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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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echt!«
    Sie hatte den Satz kaum ausgesprochen, als dicht neben mir jemand auftauchte und sofort eisenhart zugriff.
    Es war ein Zwerg! Und er hatte Kraft.
    Für die Dauer einer halben Sekunde etwa sah ich das grinsende Gesicht der dunkelhäutigen Tänzerin, dann drückte mich der verfluchte Zwerg unter Wasser.
    Das Bild verschwamm im wahrsten Sinne des Wortes, aber ich behielt trotzdem die Augen weit offen.
    Man hatte für eine große Klarheit des Wassers gesorgt, deshalb konnte ich mit meinen geöffneten Augen auch etwas erkennen. Von der rechten Seite her ließ sich der Schatten herantreiben. Er hielt mich noch immer fest, seine Klauenhand griff tief in das Fleisch der Schulter, und mit der anderen tastete er über meine Brust.
    Für einen Moment sah ich ihn fast klar. Auch wenn die Wasserlinien und Streifen das Gesicht zerfaserten, erkannte ich doch den bösen, fast mordlüsternen Ausdruck in seinen Augen und den verzerrten Mund, der weit offen stand, so dass Wasser hineindringen konnte. Der Zwerg ertrank nicht. Für mich war dies ein Beweis, dass er zwar ein menschliches Aussehen besaß, aber nicht zu den menschlichen Wesen direkt zählen konnte. Sein Leben wurde von einer anderen Kraft gesteuert.
    Wir sanken tiefer. In der Nähe huschten die Schwimmer vorbei. Wahrscheinlich sah keiner von ihnen, was sich unter der Oberfläche abspielte, denn der Zwerg wollte mich ermorden.
    Die Augen hielt ich zwar offen, aber den Mund hatte ich vorsorglich geschlossen, so dass ich kein Wasser hatte schlucken müssen. Und dann passierte es.
    Wahrscheinlich hatte mich der Zwerg erdrücken und erwürgen wollen, aber dem stand das Kreuz entgegen. Seine Brust geriet mit meinem Talisman in Kontakt, und diese kurze Berührung reichte aus, um ihn zu vernichten.
    Aus dem Körper wurde ein Fleck. Ich konnte ihn vergleichen mit einer Öllache, die unter Wasser trieb und von den Wellenbewegungen weitergetrieben wurde. Auch seine Griffe lösten sich. Ich war frei und tauchte auf. Noch spülte Wasser durch meine Augen. So dauerte es seine Zeit, bis ich wieder klar sehen konnte. Die Umgebung hatte sich nicht verändert. Es war wohl nicht aufgefallen, was sich da unter Wasser abgespielt hatte. Von Laurie und Bill sah ich nichts. Auch der weiße Badeanzug der Liz Vacarro fiel mir nicht auf. Das war zweitrangig geworden. Ich musste wieder tauchen und schauen, was dieser verdammte Zwerg machte.
    Er löste sich auf…
    Von seinem Körper war bereits nichts mehr zu sehen. Auf halber Höhe zwischen Grund und Oberfläche schwamm die Lache wie ein schaukelnder Teppich. Keine Beine, keine Arme, kein Gesicht, nur eben diese Lache, die von dem Zwerg zurückgeblieben war. Und ich oder mein Kreuz trug daran die Schuld. Für mich war es auch der große Beweis, es mit Schwarzer Magie zu tun zu haben.
    Ich schwamm wieder hoch, und erst jetzt merkte ich etwas von der Aufregung.
    Die Lache war entdeckt worden, so dass die Schwimmer praktisch vor ihr flohen. Keiner wollte mit diesem schaukelnden Teppich in Kontakt geraten. Ich hörte die wilden Rufe, Trillerpfeifen gellten auf. Helfer rannten herbei. Sie kamen von allen Seiten und scheuchten die Schwimmer aus dem Becken.
    Auch ich sollte das Wasser verlassen und kraulte zum Beckenrand. Ein Mann im weißen Anzug winkte mit heftigen Bewegungen auch dann noch, als ich schon am Beckenrand stand.
    Zum Glück hatte niemand mitbekommen, dass ich der Initiator des Vorgangs gewesen war, und so konnte ich unbehelligt das Wasser verlassen.
    Ich schüttelte die Tropfen ab und hielt nach meinen Freunden Ausschau. Es war nicht einfach, in dem Durcheinander überhaupt einen Punkt zu fixieren, denn die Gaffer drängten sich am Rand des Beckens und starrten auf die schaukelnde Wellenfläche.
    Ich schob zwei Halbwüchsige zur Seite und orientierte mich nach links, wo die Liegen standen. Dort sah ich sie auch stehen. Bill und Laurie hatten die dunkelhäutige Tänzerin in die Mitte genommen. Der Reporter hielt sie sogar fest, wahrscheinlich aus Furcht, dass sie fliehen wollte.
    Ich ging zu ihnen.
    Als Liz mich sah, nahm ihre Haltung einen gespannten Ausdruck an. Ihr Körper schien mit Strom gefüllt zu sein, und auch mein Lächeln konnte sie nicht beruhigen.
    Vor ihr blieb ich stehen. Rechts und links hielten sich Laurie und Bill auf. Ich nickte der dunkelhäutigen Tänzerin zu. »Wie Sie sehen, Liz, lebe ich noch.«
    »Ja und?«
    »Hatten Sie mir nicht den Tod versprochen?«
    Sie hob die Schultern, mehr wollte sie nicht zugeben.

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