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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
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des Öfteren gesagt, was er sich für Colleen wünschte. Überraschend war eher, wie Bobby sich fühlte, als er das hörte. „Ich hätte ihr das auch gewünscht“, sagte er leise.
    „Du tust jetzt Folgendes“, befahl Wes. „Du gehst zu Colleen und sagst ihr, wir hätten uns gestritten. Du sagst ihr, ich hätte dir befohlen, dich von ihr fernzuhalten. Du sagst ihr, du hättest mir geantwortet, das käme nicht infrage, und du wollest sie heiraten. Und du sagst ihr, ich hätte das rundheraus verboten.“ Er lachte ohne eine Spur von Humor. „Dann wird sie bereit sein, dich zu heiraten.“
    „Sie wird sich ihr Leben nicht kaputt machen, nur um dich zu ärgern“, wandte Bobby ein.
    „Wollen wir wetten?“ Wes stand auf. „Nach der Besprechung besorge ich dir einen Platz im nächsten Flieger nach Boston.“
    „Wirst du mir jemals verzeihen?“, fragte Bobby.
    „Nein.“ Wes drehte sich nicht einmal um, als er den Raum verließ.

15. KAPITEL
    A  ls Colleen von der Gedenkfeier für die tulgerischen Waisenkinder in St. Margaret zurückkam, war Ashley wieder da. Dafür gab es keine neuen Nachrichten auf dem Anrufbeantworter. Bobby hatte am Vorabend angerufen, als sie auf einer Sitzung der Erdbebenhilfe gewesen war. Sie wusste also immerhin, dass er die Auseinandersetzung mit ihrem Bruder überlebt hatte. Dennoch konnte sie es kaum erwarten, mit ihm zu reden.
    Und sie konnte es kaum erwarten, wieder mit ihm zusammen zu sein.
    „Hat jemand angerufen?“, rief sie zu Ashleys Zimmer hinüber.
    „Nein.“
    „Wann bist du zurückgekommen?“, fragte Colleen. Sie trat in die Tür von Ashleys Schlafzimmer. Ashley war beim Packen.
    „Ich bin nicht zurück“, antwortete Ashley und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Sie hatte geweint, setzte aber ein viel zu fröhliches Lächeln auf. „Ich bin nur kurz hier, und ich sage dir nicht, wohin ich will, damit du es niemandem erzählen kannst.“
    Colleen seufzte. „Ich schätze, Brad hat dich gefunden.“
    „Ich vermute, dass du ihm erzählt hast, wo ich zu finden bin?“
    „Es tut mir leid, aber er wirkte ehrlich am Boden zerstört, weil du dich aus dem Staub gemacht hast.“
    „Du meinst: am Boden zerstört, weil ihm mein Anteil an DeWitt und Klein durch die Lappen geht“, erwiderte Ashley und pfefferte Kleidungsstücke in den offenen Koffer auf ihrem Bett. „Wie konntest du auch nur annehmen, ich könnte zu ihm zurückkehren? Mein Vater hat ihn angestellt, damit er mich heiratet, und er hat sich darauf eingelassen! Manche Dinge sind nun mal unverzeihlich.“
    „Menschen ändern sich, wenn sie sich verlieben.“
    „Nicht so sehr.“ Ashley leerte eine ganze Schublade voller Unterwäsche in ihren Koffer. „Ich weiß, wie ich mich endgültig von meinem Vater befreien kann. Ich werfe mein Jurastudium hin.“
    Was? Colleen betrat das Zimmer. „Ashley …“
    „Stattdessen suche ich mir einen Job als Tänzerin in einer exotischen Bar, so wie die Frauen in dem Video, das wir uns ausgeliehen haben, bevor ich nach New York abgereist bin.“
    Colleen lachte überrascht, wurde aber schlagartig ernst, als Ashley ihr einen finsteren Blick zuwarf.
    „Du glaubst, ich kann das nicht?“
    „Nein“, widersprach Colleen. „Nein, ich denke, du wärst großartig. Es ist nur … Findest du es nicht ein bisschen spät in deiner Kindheit, eine Karriere einzuschlagen, die …“ Sie dachte an Clark. „… eine ähnliche Protesthaltung darstellt wie blau gefärbte Haare?“
    „Es ist nie zu spät“, gab Ashley zurück. „Und mein Vater hat die blauen Haare verdient, sowohl die tatsächlichen wie auch die symbolischen.“ Sie klappte den Deckel ihres Koffers zu und verschloss ihn. „Ich lasse meine anderen Sachen abholen. Und ich bezahle meinen Teil der Miete, bis du eine neue Untermieterin findest.“
    „Ich will keine neue Untermieterin!“ Colleen folgte ihr ins Wohnzimmer. „Du bist meine beste Freundin. Ich glaube einfach nicht, dass du so wütend auf mich bist, dass du abhaust!“
    Ashley setzte ihren Koffer ab. „Ich haue nicht ab, weil ich wütend auf dich bin“, erklärte sie. „Eigentlich bin ich überhaupt nicht wütend auf dich. Ich … ich habe einfach nur nachgedacht und … Colleen, ich muss einfach weg von hier. Boston ist für meinen Vater einfach zu nah. Und vielleicht hat Clark ja recht – vielleicht sollte ich tatsächlich mal so ein Survival Training machen. Lernen, mit den Haien zu schwimmen. Schauen, ob ich Rückgrat entwickeln

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