Brockmann Suzanne

Höhepunkt stand.
    „Komm, Zoe!”, murmelte er, die Lippen an ihrem Ohr, auf ihrem Gesicht, an ihrer Kehle, auf ihren Brüsten. „Komm und nimm mich mit. Ich will mit dir gemeinsam fliegen ...”
    Zoe küsste ihn, und während sie von einer Welle höchster Ekstase nach der anderen durchflutet wurde, küsste sie Jake, damit sie nicht aufschrie. Er sog ihren Atem ein, stieß noch fester, noch tiefer in sie hinein, und dann spürte sie, wie er sich ein letztes Mal heftig anspannte und erschauerte, spürte seine pulsierende Ekstase. Sie hatten gleichzeitig den Höhepunkt erreicht, genau, wie er gesagt hatte.
    Und immer noch küsste er sie, konnte seine Lippen einfach nicht von ihren lösen, konnte sie nicht loslassen, sich nicht von ihr zurückziehen, blieb tief in ihr vergraben.
    Sein Mund schmeckte so süß, seine Lippen waren so weich und sanft. Eigentlich hätte Zoe im siebten Himmel schweben müssen, aber sie konnte nicht. Sie dachte: Und jetzt? Jake hatte es getan. Er hatte zum ersten Mal nach dem Tod seiner Frau mit einer anderen geschlafen. Was dachte er jetzt? Was empfand er?
    Küsste er sie nur deshalb so hungrig, weil er nicht darüber nachdenken wollte, was er getan hatte? Tat es ihm am Ende
    schon wieder leid? Hasste er sich gar für das, was geschehen war? Hasste er sie?
    „Ich wünschte, ich könnte dich die ganze Nacht so küssen”, murmelte er ihr ins Ohr. „Ich wünschte, wir könnten uns noch einmal lieben, heute Nacht, in einem Bett, ohne schützende Decken, bei eingeschaltetem Licht ...”
    Die Erleichterung war so überwältigend, dass sie lachen musste. Er klang völlig normal und wohlauf. Das war ein gutes Zeichen, oder nicht? „Ich wäre sofort dabei, aber ich fürchte, der Gedanke, dass das gesamte Team uns dabei beobachtet, könnte ein wenig störend wirken.”
    Das brachte auch Jake zum Lachen. Er stellte sie sanft auf dem Wannenboden ab, drehte sich um und wusch sich. „Wir haben fast das ganze heiße Wasser verbraucht”, sagte er. „Möchtest du dich auch noch waschen, bevor es kalt wird?”
    „Ja, danke, gern.”
    Was vor Kurzem noch ein heikles Umeinanderherum-Manövrieren in der viel zu engen Wanne gewesen war, stellte jetzt eine willkommene Gelegenheit für Hautkontakt dar. Jake küsste sie, und als sie sich rasch einseifte, half er ihr dabei. Er half ihr auch beim Abspülen der Seife, strich ihr mit den Händen den Schaum vom Körper. Seine Berührungen waren besitzergreifend, aber auf wundervolle Weise. Wer hätte je gedacht, dass er sie dermaßen aufreizen könnte?
    Sie stand mit dem Rücken zu ihm, und er schlang die Arme um sie, liebkoste mit den Händen ihre Brüste.
    „Ich kann einfach nicht genug von dir kriegen”, sagte er leise. „Ich brauchte jetzt mindestens zwei Wochen Urlaub, ein Hotel mit Zimmerservice, ein schweres Schloss an der Tür, ein riesiges Doppelbett und dich.”
    Zoe schloss die Augen, während er ihre Brüste mit seinen Händen umfasste und ihren Hals küsste. Der sanfte Druck auf ihrem Po wurde fester, kräftiger, härter. Offensichtlich war er schon wieder bereit. Aber dann griff er nach ihrer Hand und betrachtete ihre vom Wasser aufgeweichten Fingerspitzen. „Wir waren zu lange hier drin.”
    Das Duschwasser wurde jetzt eisig, und Zoe drehte sich zu Jake um. „Bist du bereit, aus der Wanne auszusteigen?”
    „Nein.” Dennoch langte er an ihr vorbei nach dem Wasserhahn und drehte die Dusche ab. Dann trat er zurück, schob den Duschvorhang ein Stück zur Seite, nahm sich ein Handtuch, entfaltete es und legte es ihr um die Schultern.
    „Danke.”
    Er drehte sich um, war schon halb aus der Wanne heraus, um sich ein zweites Handtuch zu nehmen und abzufrottieren - ihm war es egal, wer ihn nackt sah -, aber Zoe hielt ihn am Arm fest.
    „Ehrlich”, sagte sie leise und schaute ihm tief in die Augen. „Danke.”
    Er lachte leicht, schüttelte den Kopf, schaute erst sie an, dann auf seine Füße, und beugte sich dann vor, um sie zu küssen. „Ich danke dir!”
    Damit trat er ganz aus der Wanne heraus, und Zoe fiel auf, dass er es nicht wirklich geschafft hatte, ihrem Blick standzuhalten.
    Während des Liebesaktes war es ihm leichtgefallen, ihr in die Augen zu schauen, aber danach ... Sie erkannte, dass er danach alles getan hatte, um ihrem Blick auszuweichen.
    Es war alles nur gespielt. Die süßen Worte, alles. Er kam doch nicht damit zurecht - er tat nur so als ob, um sie nicht zu verletzen. Er küsste sie, um sich nicht mit der Wahrheit