Brockmann Suzanne
Nacken, als ob er ihn schmerzte, und warf ihr einen Blick zu. „Da geht es nicht um Muskeln und Knochen, sondern um sehr viel zerbrechlichere, schwerer zu fassende Dinge. Da gibt es keinen Plan, dem man Schritt für Schritt folgen kann, um das Problem zu lösen. Kein: Wenn ich dies tue, dann geschieht das. Sondern: Tust du dies, dann könnte dir das helfen. Tue ich dasselbe, geht es mir anschließend womöglich schlechter als vorher. Verstehst du, was ich meine?”
Zoe nickte, hielt seinem Blick stand. Er sprach über den Verlust von Daisy. Darüber, wie er mit dem Verlust fertig zu werden versuchte. „Ja, Jake, ich verstehe, und du musst wirklich nicht ...”
„Andererseits”, fuhr er mit einem schiefen Lächeln fort, „ist es irgendwie verrückt, nicht dies oder das oder jenes zu probieren, vor lauter Angst, es könnte noch mehr wehtun. Oder aus Angst, dass es stattdessen helfen könnte.”
Was wollte er ihr sagen?
„Ich bin es leid, ständig Angst zu haben. Und ich bin es leid, mich so verdammt allein zu fühlen.” Seine Stimme zitterte leicht. Er stand hastig auf und lachte ungläubig. „Du meine Güte! Großartig. Kann ich eigentlich noch pathetischer klingen?”
Zoe trat einen Schritt auf ihn zu, blieb aber gleich wieder stehen. Verdammt, nein, nicht schon wieder. Diesmal würde sie nicht versuchen, ihn zu trösten. Sie wollte sich nicht erneut bis auf die Knochen blamieren und von ihm verletzen lassen, nur weil ihr tief empfundenes Verlangen über ihre Selbstbeherrschung siegte.
Aber diesmal kam er auf sie zu und zog sie in seine Arme. Und sie schmolz einfach dahin. Oh, Gott, wenn hier jemand erbärmlich war, dann sie.
Er ließ seine Hände über ihren Rücken, ihre Schultern, ihren Hals, durch ihre Haare gleiten. Das fühlte sich so gut an, dass sie sich einfach nur an ihn klammerte. Was sollte erst werden, wenn er sie küsste?
Er tat es. Er küsste sie so leicht, so sanft, dass sie die Augen schließen musste, weil ihr die Tränen kamen. Ihr war nur zu klar, dass sie einen Fehler machte, aber sie konnte nicht anders: Sie öffnete sich ihm, und sein Kuss wurde drängender, besitzergreifender, intensiver. Jetzt hatte er die Gewalt über sie.
Natürlich geschah das alles nur für die Kameras. Zoe wusste, dass ihre Unterhaltung für eventuelle Zuhörer ziemlich mysteriös und verwirrend sein musste, aber seine Umarmung ließ nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig. Alle, die sie beobachteten und es nicht besser wussten, mussten einfach glauben, dass Jake sie wollte. Und sie ihn. Zur Hälfte würden sie damit richtig liegen.
Sie hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, und bemerkte nicht einmal, dass er sie mit sich ins Bad zog und die Tür hinter ihnen schloss.
Er ließ kurz von ihr ab, um sie in die Wanne zu heben und selbst hineinzusteigen. Zoe verlor fast das Gleichgewicht, und er hielt sie mit einem Arm, während er hastig den Duschvorhang zuzog und den Wasserhahn aufdrehte.
Jake trug immer noch seine Jeans, sie ihr schwarzes Nachthemd, und sie waren im Nu völlig durchnässt. Das Wasser war kalt. Es dauerte immer eine Weile, bis warmes Wasser kam, aber vielleicht war das im Moment sogar besser so. Ihr war sowieso schon viel zu heiß.
Sie versuchte sich von Jake zu lösen, hielt aber inne, weil ihr schlagartig bewusst wurde, dass ihr seidenes Nachthemd an ihrem Körper klebte und sie Jake immer noch berührte, so wie er umgekehrt sie. Statt sie loszulassen, zog er sie fest an sich und küsste sie noch einmal.
Dieser Kuss war ernst gemeint, voller Leidenschaft, Begehren, ja, Begierde. Und er konnte nicht gespielt sein. Denn niemand außer Jake und Zoe konnte wissen, was sich hinter dem Duschvorhang tat.
Sie schaute ihn überrascht an, konnte noch gar nicht glauben, was das bedeutete. Aber dann sprach er es aus. „Ich will mit dir schlafen, Zoe”, sagte er leise und strich ihr mit den Fingern übers Haar, übers Gesicht. „Es gibt vier Milliarden gute Gründe, es zu lassen. Die Kameras ...”
Ihr Herz raste. Er wollte. Sie lag in seinen Armen, ihr Leib war fest an seinen gedrückt, ihre Hände ruhten auf den gespannten Muskeln seiner Arme und Schultern. Endlich, endlich durfte sie ihn berühren. Endlich wollte er, dass sie ihn berührte. „Hier drin kann uns niemand sehen oder hören.
„Der Altersunterschied ...”
„Ich habe damit kein Problem!”
Er lächelte unwillkürlich über ihre heftige Reaktion. Seine Finger spielten immer noch mit ihren Haaren. „Der Umstand,
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