Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Eigenschaft als Magier und Zauberer begrüßen. Wer mich noch nicht kennen sollte, dem werde ich meinen Namen verraten. Ich bin…«, er legte eine Kunstpause ein und rollte mit den Augen. »Ich bin Dr. Horror!«
    Er wartete Reaktionen ab, die aber erfolgten nicht. Höchstens weit im Hintergrund ein zaghaft angesetztes Klatschen, und so konnte Gary Giesen fortfahren.
    »Dr. Horror! Merken Sie sich diesen Namen gut, liebe Zuschauer. Nicht ohne Grund hat man ihn mir gegeben.« Er hob die Schultern und beide Arme. »Ein Mensch, ein Dämon, ein Magier oder ein Zauberer. Wo ist da der Unterschied? Vielleicht gibt es einen, möglicherweise aber auch nicht. Sie, Herrschaften, sollen es herausfinden. Sie werden in den nächsten beiden Stunden meine Kräfte erleben, die mir der Teufel persönlich gegeben hat, so heißt es jedenfalls. Aber das stimmt nicht. Ich habe die Kräfte von einem anderen bekommen, aber auch nicht von einer Person, sondern von einem anderen Land, das wohl keiner von Ihnen kennt.« Er trat einen Schritt zurück, ließ seine Worte wirken, drehte den Kopf und schaute schräg gegen die Decke, den Scheinwerfer im Rücken.
    »Ein Land, dass viele Menschen als das Paradies bezeichnen. Ein grünes Land, ein wunderschönes Gebiet, in dem Märchen wahr werden. Wo es liegt, fragen Sie?« Er beugte sich vor und lächelte in den Zuschauerraum hinein. »Na?«
    Natürlich bekam er keine Antwort. Aber das Orchester begann zu spielen. Leise, wunderschöne Melodien, die durch den Zuschauerraum schwangen und die von Dingen zu erzählen schienen, die nur in einer anderen Welt passieren konnten.
    Es war ein Grusical und gleichzeitig so etwas wie ein Musical, in dem auch gesungen wird. Selbst Dr. Horror machte da keine Ausnahme. Er gab singend eine Beschreibung des Landes und verlegte den Ort dorthin, wo der Regenbogen seinen Anfang nimmt.
    »Das kenne ich doch!« flüsterte Bill. »So ein Musical gab es doch schon. ›Der Zauberer von Oz‹ müsste das geheißen haben. ›Over the Rainbow‹ war doch der große Hit.«
    »Den Judy Garland gesungen hat.«
    »Richtig, John.«
    »Nur ist hier etwas anderes gemeint. Das grüne Land, das Paradies, da gibt es nur eines.«
    »Aibon!«
    »Exakt, Bill. Du denkst ja mit.«
    »Manchmal springe ich eben über meinen eigenen Schatten.«
    Und auch Dr. Horror war über seinen eigenen Schatten gesprungen, denn er hörte auf zu singen.
    Erster Beifall klang durch den Raum. Es war kein brausender Applaus, dafür standen die Zuschauer noch zu sehr unter dem Eindruck der Eingangsszene.
    Dr. Horror verbeugte sich. Sein Lachen hielt er zurück, statt dessen redete er wieder. »Nachdem Sie nun wissen, wo das Land liegt, werde ich Ihnen etwas von seinen Bewohnern erzählen. Sie sind ungewöhnlich. Es sind Menschen, Feen, Elfen - und Zwerge. Jawohl, Sie haben richtig gehört. Es sind Zwerge, denn das Land besitzt eine wunderbare Eigenschaft, die sich viele von uns wünschen. Es kann die Menschen verwandeln. Hinter mir steht der Totenschädel. Er ist mit der geheimnisvollen Kraft dieses Märchenlandes gefüllt. Er enthält eine wundersame Magie. Sie werden begeistert sein, wenn Sie diese Kräfte erleben. So lassen Sie sich von mir durch das Land führen, in dem Märchen wahr werden, aber, und das sage ich hier ganz deutlich, auch tödliche Gefahren lauern. Kein Feuer ohne Wasser, kein Licht ohne Schatten, so steht es geschrieben. Auch ins Paradies hat der Böse Einzug gefunden, ja, und ich bin derjenige, der es beherrscht. Nicht umsonst nennt man mich Dr. Horror. Ich und meine Diener!« Er sprang plötzlich zur Seite. »Schaut sie euch an!«
    Das war das Zeichen. Wieder jagten die langen Scheinwerferstrahlen auf die Bühne zu, und sie erfassten mit einer perfekten Sicherheit den übergroßen Totenschädel, aus dessen Öffnungen die ungewöhnlichsten Gestalten sprangen, die Dr. Horror als seine Diener bezeichnet hatte. Männer und Frauen - Tänzer, die in den abenteuerlichsten Kostümen steckten. Mädchen mit blauen Umhängen und Glitzer-Bikinis, an denen die nachgemachten Diamanten das Licht reflektierten. Männer mit nackten Oberkörpern und abenteuerlich geschminkten Gesichtern sprangen aus den Augenhöhlen des Schädels auf den Bühnenboden, begleitet von heiseren Schreien und einem rasant klingenden Trommelwirbel, der aus dem Orchestergraben schallte. Gleichzeitig quollen dichte Rauchwolken aus Mund, Nase und Augenhöhlen. Irgendeine nicht sichtbare Windmaschine sorgte dafür, dass sich der Rauch

Weitere Kostenlose Bücher