Brockmann Suzanne
fort, „und das tue ich auch gar nicht. Aber ich wäre ein Dummkopf, wenn ich nicht ab und an nachfragen würde, ob sich deine Haltung geändert hat.“
„Es hat sich nichts geändert“, flüsterte sie. Und doch hatte sich alles geändert. Dieser Mann hatte ihre Welt auf den Kopf gestellt. Mehr als nur ein kleiner Teil von ihr wollte nichts anderes, als mit ihm zusammen sein. Ein erschreckend großer Teil. Und wenn sie gerade nicht ausgerechnet im Haus seiner Eltern wären, wüsste sie nicht, ob sie ihm widerstehen könnte – obwohl sie wusste, dass es ein Riesenfehler wäre.
Sie durfte es sich selbst nicht erlauben, sich auf diesen Mann einzulassen! Zumindest nicht, bis dieses Trainingslager vorüber war. Sie durfte niemandem Grund geben, anzunehmen, dass sie dieses Programm nur deshalb erfolgreich bestanden hatte, weil sie mit dem Senior Chief der Alpha Squad geschlafen hatte.
Am allerwenigsten sich selbst.
Und wenn dieses Projekt vorüber war, dann würde sie lange und ausführlich mit sich ins Gebet gehen und herausfinden, was sie wirklich wollte.
Im Moment war sie sich allerdings fast sicher, dass sie ihn wollte. Fast sicher.
„Nichts hat sich verändert“, wiederholte sie, diesmal etwas lauter und bestimmter, um sich selbst davon zu überzeugen. Fast würde nicht ausreichen.
Harvard nickte. Aber dann beugte er sich nach vorn.
P. J. wusste, dass er sie küssen würde. Er ließ sich Zeit. Er hielt sogar auf halbem Weg inne, suchte ihre Augen und lächelte.
Und sie? Sie tat nichts, um ihn aufzuhalten. Sie drehte sich nicht weg, und sie sagte noch nicht einmal irgendetwas wie „Hey, Freundchen, wag es bloß nicht, mich zu küssen.“ Sie stand einfach da wie eine Närrin und wartete, dass er es tat.
Die erste Berührung seiner Lippen war zärtlich und sanft. Die Art von Kuss, die er besonders gut zu beherrschen schien. Die Art, die ihr Herz höherschlagen und ihre Knie weich werden ließ. Aber dann küsste er sie noch einmal, leidenschaftlicher, tiefer und länger. Seine Zunge ergriff von ihrem Mund Besitz, als sei es seiner. Als hätte er jedes Recht, damit zu tun, was ihm gefiel. Er zog sie in seine Arme und drückte sie an sich. Seine Lippen lagen auf den ihren, als hätte er nicht die Absicht, in nächster Zeit von ihr abzulassen.
P. J. hätte empört sein können – aber die Wahrheit war: Sie wünschte sich seine Lippen nirgendwo anders als dort, wo sie gerade waren. Sie wollte von ihm geküsst werden. Sie liebte es, wenn er seine Arme um ihren Körper schlang. Sie waren so stark, so kraftvoll, und sie umfassten sie doch so zärtlich.
Also stand sie hier, im Mondschein, in Arizona, auf der Veranda seiner Eltern, und erwiderte seine Küsse.
Harvard löste sich zuerst von ihr. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht unter Druck setzen.“ Er klang so außer Atem, wie sie sich fühlte. „Das war nur eine kleine freundschaftliche Erinnerung – damit du nicht vergisst, wie gut wir beide zueinanderpassen.“
„Das hatte ich gar nicht vergessen.“ P. J.s Mund wurde auf einmal ganz trocken, als sie ihn ansah. Nervös fuhr sie sich über die Lippen.
„Oh, verdammt“, stöhnte er und küsste sie erneut.
Dieses Mal war sein Kuss noch hungriger als zuvor, und P. J. erwiderte ihn mit gleicher Leidenschaft.
Sie zog ihn an sich, schlang ihre Arme um seine Schultern, wanderte zu seinem Nacken – Gott, an diesem Mann gab es so vieles, an dem man sich festhalten konnte! Sie spürte, wie seine Hände an ihrem Rücken hinunterglitten. Er presste seine starken Schenkel gegen ihren Körper.
„Oh Gott“ stöhnte sie und zog seinen Kopf erneut zu sich herunter, als er von ihr ablassen wollte. Ihr war alles egal, solange sie diesen Mann küssen konnte. Es war ihr egal, dass sie im Haus seiner Mutter waren, dass sie sich ihren Ruf ruinieren konnte und auch, dass sie gerade all die guten Vorsätze über Bord warf, denen sie ihr Leben lang gefolgt war.
Sie zitterte, als seine Lippen an ihrem Hals hinabwanderten und seine Hand ihre Brust berührte. Eine Welle von Gefühlen, die sie sich nicht hatte träumen lassen, rauschte über sie hinweg, ließ sie jegliche Vernunft vergessen.
„Wir sollten damit aufhören“, raunte Harvard ihr zu, während er sie erneut küsste. Aber sie schmiegte sich noch enger an ihn und öffnete sich ihm völlig. Sie empfing seine Küsse mit einer Hingabe, die ihm den Atem raubte. Sie brannte lichterloh – und er war der Mann, der das Feuer entzündet hatte.
Aber selbst als
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