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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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huschte. Auf dem Sofa sitzend verfolgte ich aufmerksam, wie sie sich anmutig und federleicht bewegten. Wie Puppen, die an unsichtbaren Schnüren gelenkt wurden und den Boden des Theaters nicht berührten.
    „Wir fliegen Dienstag um vier Uhr früh ab“, informierte uns Emily.
    „Warum erst am Dienstag?“, fragte Alex.
    „Wir kriegen die Pässe erst am Montag“, erklärte sie.
    „Wo möchtest du schlafen, Sarah?“, fragte mich Emily.
    „In meinem Bett!“, antwortete ich selbstverständlich. Wo sonst?
    „Der Flieger geht um vier Uhr morgens. Wie willst du das deiner Mutter erklären?“
    Das war eine durchaus berechtigte Frage. Ich musste schon am Montag bei Velisa schlafen, um am Dienstag nicht aufzufallen. Ich sah Alex flehend an und er nickte mir zu.
    „Ahm … bei … Alex.“
    „Was?“, stöhnte sie mit ungewohnt hoher Stimme auf und auch William schaute mich schief an.
    „Ich schlaf‘ natürlich auf dem Sofa, wenn du mich nicht in dein Bett lässt, und Sarah kann von mir aus mein Bett haben. Ich hab kein Problem damit“, sagte Alex zu Emily.
    „Okay, wenn du bei mir schläfst, hab‘ ich auch keines.“ Als Alex anbot, bei ihr zu übernachten, strahlten ihre Augen.
    Es war erst wenige Tage her, dass er voller Kummer und Leid Tag für Tag in unmittelbarer Umgebung seiner Liebsten lebte und immerzu aufs Neue mit der Sehnsucht tief in seinem Herzen rang. Und jetzt teilte er ein Bett mit ihr und konnte sie berühren, umarmen oder küssen, wann immer er wollte. Wie er sich gefühlt haben muss, konnte ich einstweilen mehr als gut nachempfinden, denn mein Herz, das nichts anderes mehr begehrte als William, wurde buchstäblich in tausende Stücke zerrissen in der Gewissheit, dass es bei uns niemals so kommen könnte.
    Während seine komplette Aufmerksamkeit auf Emily gerichtet war, und er ihr liebevolle, sehnsüchtige Blicke schenkte, die alles sagend seine unergründlich tiefe Liebe zu ihr zum Ausdruck brachten, beneidete ich ihn für sein Glück. Dennoch gönnte ich es ihm.
    Als ich die beiden so beobachtete, wurde ich unschlüssig. Hatte ich doch die falsche Wahl getroffen? Sollte ich mich doch nicht umbringen und stattdessen dass tun, was mein Herz mir sagte?
    In Williams Nähe drängte mich die Sehnsucht in seine Arme. War ich alleine, keimte die Vernunft in mir auf. Doch war die Liebe jemals vernünftig? Ich hatte schon mehrere Romane gelesen in denen es um Liebe, Leid und Hoffnung ging. In keinem siegte die Vernunft über die Liebe. Es waren die unvernünftigen, unlogischen Gedanken und Gefühle, die triumphierten. Gegensätze zogen sich an, wie zum Beispiel groß und klein, dick und dünn, arm und reich. Vampyre und Menschen. William und Sarah. Es passierte schon wieder. Meine Blicke wurden ständig magnetisch von ihm angezogen. Unfreiwillig suchte ich nach dem Funkeln in seinen Augen und senkte beschämt den Kopf, wenn er mich erwischte, wie ich ihn heimlich beobachtete. Verdammt, ich hatte doch einen Entschluss gefasst und ich durfte nicht nur an mich denken.
    Er unterhielt sich mit Jeremy und Amanda. Sie zischte in übernatürlicher Schnelligkeit von einem Punkt zum anderen. Was sie genau tat, konnten meine menschlichen Augen nicht erkennen, dafür war sie zu flink unterwegs. Überflüssig und unnütz saß ich auf dem Sofa und wurde zunehmend müder bis sich ein herzhaftes Gähnen nicht mehr unterdrücken ließ. Meine Augen füllten sich mit Tränenflüssigkeit, die durch das Gähnen hervorgerufen wurde. Meine Lider flatterten mühsam auf und ab, es wurde zur Anstrengung, sie offen zu halten, und ich gab der Schwerkraft letztendlich nach und schloss sie. Die Müdigkeit überwältigte mich und ich schlief ein.
    Wie lange ich geschlafen hatte wusste ich nicht. Als ich aufwachte, war ich in liegender Position, den Kopf auf einem weichen Kissen gebettet und in eine kuschelige, wärmende Decke eingehüllt. Jemand saß direkt neben mir am Kopfende und streichelte zärtlich meine Haare. Ich vermutete, nein, ich war mir sicher, dass es William war. Ein milder Windhauch wehte mir ins Gesicht als ich die Augen aufschlug. Er musste das leichte Blinzeln bemerkt haben bevor ich sie geöffnet hatte und verschwunden sein, denn es war niemand mehr bei mir. Ich war alleine im Raum. Es mussten bereits einige Stunden vergangen sein, denn draußen dämmerte es leicht. Ich richtete mich auf, stellte meine Beine langsam auf den Boden und streckte Rücken und Arme kräftig durch.
    „Na, schon wach!“
    Schreckhaft

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