Brockmann Suzanne
„Ich dachte, dass du erwachsener damit umgehen würdest.“
Er riss sich zusammen, so gut es ging. „Hey! Tut mir leid. Aber du musst doch zugeben, dass die Situation schon ziemlich absurd ist. Wir sitzen hier und überlegen uns, ob ich wohl in dich hineinpassen würde … Verdammt!“ Er stöhnte laut auf, als er plötzlich vor sich sah, was er gerade beschrieben hatte. Er konnte beinahe spüren, wie es sich anfühlen würde, sich in ihrer samtweichen Hitze zu vergraben. Er biss die Zähne zusammen. Nie zuvor war er dem Himmelreich so nah und gleichzeitig so unerreichbar fern gewesen.
„Ja“, sagte er und blickte ihr direkt in die Augen. „Ja, ich würde. In dich hineinpassen. Perfekt sogar. Das musst du mir heute einfach glauben, P. J. So gerne ich mit dir ins Haus gehen und es dir beweisen würde – heute musst du es mir einfach so glauben. Ich war schon mit Frauen zusammen, die so klein wie du waren – vielleicht nicht ganz so zierlich, aber auch sehr zierlich. Es funktioniert. Die Natur überwindet alle Hindernisse, weißt du. Wenn … falls … wenn … wenn wir an diesem Punkt sind, musst du keine Angst davor haben, dass ich dir wehtun könnte … nicht so.“
„Ich weiß, dass es beim ersten Mal wehtun wird“, erwiderte sie. „Zumindest ein bisschen.“
„Einige Frauen haben damit überhaupt kein Problem“, versuchte er, sie zu beruhigen. „Es ist gar nicht so selten, dass das … Jungfernhäutchen schon vorher gerissen ist …“
Jetzt war es an ihr zu lachen. „Jungfernhäutchen? Hast du zu viel Jane Austen gelesen?“
„Wie soll ich es denn sonst nennen? Hymen? Wer hat sich diesen Namen denn einfallen lassen?“
„Dr. Hymen?“
Harvard lachte. „Auch eine schöne Art, Unsterblichkeit zu erlangen.“ Er fühlte, wie Zärtlichkeit ihn durchströmte, als sein Blick auf P. J. fiel. Sie war so verdammt sexy und klug und witzig. Er wollte, dass diese Nacht noch ewig dauerte.
Sie erwiderte seinen Blick. „Anders als eine Jane-Austen-Heldin hatte ich noch keinen Reitunfall. Um genau zu sein, als ich das letzte Mal beim Arzt war und er eine Bestandsaufnahme gemacht hat, war alles noch … intakt.“
Harvard atmete tief ein. „Okay. Wenn du so weit bist, tun wir es schnell. Ich verspreche, dass es nicht allzu sehr wehtun wird. Und es wird sich schon sehr bald danach unendlich viel besser anfühlen. Glaub mir bitte. Okay?“
Sie war einen Moment lang still, dann nickte sie. „Okay.“
Harvard lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sagte mit gespielter Erleichterung: „Gott sei Dank! Jetzt können wir uns harmlosen Themen zuwenden – wie etwa Verhütung und Safer Sex.“
„Hmm …“
„Das war ein Scherz“, sagte er schnell. „Bitte keine Sexfragen mehr! Zumindest nicht vor morgen.“ Er sah auf die Uhr. Es war zwanzig vor zwölf.
„Ich wollte dich aber noch etwas fragen“, setzte P. J. an und stützte ihren Kopf in ihre Handfläche. „Etwas sehr Inti-mes.“
„Noch intimer als …“
„Meine unspektakuläre Vergangenheit kennst du ja nun. Aber ich interessiere mich für deine. Mit wie vielen der zweihundertsiebenundsechzig Milliarden Frauen warst du schon im Bett?“
„Mit zu vielen, als ich jünger war. Mit nicht genug in den letzten Jahren. Mit dreißig bin ich plötzlich wählerisch geworden.“ Harvard drehte sich in seinem Stuhl. „Seit letztem Winter hatte ich keine Beziehung mehr. Ich war mit der Frau – Ellen – etwa vier Monate zusammen. Wenn man das überhaupt Beziehung nennen kann.“
„Ellen.“ P. J. ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. „Wie war sie?“
„Klug und sehr weltgewandt. Sie war Anwältin und arbeitete für eine große Kanzlei in Washington. Sie hatte keine Zeit für einen Ehemann – oder auch nur für einen festen Freund. Sie war mit ihrer Karriere verheiratet. Aber sie war hübsch und willig – wenn sie denn die Zeit dazu fand. Es hat Spaß gemacht, für eine kurze Zeit.“
„Das heißt, du warst mit wie vielen Frauen zusammen? Vierzig? Vierhundert? Mehr?“
Er lachte. „Ich habe weder mitgezählt noch eine Strichliste geführt. Ich weiß es nicht. Es gab nur eine, die mir wirklich etwas bedeutet hat.“
„Nicht Ellen.“
„Nein.“
„Jemand, der dir auf tragische Weise das Herz gebrochen hat?“
Harvard lächelte: „Damals schien es sehr tragisch.“
„Wie hieß sie? Macht es dir etwas aus, über sie zu sprechen?“
„Rachel, und nein, es macht mir nichts aus. Es ist schon Jahre her. Ich war damals
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