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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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dahinter verschwunden war. Ich dachte platzen zu müssen. All diese heftigen stürmischen Gefühle hatten keinen Platz in mir. Da waren zum einen Aufregung, Freude, Liebe, Glück, Hoffnung und zum anderen Besorgnis, Verzweiflung, Fassungslosigkeit und Furcht.
    William war tatsächlich ein Vampyr. Er trank Blut, war unglaublich stark, schnell und … alt. Die Gedanken überschlugen sich in meinem zu kleinen Kopf. Er war ein guter Vampyr, es existierten auch böse Vampyre. Erst jetzt dämmerte mir der Zusammenhang mit den ungelösten Morden, die auch ganz in der Nähe meiner Schule passiert waren. Der Kloß in meinem Hals schwoll an. Emily war seine Schwester, und sie konnte heilen. Auch Jeremy und Amanda waren Vampyre. Gute Vampyre. Sie schliefen nur wenige Stunden um sich zu erholen, und das nicht mal richtig. Ihre Augen leuchteten in der Dunkelheit.
    Mein Körper spielte verrückt, es war zu viel für mich. Kraftlos und völlig übermüdet fiel ich ins Bett.
    Ich schlief mehr als zehn Stunden am Stück durch und wachte erst am späten Nachmittag auf. Carol hatte nicht mitbekommen, wann ich nach Hause gekommen war, ahnte es jedoch aufgrund meines anscheinend bewusstlosen Schlafes. Um sie nicht aufzuregen, erzählte ich ihr die Wahrheit - naja, nicht die ganze. Ich erzählte ihr von William, dass ich mich katastrophal in ihn verliebt und die Zeit vergessen hatte, während wir vor der Tür gequatscht hatten. Sie glaubte mir, dass ich die halbe Nacht mit ihm vor unserer Tür verbracht hatte, und war beruhigt. Ich log nicht gerne, aber es ersparte ihr unnötige Sorgen und mir den Hausarrest. So schlug ich zwei Fliegen mit einer Klappe und wir waren beide Zufrieden. Einer Standpauke über Beziehungen, Jungs und Verhütung konnte ich mir allerdings nicht ersparen, was mir furchtbar unangenehm war. Dass ich in der Schule bereits im Biologieunterricht aufgeklärt worden war, interessierte sie nicht.

9

    Am Abend, als ich ausgeschlafen war, versuchte ich mehrmals Alex auf seinem Handy zu erreichen. Er ging nicht ran und schaltete das Telefon sogar irgendwann aus, sodass ich sofort in der Mailbox landete. Ich wollte mich entschuldigen und ihm alles erzählen. Ich rief sogar Velisa an, um zu erfahren, was passiert war, nachdem ich verschwunden war. Sie war richtig aufgeregt, als sie meine Stimme hörte und bohrte wie verrückt nach. Ich kam kaum dazu, sie über den Verlauf des Abends zu fragen. Schließlich erzählte ich ihr kurz, dass ich lange mit William zusammen war und er mich nach Hause brachte. Sie fragte mich, ob wir zusammen wären, und weil ich nicht wusste, wie ich das beantworten sollte, stellte ich mich einfach dumm und antwortete, er sei im Augenblick nicht bei mir. Um sie nicht zu Wort kommen zu lassen, fragte ich schnell nach ihrem Abend. Sie erzählte mir genau das, was ich wissen wollte. Alex saß eine ganze Weile alleine auf der Couch. Irgendwann stand er auf und ging nach draußen. Als er mich nicht finden konnte, war er sauer. Jeremy hatte Velisa darüber informiert, dass ich bei William sei und nicht mehr zurückkommen werde. Alex war wütend und machte sich noch vor ihnen alleine auf den Heimweg. Seitdem hatte Velisa nichts von ihm gehört und wollte von mir wissen, ob irgendetwas vorgefallen war. Da ich darauf keine Antwort wusste, brach ich das Telefonat abrupt ab. Mir fiel keine bessere Ausrede ein, also log ich ihr was von Bauchkrämpfen und Toilettenzwang vor.
    Am nächsten Morgen warteten nur Velisa und Jason an unserem Treffpunkt. Sie setzte die Fragerunde dort fort, wo ich sie am Vortag abgebrochen hatte. William kam kurz bei mir vorbei und nahm mich zur Begrüßung in den Arm. Er verabredete sich mit mir für den späteren Nachmittag. Er war etwas distanziert, oder war ich es? Jedenfalls war ich aufgeregt ihn abends zu treffen, ich hatte noch so viele Fragen.
    Alex kam nicht an unseren üblichen Treffpunkt, er ging direkt in das Schulgebäude. Ich sah ihn im Flur, er ignorierte mich. Nicht mal zu Mittag setzte er sich zu uns, und in der Geschichtsstunde tauchte er nicht einmal auf. Wie konnte ich mich entschuldigen, wenn er vor mir davonrannte? Ich beschloss, nach der letzten Stunde draußen auf ihn zu warten, und sah ständig auf die Uhr. Kurz bevor es läutete, packte ich schon alle Sachen in meine Tasche. Ich brauchte einen Vorsprung und den verschaffte ich mir auch.
    Als der Klingelton das Ende des Unterrichts bekannt gab, verließ ich fluchtartig die Klasse, stürmte über den Flur und war

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