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bringen alle in Schwung

bringen alle in Schwung

Titel: bringen alle in Schwung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Einheit, sieht aber nicht langweilig aus.“
    Der Beifall war groß.
    „Und die Boys?“, erkundigte sich Margaret.
    Sie wusste, dass sie wegen ihrer Größe und ihrer kräftigen, sportlichen Figur bestimmt zu ihnen gehören würde.
    „Die ziehen Jeans an und karierte Hemden, bunte Halstücher und Hüte.“ Leicht enttäuschtes Gemurmel bei denen, die glaubten, „Männer“ werden zu müssen.
    „Was machen wir dann im Handarbeitsunterricht?“, fragte Jenny, die groß und schlaksig war. „Das Zeug hat doch fast jede von uns im Schrank. Und Jeans könnten wir sowieso nicht nähen, das wissen Sie doch.“
    Frau Martin lachte. Ihr Gesicht glühte. Es würde ein lustiger Winter werden, sie freute sich darauf. Und bestimmt würde sie nie wieder Mädchen im Handarbeitsunterricht haben, die mit so viel Begeisterung zuschnitten und nähten und säumten.
    „Du hast recht, Jenny“, nickte sie. „Natürlich könnt ihr keine Jeans machen. Das ginge sicher daneben.“
    Allgemeines Gekicher.
    „Jede näht sich ein Kleid. Solche romantischen Folkloregewänder sind immer hübsch für Feste.“
    Die Mädchen waren zufrieden. Frau Martin spürte es und war froh darüber. Selbstverständlich entschied sie, was getan wurde, und die Schülerinnen mussten sich fügen. Doch sie wollte, dass alle ihren Spaß hatten, dass keine sich benachteiligt fühlte. Plötzlich fiel ihr Anja ein. Anja, die eigentlich die Hauptperson war und die kein Wort gesagt hatte. Stumm saß sie an ihrem Tisch, hielt die Augen gesenkt und spielte mit ihrem Bleistift.
    „Du wirst im Chor singen, Anja, nicht wahr?“, fragte Frau Martin. Anja schüttelte den Kopf.
    „Nein“, sagte sie. „Ich kann nicht singen. Ich habe auch bisher nicht im Chor gesungen.“
    Frau Martin lächelte.
    „Das ist egal. Jetzt singst du eben im Chor. Auch wenn du keine große Sängerin bist. Das macht nichts, das hört niemand. Du singst im Chor und du nähst dir ein Kleid wie die anderen. Wenn du willst, eines mit einem längeren Rock. Vielleicht trägst du Stiefel dazu, das würde gut aussehen.“
    „Bitte nicht“, murmelte Anja. „Ich will nicht auf der Bühne rumstehen und singen oder so tun als ob. Natürlich nähe ich mir so ein Kleid, das gehört ja zum Unterricht, denke ich mir. Ich bin so dankbar, so wahnsinnig dankbar, dass Sie ... dass alle das für mich tun, dass diese Veranstaltung stattfinden soll. Aber ich würde mich zu Tode schämen, wenn ich mitmachen müsste.“
    In der Klasse war es still geworden.
    „Ich verstehe, dass du empfindlich bist, Anja“, sagte Frau Martin. „Das alles ist nicht leicht für dich. Doch denk auch mal dran, dass deine Freundinnen sich große Mühe gegeben haben, um einen Weg zu finden, dir zu helfen. Ich finde, es war eine gute Idee. Wir alle werden eine Menge Spaß und Aufregung haben. Und du solltest nicht abseitsstehen. Spiel mit, Anja, auch wenn es dir schwerfällt.“
    Anja antwortete nicht. Sie biss sich auf die Lippen. Sie kämpfte mit sich, mit ihrem Stolz und mit ihrer Schüchternheit. Dann nickte sie. „Ich werde mir Mühe geben“, flüsterte sie.

Einkaufen macht Spaß
     

    Noch nie war es in Lindenhof so spannend gewesen. Es herrschte Hochstimmung in sämtlichen Klassen. Alle Mädchen sollten bei der Veranstaltung mitwirken, darauf legte Frau Theobald Wert. Sie wünschte keine Sonderstellung der Begabten, in diesem Fall der „Musikalischen“, denn ein Theaterstück war nicht geplant.
    Ein großes Vergnügen für die Schülerinnen war der Einkauf der Stoffe für das Kostüm. Die Dritte ging beinahe geschlossen mit Frau Martin in die Stadt. Trotz hässlichen Eisregens - so einen ekelhaften November hatte es lange nicht gegeben - radelte eine Gruppe hinunter, die anderen fuhren mit dem Bus. Frau Martin nahm Anja samt Rollstuhl in ihrem Wagen mit.
    Natürlich war die Auswahl an leichten, bunten Baumwollstoffen um diese Jahreszeit begrenzt, doch nach langem Hin und Her und viel Gelächter fand jedes Mädchen etwas, das ihm gefiel. Carlotta erzählte der Verkäuferin sofort, wofür sie die Kleider brauchten, und die junge Frau bewies nicht nur eine Engelsgeduld, sondern versprach auch, zum Konzert zu kommen.
    Hanni und Nanni wählten den gleichen Blümchenstoff, nur in verschiedenen Farben, Hanni hatte viel Rosa und etwas Blau auf zartgrünem Grund, Hanni umgekehrt Blau und Grün auf Rosa. Bobby entschied sich für weißgrün gestreift, zu ihrem roten Schopf würde das süß aussehen. Lucie fand Gelb mit weißen

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