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bringen alle in Schwung

bringen alle in Schwung

Titel: bringen alle in Schwung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Punkten hübsch, Jenny wollte unbedingt ein rotweißes Karomuster, und Elli, die Modebewusste, musste natürlich den teuersten Stoff haben, einen hellvioletten Batist mit dunkellila Sternchen. Sogar Anja fand plötzlich Vergnügen daran, Stoff für ein romantisches Festkleid zu kaufen. Blauweiß kariert gefiel ihr am besten. Dann musste noch Nähgarn besorgt werden, weißer Stoff für die Rüschenunterröcke; und Knöpfe brauchten sie auch.
    Frau Martin bat die Verkäuferin alles auf eine Rechnung zu schreiben. Das Material für die Dinge, die im Handarbeitsunterricht angefertigt wurden, bezahlte die Schule. Das heißt, natürlich bezahlte sie es nicht wirklich, die Eltern mussten zum Jahresanfang einen bestimmten Betrag für Handarbeiten, Malen und Basteln zusätzlich zum Schulgeld überweisen.
    „Spitzen und Bänder und Ähnliches zahlt jede selbst“, erklärte Frau Martin.
    Die Mädchen ließen sich davon nicht abschrecken. Die Eltern würden schon einen zusätzlichen Zwanzigmarkschein schicken, hofften sie. Nur Anja verzichtete. Das Taschengeld, das ihr Vormund bei Frau Theobald hinterlegte, war knapp bemessen. Sie wusste, dass sie damit auskommen musste. Frau Martin kaufte stillschweigend ein paar Meter Baumwollspitze und hellblaues Seidenband. Sie konnte nicht Anjas Schulgeld bezahlen, doch dafür, ihr eine kleine Freude zu machen, reichte ihr Gehalt.
    Nach dem Einkauf gingen sie alle mit Tüten beladen ins Café zu Kuchen und Eis und heißer Schokolade.

Das große Ereignis kommt näher
     

    Die Lindenhofer Mädchen arbeiteten auf Hochtouren. Bisher hatten sie in der Nachmittagsfreizeit gelesen, miteinander herumgealbert oder auch mal gestritten, waren spazieren gegangen, die Supersportlerinnen übten, andere schrieben Briefe, strickten oder spielten Monopoly. Das änderte sich jetzt. Der Chor übte auch außerhalb des Musikunterrichts. Nicht, weil es verlangt wurde, sondern weil es den Mädchen einen Heidenspaß machte, statt mehrstimmigen Kunstliedern Roy Bernhards größte Erfolge zu schmettern. Frau Christen tat mit zusammengebissenen Zähnen ihre Pflicht. Manchmal löste Frau Martin sie ab. Für sie war es ein Vergnügen. Und so waren die Räume und Gänge von Lindenhof jeden Nachmittag von den herrlich-schmalzigen Klängen des Green, Green Grass of Home, den etwas schwungvolleren der San Antonio Rose und den beinahe militärischen der Yellow Rose of Texas erfüllt.
    Der Schulchor hatte übrigens Verstärkung bekommen. Auch diejenigen, die nicht gerade eine Nachtigall in der Kehle sitzen hatten, sangen mit. Hauptsache, sie konnten ungefähr einen Ton halten. Hanni und Nanni gehörten zu diesen Neuzugängen, auch Margret und Jenny. Ihnen allen war bisher Sport wichtiger gewesen als Musik, aber nun wollten sie dabei sein und mit ihrem geliebten Roy Bernhard auf der Bühne stehen.
    Die Gymnastikgruppe probte bereits eifrig Volkstänze. Natürlich machte Carlotta mit, Bobby war von Anfang an bei den Turnerinnen gewesen, und die Zwillinge rutschten zufällig hinein, als zwei andere Grippe bekamen und dringend jemand einspringen musste. Sie fanden es lustig und blieben dabei. Was schadete es, dass sie keine Zeit mehr für Hallentennis hatten - Tennis konnten sie auch im Frühling spielen!
    Wer wirklich total unmusikalisch war und eine Stimme wie ein Reibeisen hatte, wer sich auch für die Volkstänze mit den kleinen Balletteinlagen zu ungeschickt anstellte - der machte beim großen Squaredance mit.
    Frau Martin blühte bei den Vorbereitungen auf wie eine üppige Pfingstrose. Frau Roberts, Frau Jenks und Frau Walker taten ihr Bestes. Frau Christen muffelte vor sich hin. Mamsell schimpfte lautstark in allen Tonarten und war restlos begeistert.
    „Terrible! Terrible! Dieses furchtbare Konzert“, stöhnte sie. „Vor lauter Singen und Tanzen vergesst ihr die ganze französische Grammatik, ihr schrecklichen Mädchen. Es ist eine Schande.“
    Aber sie besorgte von einer Kollegin aus Paris die Noten und Texte französischer Volkslieder, sie bat eine andere Freundin um die Anweisungen für einfache Tänze aus verschiedenen französischen Regionen. Sie war immer da, steckte den Kopf durch alle Türen, murmelte „fürchterlich“ oder „abominable“ und lachte dabei übers ganze Gesicht.
    Anja sang im Chor mit, wie sie es Frau Martin versprochen hatte. Sie wurde wieder etwas fröhlicher, schrieb bei den Klassenarbeiten keine Fünfen mehr und die Trauerkleidung hatte sie in den Schrank gehängt.
    Frau Theobald

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