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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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Sie blickte erstaunt drein und begann, nervös auf ihrem Stuhl herumzurutschen. Immer wieder warf sie Farber und den anderen beiden Agenten bedeutsame Blicke zu, die jedoch von diesen ignoriert wurden. Schließlich riskierte sie einen Blick auf Harvard.
    In ihren Augen schienen eine Millionen Fragen zu stehen. Er hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, welche es waren.
    Nach einer Weile rang sie sich durch und hob die Hand. „Entschuldigung, Captain, ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe.“
    „Ich kann zu diesem Zeitpunkt leider keine weiteren Details preisgeben“, erwiderte Cat. „Damit dieses Training effektiv abläuft, kann ich keine weiteren Informationen preisgeben.“
    „Entschuldigung, Sir“, fuhr P. J. unbeirrt fort. „Es ist vielmehr so, dass ich das Gefühl habe, wir haben bereits zu viele Informationen bekommen. Das ist es, was ich nicht verstehe. Wir wissen bereits, welche Operation wir durchführen sollen. Und warum bekommen wir einen ganzen Tag zur Vorbereitung? Das haben wir in einer realen Situation doch auch nicht. Abgesehen davon läuft doch alles, was wir hier bisher gelernt haben, auf rasches Handeln hinaus. Einen ganzen Tag lang herumzusitzen und sich vorzubereiten klingt für mich nicht gerade danach.“
    Joe Cat kam langsam hinter dem Schreibtisch hervor, auf dem er seine Notizen abgelegt hatte. Er setzte sich auf die Tischkante und sah P. J. eine Weile wortlos an. „Sonst noch etwas, Richards?“, fragte er schließlich.
    Harvard sah, dass P. J. nickte. „Ja, Sir. Ich frage mich, warum die Lokalisierung der Terroristen und der Rettungsversuch an zwei unterschiedlichen Tagen in zwei verschiedenen Phasen stattfinden sollen. Das erscheint mir ebenfalls nicht sehr realistisch. Im wirklichen Leben“, sagte sie und benutzte den Begriff, den die SEALs selbst für reale Einsätze gebrauchten, „würden wir doch auch nicht zurück ins Hotel gehen und eine Nacht drüber schlafen, bevor wir zuschlagen. Ich verstehe nicht, warum wir das jetzt tun sollen.“
    Der Captain sah zunächst Blue und dann Harvard an. Schließlich wandte er seine Aufmerksamkeit den anderen Agenten zu. „Hat noch irgendjemand das gleiche Problem wie Miss Richards?“, fragte er. „Mr. Farber? Wie steht es mit Ihnen? Haben Sie auch ein Problem mit dem vorgeschlagenen Prozedere?“
    Farber richtete sich auf und war mit einem Mal ganz Ohr. Harvard sah, wie der FInCOM-Agent Cats Gesicht genau studierte. Offensichtlich versuchte er, herauszufinden, ob er zustimmen oder verneinen sollte.
    „Er möchte Ihre Meinung hören, Mr. Farber“, mischte sich Harvard ein. „Es gibt keine richtige Antwort.“
    Farber zuckte mit den Schultern. „In diesem Fall muss ich wohl sagen: Nein, ich habe kein Problem damit. Eine Übung ist nun mal eine Übung. Wir wissen von Anfang an, dass die Situation nicht real ist. Es gibt keine echten Geiseln und keine echte Gefahr – also gibt es auch keinen echten Grund, warum wir rund um die Uhr arbeiten sollten.“
    „Falsch!“, unterbrach Harvard ihn laut. „Es gibt keine richtige Antwort, aber es gibt durchaus falsche Antworten. Und Ihre ist falsch. Es gibt eine Reihe von Gründen, die länger ist als mein …“, er sah P. J. an, „… Arm, warum es sinnvoll und wichtig wäre, unter möglichst realen Bedingungen zu trainieren.“
    „Unter warum tun wir das dann nicht, sondern verschwenden unsere Zeit mit diesen Kinderspielchen?“, warf P. J. ein.
    „Weil die FInCOM ein Regelwerk verfasst hat“, erklärte Joe, „das ganz genau vorschreibt, welchen Situationen ein Agent ausgesetzt werden darf und welchen nicht. Unter anderem dürfen die Einsätze nicht länger als zehn Stunden dauern, und dazwischen müssen jeweils acht Stunden Ruhepause gewährleistet sein.“
    „Aber das ist doch völlig absurd!“, protestierte P. J.. „Mit solchen Vorgaben können wir ja niemals eine Situation nachstellen, die in irgendeiner Weise an die Realität heranreicht. Ein Teil der Herausforderungen während einer Geiselnahme ist doch gerade der Schlafmangel! Das Schwierige ist doch gerade , in einer solchen Krise für achtundvierzig, zweiundsiebzig oder auch neunzig Stunden zu funktionieren, wenn man gar nicht schläft oder vielleicht nur kurz, auf dem Rücksitz eines Autos oder im Freien … Das ist lächerlich.“ Sie zeigte in Richtung der anderen FInCOM-Agenten. „Wir sind alle erwachsen. Wir haben alle schon bei Operationen mitgewirkt, bei denen wir rund um die Uhr im Einsatz

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