bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
und Anziehen fertig. Als ich den Raum betrat, saß Emily auf Alex‘ Schoß. Sie turtelten frisch verliebt, als existiere außer ihnen beiden nichts anderes auf der Welt. Es faszinierte mich, wie wunderschön er war. Sein Gesicht war dasselbe, doch auch wieder nicht. Er war die gleiche Person und doch hatte sich so viel verändert. Nicht fassbar. Einfach unglaublich.
Amanda und Jeremy unterhielten sich, während William neben ihnen saß und zuhörte. Er klopfte mit der Hand auf den freien Platz neben sich und bedeutete mir damit, mich hinzusetzen. Nach kurzem Zögern folgte ich seiner Aufforderung und nahm neben ihm Platz, während ich alle etwas kleinlaut, fast nur durch ein Hochheben meiner rechten Hand, grüßte. Höflich und anständig, wie sie waren, erwiderten sie meinen Gruß.
„Hast du gut ausgeschlafen?“, fragte mich Amanda und die Melodie ihrer Stimme ließ mich die Echtheit ihres Interesses erkennen.
„Ja, danke“, antwortete ich und freute mich darüber, dass sie mich beachtete und um mein Wohlergehen besorgt schien. Obwohl sie die Reservierteste unter ihnen war, hatte sie sich über mein Befinden erkundigt. Ein Grinsen entkam meinen Lippen und zu meinem Erstaunen erwiderte sie es ebenfalls mit einem kleinen freundlichen Lächeln. William fiel unser Austausch an Nettigkeiten auf und legte seine Hand auf mein Knie.
Auf dem niedrigen Wohnzimmertisch waren Kaffee, Tee, Brötchen, Butter, Marmelade und viele andere Köstlichkeiten, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen, aufgetischt. Es duftete herrlich nach frischem, warmem Frühstück.
„Bedien dich“, bot William an, als ich den Duft des frischen Gebäcks einatmete und meine Augen sich weiteten, während mein Blick über den gedeckten Tisch schweifte. Da mein Magen vor Hunger schon mit Krämpfen rebellierte, ließ ich mir sein Angebot nicht zweimal sagen und griff zu. Ich teilte eines der noch warmen Brötchen in zwei Hälften, strich Butter darauf, nahm einen ordentlichen Bissen und spülte ihn mit einem Schluck warmen aromatischen Kaffee hinunter. William beobachtete mich entspannt. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien er zufrieden zu sein, dass es mir schmeckte. Und das tat es auch. Es war das beste Frühstück seit Ewigkeiten. Carol und ich, wir machten uns nicht viel aus groß aufgetischtem Frühstück. Wir gaben uns mit einer oder zwei Tassen Kaffee zufrieden und aßen erst zu Mittag. Würden mir jeden Tag solche Köstlichkeiten angeboten werden, könnte ich wahrscheinlich meine Figur nicht halten. In kürzester Zeit würde ich selbst wie ein frisch gebackenes rundes Brötchen herumlaufen.
"Also, ich schlage vor wir bleiben dabei, sie aus der Stadt zu locken.“
Jeremy, der wie immer einen kühlen Kopf bewahrte und sich selten ablenken ließ, führte das Gespräch auf das eigentliche Thema zurück.
„Wir könnten sie in eine Falle locken und zwingen, die Stadt zu verlassen“, schlug Alex vor.
„Wie sollten wir das anstellen?“, fragte Emily neugierig.
„Sie knebeln und foltern bis sie freiwillig gehen“, antwortete er mit wütend gepresster Stimme.
„Nein, das werden wir nicht“, wandte Jeremy entschieden mit strenger Miene ein.
„Verdient hätten sie es aber“, fügte Alex gereizt hinzu.
„Aber wir sind keine Richter und auch keine Mörder, schon vergessen?“, bekundete William gereizt.
„Vielleicht sollten wir bei unserem ursprünglichen Vorhaben bleiben“, schlug Amanda vor.
„Das geht nicht. Alex ist noch nicht bereit dafür. Er braucht zumindest noch einige Tage und die hat Sarah wiederum nicht zu Verfügung“, entgegnete Emily bedächtig.
„Wir könnten uns trennen. Nicht alle müssten gehen. Wenn Jeremy, William und ich gehen würden, könntet ihr hier bleiben. Emily könnte Alex beaufsichtigen und ihn unterstützen. Und Sarah könnte auch für ein paar Tage hier wohnen bleiben. Sie wäre bei Alex und Emily gut aufgehoben.“
Amandas Vorschlag war einleuchtend, plausibel und leicht durchzuführen. Mich hatte sie auf ihrer Seite, doch William schien nicht ihrer Meinung zu sein.
„Nein. Ich werde Sarah auf keinen Fall alleine zurücklassen.“ Der scharfe Unterton in seiner Stimme und der strenge harte Ausdruck in seinem Gesicht machte seine Entschiedenheit mehr als deutlich.
„Ich denke sie hat recht William“, murmelte ich unsicher.
„Was?“, fragte er verwirrt.
„Sie haben uns doch beobachtet und wissen, dass du auf mich aufpasst. Wenn du mit Amanda und Jeremy gehst,
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