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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzliche Leere, und das Zurückfliegen, es gehörte alles zusammen, aber Laurie merkte nichts davon. Sie flog zurück. Die einzelnen Glieder hatten für einen Moment ihre Funktion eingestellt. Wie ein künstliches Geschöpf knallte sie vor die hintere Kabinenwand, so dass die gesamte Kabine ins Zittern geriet.
    Laurie Ball wurde nicht bewusstlos. Sie sank zwar zusammen, der Schmerz wollte schier ihren Kopf auseinanderreißen, doch auf dem Boden blieb sie hocken.
    Nur bekam sie nicht mit, dass Liz Vacarro bereits in der Kabine stand und einem Außenstehenden den Blick hinein verwehrte. Sie ging soweit vor, bis sie Laurie erreicht hatte, fasste sie unter und zog sie in die Höhe. Allein hätte die Reporterin sich nicht auf den Beinen halten können. Sie musste schon von der Farbigen gestützt werden, die sich in der Zwischenzeit umgezogen hatte und einen kurzen schwarzen Lederrock zu den weißen, engen Strümpfen trug.
    Als Tänzerin musste man Kraft haben. Es machte Liz nichts aus, die andere zu halten. »Beweg dich, beweg dich!«
    Laurie hörte den Befehl, und sie reagierte wie ein Automat. Da sie Widerstand unter den Füßen spürte, bewegte sie mechanisch die Beine, und sie wirkte dabei wie eine Person, der es übel geworden war, wobei sich eine andere um die Frau kümmerte und sie aus der Kabine schaffte. Liz bekam auch Hilfe. Ein Mann erschien. Nicht sehr groß. Auf seinem Gesicht lag ein Lächeln, das jedoch böse wirkte.
    »Wir müssen uns beeilen. Sie hat Hilfe bekommen.«
    Auch der Mann fasste Laurie unter. »Wer kam?«
    »Zwei Männer.«
    »Kennst du sie?«
    »Nein.«
    »Können sie uns gefährlich werden?«
    »Vielleicht.«
    Auf mehr Worte verzichteten beide. Sie schleiften Laurie Ball durch die große Halle, begleitet von manch mitleidigen Blicken. Man konnte verstehen, dass es jemandem schlecht wurde. So etwas kam des öfteren vor.
    Licht und Sonne erfüllten die große Vorhalle, wo es noch eine Cafeteria gab und zwei Schnellimbisse.
    Der Mann hatte seinen Wagen draußen auf einem in der Nähe liegenden Parkplatz abgestellt. Keiner kümmerte sich um die drei, und erst im Wagen des Mannes atmete Liz auf.
    »Du wirst fahren.«
    »Natürlich, Gary!«
    Der Mann saß mit der Gefangenen im Fond. Laurie hing schräg im Sitz. Sie hatte Mühe, sich überhaupt zu halten. Ihr Mund stand offen, der Atem drang schwer über ihre Lippen, an der Stirn blutete sie, aber die Nase hatte nichts abbekommen.
    »Kannst du mich hören?« flüsterte der Mann, als Liz startete und einen Bogen fuhr.
    Laurie gab keine Antwort. Der andere aber lachte. »Du wirst dich wundern, Süße, sehr sogar.« Dann lachte er schaurig auf, dass selbst Liz Vacarro eine Gänsehaut über den Rücken strömte…
    ***
    Es hatte einige Zeit gedauert, bis Laurie Ball klargeworden war, dass sie nicht träumte. Es war Realität. Und sie befand sich gewissermaßen als Mittelpunkt in dieser verdammten Misere.
    Wie im Traum hatte sie die letzte Zeit miterlebt. Der Schlag, der Schmerz, der anschließende Transport - manchmal war sie wach gewesen, dann wiederum hatte sie nur dahingedämmert. Ein paar Mal hatte jemand ihre Stirn abgetupft, denn dort befand sich eine üble Wunde.
    Lauries Kopfschmerzen hatten etwas nachgelassen, auch der dumpfe Druck war verschwunden. Sie merkte sehr genau, dass man sie in eine andere Umgebung schaffte.
    Die Luft war mieser geworden, Türen knallten, ein Luftzug strich wann über ihr Gesicht, es roch nach Verbranntem, auch nach dem Schweiß der Menschen.
    Und es war düster. Ein Dämmer, geheimnisvoll und irgendwie unheimlich. Die Schritte ihrer Begleiter klangen dumpf und schleifend. Manchmal hörte sie das Keuchen, denn sie wurde noch immer gestützt, bis zu dem Augenblick, als man sie kurzerhand zu Boden drückte und hinsetzte. Man stieß sie sogar noch zurück.
    »Sollen wir sie fesseln?« Laurie kam die Frauenstimme bekannt vor, aber sie konnte sie nicht richtig einordnen.
    »Nein«, sagte ein Mann. »Hier kommt sie nicht weg.«
    »Und was ist, wenn die Vorstellung beginnt?«
    »Lass sie nur…« Nach dieser Antwort dröhnte ein hässliches Lachen auf, das böse im Schädel der Gepeinigten widerhallte. Anschließend vernahm sie noch Schritte, die sich rasch entfernten. Allein blieb sie zurück.
    Noch wusste Laurie Ball nicht, wo man sie hingeschafft hatte, und es dauerte einige Zeit, bis sie wieder mit sich selbst zurechtkam. Der Schlag hatte sie in der Kabine getroffen. Die Tür war gegen ihre Stirn geprallt und hatte

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