollen Händen wissen wollte.
    »Ich werde mit Meriel reden, auch wenn sie mir nicht zuhört. Wo ist die Hecke?«
    »Ich zeige sie Ihnen.« Mrs. Rector führte ihn hinaus zum östlichen Teil des Gartens. Er konnte das Klipp-Klapp der Schere schon von weitem hören.
    Unwillkürlich zuckte er zusammen, als er die verstümmelte Wacholderhecke sah; Mrs. Rector hatte nicht übertrieben. Meriel hatte am Anfang der Hecke begonnen und arbeitete sich bis zum Ende vor. Schade, dass Kamal sie nicht von ihrem Tun abgehalten hatte.
    Zweck der ungefähr zwei Fuß hohen Hecke war es, zwei verschieden bepflanzte Blumenbeete voneinander zu trennen. Meriel kniete an der Hecke und beschnitt die Büsche einzeln. Mehr als die Hälfte der Zweige lag welkend auf der Wiese. Ein Flechtwerk von knorrigen alten Stämmen und Ästen wurde sichtbar. Die Luft war vom Duft des frisch geschnittenen Grüns erfüllt.
    Sie spürte das Herannahen der Besucher, kappte einen Zweig, blickte auf und fixierte Dominic mit bohrendem Blick. Ihn überraschte das Licht in den klaren grünen Augen, die ihn an eine Katze denken ließen, die einer schmackhaften Maus auflauerte.
    Bevor er diesen flüchtigen Eindruck verarbeitet hatte, senkte sich ihr Blick wieder auf die Arbeit. Prüfend betrachtete sie den Strauch vor ihr, dann hob sie die Schere und schnitt in rascher Folge verschiedene dicke Zweige ab. Mrs. Rector seufzte leise.
    Meriel trug ihren alten Strohhut und lange, dicke Handschuhe, um sich vor Verletzungen zu schützen. Also hatte sie den Verstand nicht vollkommen verloren. Dominic trat an sie heran. »Ich habe Ihnen ein Geschenk mitgebracht. Möchten Sie mitkommen und es sehen?«
    Ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, setzte sie die Schere an einem Ast an, um ihn abzutrennen, zögerte dann aber stirnrunzelnd und zog die Schere zurück, um sich einem anderen Zweig zuzuwenden. »Aus welchem Grund geben Sie jetzt ausgerechnet diesem Zweig den Vorzug?«, fragte er.
    Sie bewegte sich ein wenig nach rechts und schnitt an dem nächsten Wacholderstrauch herum. Genauso gut konnte er Meriels Katze fragen, warum sie ausgerechnet unter diesem Busch schlief und nicht unter dem daneben stehenden. Er würde auch keine Antwort erhalten.
    Sein Blick wanderte über die niedergemetzelte Hecke. Dann fiel es ihm plötzlich auf. Langsam schritt er die Linie der stark zurechtgestutzten Sträucher ab. Er schaute nicht auf das Abgeschnittene, sondern auf das, was übrig geblieben war. Krumme, verknotete Gebilde wurzelten tief im Erdboden. Ein Gewirr von Ästen drückte sich Schutz suchend am Boden entlang, bevor sie sich nach oben rankten, der Sonne entgegen.
    »Mrs. Rector, Meriel schneidet nicht willkürlich herum«, sagte er fasziniert. »Diese Hecke war so schlicht und gewöhnlich, dass sie kaum sichtbar war. Jetzt hat Meriel den Wacholder verändert wie ein Chirurg, der mit dem Skalpell das Fleisch wegschneidet, damit das darunter liegende Skelett sichtbar wird. In diesem Fall hier schneidet sie Äste und Zweige ab, um die Grundstruktur der Wacholderbüsche zum Vorschein zu bringen. Sehen Sie doch, wie kühn und kraftvoll ihr Wuchs ist, jetzt, wo wir es sehen können.«
    Mit der Hand fuhr er zwei knorrige Zweige nach, die sich im rücksichtslosen Kampf um Raum und Licht verflochten hatten. Ein anderer Ast tauchte unter den beiden durch, machte eine taktische Kehrtwendung, bevor er sich zum Austreiben entschloss. Die Sträucher waren die Miniaturausgabe von windgebeutelten Bäumen an einer stürmischen Küste.
    Der Wacholder erinnerte ihn an die Abbildungen in einem Buch, das seinem Bruder Kyle gehörte. Kyle liebte alles Orientalische und besaß einen Band mit chinesischen Drucken. Die klare, elementare Strenge der Bäume, die in diesem Buch abgebildet waren, kamen in Meriels Hecke zum Leben. »Die Sträucher sehen jetzt noch ein wenig nackt aus, aber im Herbst wird genügend nachgewachsen sein, um die kahlen Strünke mit dem restlichen Grün zu verbinden.«
    Mrs. Rectors Brauen zogen sich zusammen. »Ich ... ich glaube, ich weiß, was Sie meinen. Der Effekt ist tatsächlich recht interessant.« Wieder biss sie sich auf die Unterlippe. »Wunderschön, aber verrückt.«
    Ein weiterer, möglicher Beweis für Meriels Gestörtheit? »Ist es verrückt,

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