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Brisante Enthüllungen

Brisante Enthüllungen

Titel: Brisante Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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sich von Sandro und blickte zur Tür. "Was war das?"
    "Das war mein Cousin Emilio mit seiner Kamera."
    Polly sah ihn verblüfft an. "Wusstest du etwa, dass er hier war?"
    "Ja, ich habe gemerkt, dass er mir gefolgt ist, und geahnt, was er beabsichtigte. Wir haben ihm das geboten, was er haben wollte. Du hast deine Sache gut gemacht, Paola, und sogar beinah auch mich überzeugt."
    Du liebe Zeit, ich habe geglaubt, die Gefühle, die er auf einmal gezeigt hat, seien echt, dachte sie zutiefst verletzt. "Ah ja, endlich fange ich an zu begreifen", erwiderte sie resigniert. Dann atmete sie tief durch. "Warum führst du mich nicht nach unten und stellst mich deiner Familie vor? Ich bin bereit."
     
    "Der Junge wird hoffentlich nicht als Einzelkind aufwachsen. Alessandros Mutter hatte eine schwächliche Konstitution. Deshalb hat niemand von ihr erwartet, noch mehr Kinder zu bekommen", erzählte Sandros Tante Vittoria. "Aber du scheinst sehr gesund zu sein, und Alessandros erster Sohn ist ein wunderbares Kind, trotz seiner unehelichen Geburt. Ich muss dir ein Kompliment machen."
    Mit aufgesetztem Lächeln hörte Polly der älteren Dame zu, die ziemlich schwerhörig war.
    Während des Essens hatte Polly Sandro gegenüber am anderen Ende des langen Tisches gesessen, der festlich geschmückt gewesen war. Sandros Großonkel Filippo hatte sie willkommen geheißen in der Familie, und nach jedem Gang hatte man auf ihre Gesundheit angestoßen. Mit ihren Tischnachbarn hatte sie sich auf Italienisch unterhalten. Nur die Contessa hatte wie eine Marmorstatue dagesessen und hartnäckig geschwiegen.
    Während des sich anschließenden Empfangs war Polly den wichtigen Persönlichkeiten aus der Umgebung vorgestellt worden. Sandro war immer an ihrer Seite gewesen und hatte ihr den Arm um die Schulter gelegt.
    Später hatte Polly sich etwas entspannt, bis Vittoria anfing, sie nach ihrer Kindheit, ihren Eltern und ihrer Ausbildung auszufragen. Als die ältere Dame sich noch ein Glas Champagner bringen ließ, ergriff Polly die Gelegenheit und flüchtete auf die Terrasse. Zu ihrer Erleichterung war sie dort ganz allein. Die Nachtluft war warm, und der Himmel war mit Sternen übersät. Schon immer hatte Polly die Nächte in Italien geliebt. Sie lehnte sich an die Brüstung und atmete den Duft der im Garten unter ihr blühenden Rosen tief ein. Auf einmal spürte sie, dass sie nicht mehr allein war, und drehte sich um. Einige Meter weiter entfernt stand ein mittelgroßer, recht gut aussehender Mann. Es war Emilio Corzi, Sandros Cousin.
    "Ich bitte um Verzeihung, aber ich wollte nicht länger warten, mich auch einmal mit der Frau meines Cousins zu unterhalten", begann er.
    "Sie sind mir schon im Spielzimmer meines Sohnes aufgefallen", erwiderte Polly mit hoch erhobenem Kopf. Sie wollte ihn nicht duzen.
    Er lachte. "Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, das Bild, das sich mir bot, mit der Kamera festzuhalten. Ich habe Sie mit großem Interesse beobachtet. Sie haben mehr Charme und Stil, als man mir berichtet hat."
    Sie zog die Augenbrauen hoch. "Ich nehme an, es war Antonia, die sich negativ über mich geäußert hat."
    "Stimmt." Emilio seufzte. "Die arme Antonia Barsoli. Sie ist nie über Biancas Tod hinweggekommen. Es muss schlimm für sie sein, jetzt eine andere Frau an Alessandros Seite zu sehen, besonders auch deshalb, weil er nach dem Unfall geschworen hatte, nie zu heiraten. Aber auch für mich ist es schwer zu ertragen, dass er geheiratet hat."
    "Wegen des Erbes?" fragte Polly ruhig.
    "Ja. Sein verstorbener Vater hatte zwei Brüder und eine Schwester, meine Mutter. Alle zusammen hatten zehn Kinder, neun Mädchen und einen einzigen Jungen. Und dieser Junge bin ich. Ich habe zwei ältere Schwestern. Alessandro war ein Einzelkind. Man hat viel zu früh zu viel von ihm erwartet."
    Polly war klar, dass sie sich das nicht anhören sollte. Sie blieb jedoch auf der Terrasse stehen. "Was meinen Sie damit?"
    "Die Beziehung zwischen Vater und Sohn war immer sehr angespannt. Nach dem Tod von Alessandros Mutter wurde alles noch schlimmer. Sie wissen sicher, dass sie gestorben ist, als er erst zwölf war, oder?"
    "Natürlich weiß ich das", erwiderte Polly.
    "So selbstverständlich ist das gar nicht", erklärte er. "Es gibt vieles, worüber er nie redet. Wahrscheinlich hat er seine Gründe dafür."
    "Vielleicht will er vermeiden, dass alles in Ihren Zeitschriften breitgetreten wird", entgegnete Polly.
    "Er tut mir Unrecht. Ich habe kein Kapital aus

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