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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie schwamm auf eine Person zu, die einen weißen Einteiler als Badeanzug trug, der sich deutlich von ihrer kaffeebraunen Haut abhob. Das musste Liz Vacarro sein. Während die beiden Frauen nebeneinander herschwammen, unterhielten sie sich. Den Gesichtern nach zu urteilen, waren es keine freundlichen Worte.
    Liz war es auch leid. Sie tauchte plötzlich weg und glitt mit langen Kraulzügen auf den Beckenrand zu, wo sie aus dem Wasser kletterte. Sie nahm die Kappe ab, wollte gehen und sah, dass Laurie ihr gefolgt war und neben ihr stehen blieb.
    Die Reporterin zupfte ihr Oberteil zurecht, drehte sich um, weil sie uns wohl suchte, aber wir hatten sie schon erreicht und blieben neben den Frauen stehen.
    »Sie sollen mich in Ruhe lassen, verdammt!« hörten wir Liz sagen.
    »Reporter hasse ich.«
    »Dann müssten Sie auch mich hassen«, sagte Bill und lächelte die anderen entwaffnend an.
    Der Blick wurde starr. Mich beachtete sie nicht.
    Man sah der jungen Frau an, dass sie sich in einem harten Training befand. Besonders an den langen Beinen und den Armen traten die Muskeln und Sehnen deutlich hervor. Sie trug das Haar sehr kurz, trotzdem konnte ich sie nicht mit Grace Jones, der Mayday aus dem letzten Bond-Streifen, vergleichen. Ihre Gesichtszüge waren einfach nicht knochig oder hart genug. Der negroide Einschlag gab der Gesichtsform einen interessanten Touch. Die etwas aufgeworfenen Lippen verrieten Sinnlichkeit.
    »Haben Sie sich Verstärkung mitgebracht?« fragte sie mit einem Blick auf Bill.
    »Ja, ich komme extra aus London.«
    »Dort hätten Sie bleiben sollen.«
    Jetzt mischte ich mich ein. »Nein, Miss Vacarro. Dort haben wir leider keine Zwerge.«
    Sie fuhr herum. Es war nicht einmal eine Vierteldrehung. Von ihrem Körper flogen einige Tropfen weg, die mich berührten. »Noch ein Zeitungsschmierer.«
    »So ähnlich.«
    »Mann, haut endlich ab!«
    »Wenn Sie uns die Zwerge gezeigt haben!« Ich blieb am Ball, und sie stellte fest, dass sie meinem harten Blick nicht ausweichen konnte.
    »Was soll das eigentlich?«
    »Wir möchten gern etwas über die Zwerge erfahren.«
    »Dann kommen Sie in die Vorstellung, falls Sie Karten kriegen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Von diesen Zwergen reden wir nicht.«
    »Wir meinen nämlich die anderen«, pflichtete Bill mir bei. »Die kleinen Killer.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Schade«, sagte ich. »Sehr schade. Wir hätten es unter uns ausmachen können, so aber müsste man die Polizei benachrichtigen.«
    »Was wirft man mir eigentlich vor?« fragte sie lauernd und kam einen Schritt auf mich zu. Ihr Blick war aggressiv geworden. »Los, reden Sie!«
    »Sie decken Mörder!« erklärte Laurie.
    »So? Tu ich das?«
    »Ja.«
    »Dann legen Sie mir die Beweise auf den Tisch.«
    »Die werden Sie uns liefern«, sagte ich. »Und zwar in aller Kürze.«
    Sie schob die Unterlippe vor. Ich rechnete damit, etwas Nachdenkliches von ihr zu hören. Das war nicht der Fall. Sie warnte uns, als sie leise sagte: »Hüten Sie sich. Hüten Sie sich vor Dingen, die Sie zerstören könnten.«
    »Welche sind das?«
    Liz Vacarro schaute nach links und rechts, als suchte sie dort jemand. Aber da war nichts Auffälliges, und die nächste Reaktion überraschte uns ebenfalls.
    Bill bekam den Stoß von ihr. Er flog nicht ins Becken, aber er hatte den Weg freigemacht.
    An mir vorbei hechtete Liz Vacarro ins Wasser. Es war klar, dass sie wegschwimmen wollte. Eigentlich eine blödsinnige Reaktion, denn wir waren zu dritt.
    Ich reagierte am schnellsten. Als das Wasser bei ihrem Eintauchen hoch spritzte, war ich schon gestartet. Zum erstenmal seit Betreten des Schwimmbads tauchte ich in das kühle Nass, streckte mich, kraulte, tauchte wieder auf und sah den Körper mit dem weißen Einteiler schräg, aber dicht vor mir.
    Liz bewegte auch die Beine, schaufelte Wasser in die Höhe, der Sprüh flog gegen mein Gesicht, ich tauchte wieder und glitt noch schneller voran, so dass ich Liz erreichte. Am Fußgelenk hielt ich sie fest, brachte sie somit aus dem Schwimmrhythmus und hörte ihren wütenden Laut. Ich löste den Griff sofort, drehte mich und legte meine Hände auf ihre Schultern.
    »Und jetzt mal ganz ruhig«, sagte ich und trat Wasser wie sie.
    Liz funkelte mich an. Sie wollte mir ins Gesicht speien, dann aber änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Sie lächelte plötzlich. »Junge, du spielst mit deinem Leben. Ja, du bist lebensmüde.«
    »Das war ich schon immer.«
    »Aber diesmal ist es

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