Bring mich heim
Zärtlich strich er mir über mein Bein. Ich zitterte unter dieser Berührung. Seine Fingerspitzen kamen immer näher an meinen Eingang. Mein Herz klopfte laut. Es wurde mir heißer. Höher ... Kurz verweilte er über meiner Wärme. Mit einem Stoß drang er mit zwei Fingern ein. Mein Körper kam ihm entgegen. Vor Lust seufzte ich.
»Oh, verdammt ...«, stöhnte er. Sein Daumen umkreiste meine Klitoris. Ich konnte bereits die Hitze spüren.
»Samuel«, hauchte ich. »Ich will dich fühlen.« Seine geschickten Finger verließen mich. Er weitete meine Beine und drang sanft in mich ein. Es fühlte sich überwältigend an. Wir bewegten uns im selben Rhythmus. Die Beine schlang ich um seine Hüften, damit er tiefer eindringen konnte. Meine Arme zogen ihn fest zu mir. Den Hals küssend stöhnte er mir ins Ohr. Meine Fingernägel krallte ich in seinen Rücken und presste sie stärker hinein, als die Wärme unerträglich wurde. Ich musste loslassen.
Wir erlebten beinahe zeitgleich den Höhepunkt. Außer Atem, mit laut klopfenden Herzen sahen wir einander an. Ich verfing mich abermals in den grauen Tiefen dieser Augen.
»Ich habe noch nie so gefühlt«, flüsterte ich mit einem Grinsen im Gesicht. »Lebendig. Glücklich.« Gab ihm einen liebevollen Kuss auf den Mund.
Samuel strahlte zurück. Er strich mir über mein Haar. »Und ich durfte noch nie so fühlen.«
Er rollte sich von mir herunter. Zog mich zu sich, deckte uns zu und hielt mich fest in seinen Armen.
Kapitel 45
Mia – Ich fühle mich wohl
Bordeaux, Juli, 2012
Am liebsten wäre ich nie wieder von Biarritz weg. Es war herrlich hier. So sehr ich auch am ersten Tag am Strand Bammel vor den vielen Leuten hatte. Aber ich wollte wieder hin. Samuel gab mir die Selbstsicherheit, dass ich mich zeigen konnte. Je mehr ich mit ihm zusammen war, umso wohler fühlte ich mich in meinem eigenen Körper. Um nicht zu sagen, dass ich mich tatsächlich wunderbar fühlte. Er erweckte meine verschollene Seite und noch viel mehr. Ja, ich fühlte mich nach Langem wieder wohl. Ich konnte in den Spiegel sehen. Mich richtig darin ansehen. Ich griff mir in mein Haar. Es war kurz, aber mit ordentlichem Schnitt wirkte es tatsächlich gut an mir. Die Mütze war vergessen.
»Was machst du hier?« Samuels Stimme erschreckte mich. Meine Gedanken lenkten mich so sehr ab, dass ich nicht mal bemerkte, dass er zur Badezimmertür hereinkam. Ich drehte mich vom Spiegel weg.
»Ich fühle mich wohl«, antwortete ich und legte meine Arme um seine Hüften. Er legte seinen Kopf zur Seite, sah mich fragend an.
»Du hast dich gerade im Spiegel betrachtet. Und deine Antwort auf meine Frage ist Ich fühle mich wohl ?«
»Ja, das habe ich gerade gemacht. Ich konnte mich ansehen und fühle mich dabei wirklich gut. Das verdanke ich dir.« Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Lächelnd sagte er: »Ich weiß zwar nicht, was ich getan habe. Jedoch mag ich es, wenn du den ganzen Tag dieses Strahlen im Gesicht trägst.« Er küsste meine Stirn.
»Du bist da«, gab ich ihm als Antwort. »Ich wäre nie alleine an einen Strand gegangen. Doch du gibst mir die Kraft und das Gefühl etwas Besonderes zu sein.« Zumindest für diese kurze Zeit, fügte ich in meinen Gedanken hinzu.
»Das bist du, Mia. Du bist etwas Besonderes. Ich wusste es vom ersten Moment an, wo ich dich ins Auge fasste.« Ich lehnte mich fest an in und ließ mich lange halten.
Ich zeichnete viel. Ließ meine Gefühle auf dem Papier nieder. Und ich sang. Sam spielte jeden Abend für mich. Ich liebte es, ihn zu hören. Es ging einfach nicht anders, als mitzusingen. Zuerst schüchtern und leise. Aber er ermutigte mich, lauter zu singen. Es war nur er, der mich hörte. Vor allem zeigte er immer dieses extrem süße Lachen, wenn ich begann. Das machte mich glücklich. Samuel machte mich glücklich. Ich wusste nicht, wie weit mich diese Reise gebracht hätte, wenn ich ihn nicht getroffen hätte. Oder was geschehen wäre, wenn ich ihn ignoriert hätte. Jedoch konnte ich das von Anfang an nicht. Er war wie ein Magnet, das Gegenstück zu meinen Polen. Wir mussten zueinander.
Ich wollte ihn nicht mehr missen. Ich hatte nur ein Bedenken an dieser Sache zwischen uns. Was würde mit ihm passieren, wenn ich ging? Es war unaufhaltsam, dass ich irgendwann weg musste. Die Realität holte mich leider täglich ein. Meine Eltern. Meine Schwester. Christoph. Sogar Julia rief mich an. Es wäre das Beste gewesen, wenn ich das Handy komplett ausgestellt hätte.
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