Brockmann Suzanne
er sein Gewicht leicht verlagerte und seinen Schenkel zwischen ihre Beine schob, selbst als er mit seinen Händen jeden Zentimeter ihrer perfekten Brüste liebkoste, wusste er doch, dass er das nicht tun sollte. Er sollte damit aufhören, solange er noch konnte. Er sollte sich zurückziehen. Er sollte sich nicht diesem gefährlichen Spiel hingeben, bis es kein Zurück mehr gab.
Aber … Sie schmeckte so gut! Nach dem Mokka, den sie noch mit seinen Eltern getrunken hatten, nachdem seine Schwester und die Zwillinge gegangen waren. Und er konnte ihre süße Hitze durch den dünnen Stoff ihrer Hose spüren, als sie sich an seinen Oberschenkel presste.
Harvard konnte nicht anders: Er hob P. J. in seine Arme. In ihren Augen las er eine Milliarde verschiedenster Empfindungen – Angst und Vorfreude wirbelten mit mächtigem Verlangen durcheinander.
Sie wollte ihn. Sie mochte Angst haben, aber sie wollte ihn eindeutig.
Er sah erneut auf die Uhr. Sie hatten Zeit. Sie hatten noch genug Zeit.
Er konnte sie ins Haus tragen, sie in das Gästezimmer seiner Eltern bringen und ihr erster Mann werden.
Sie hätte jeden haben können. Aber sie hatte ihn als ihren Ersten erwählt.
Diese Gewissheit war ein nicht zu unterschätzendes Aphrodisiakum. Und sie machte eine schwere Entscheidung noch um einiges schwerer.
Aber in Wahrheit hatte er keine Wahl.
Ja, er konnte sie heute Nacht nehmen. Er konnte weitermachen wie bisher. Konnte ihre Gefühle weiterhin anfachen, sie schließlich verführen, angetrieben von seinem eigenen Verlangen. Sie würde ihm willig in sein Bett folgen. Und er würde ihr endlich zeigen, was sie all die Jahre verpasst hatte.
Doch bevor er den Gedanken weiterspinnen konnte, küsste er sie zärtlich und setzte sie dann in einem der Garten-stühle ab, bevor er selbst ans andere Ende der Veranda ging.
Oder er konnte sein Versprechen halten.
„Das war nicht fair von mir“, sagte er. Seine Stimme war nur ein heiseres Raunen. „Ich wusste, dass, wenn ich dich nur lange und leidenschaftlich und intensiv genug küssen würde, du dich nach mir verzehren würdest. Es tut mir leid.“
Er hörte, wie sie tief einund wieder ausatmete. „Das war …“ Sie hielt inne und begann von Neuem. „Ich war …“ Noch eine Pause. „Ich wollte …“ Eine längere Pause. „Ich dachte … Ich verstehe nicht, Daryl. Was ist hier gerade passiert? Willst du gar nicht wirklich mit mir zusammen sein?“
Harvard drehte sich zu ihr um. Er war schockiert, dass sie das auch nur denken konnte. „Aber nein ! Verdammt, sieh mich an. Siehst du denn nicht, wie sehr ich mit dir zusammen sein möchte?“
Sie schaute.
Er kam einen kleinen Schritt auf sie zu, während sie ihren Blick auf seine Lendengegend richtete. Seine körperliche Erregung ließ seine ohnehin schon gut sitzenden Hosen noch enger wirken. Und die Tatsache, dass sie ihn mit großen Augen anstarrte, machte alles nur noch schlimmer.
„Ich versuche, ein Held zu sein“, erklärte er ihr mit leicht brüchiger Stimme. „Ich versuche, das Richtige zu tun. Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie sehr ich mich danach verzehre, mit dir zu schlafen. Aber weißt du was? Sogar noch mehr wünsche ich mir, dass du, wenn wir irgendwann miteinander schlafen, am nächsten Morgen aufwachst und nichts, keine Sekunde, bereust.“
Sie wandte ihren Blick ab, doch er sah das Schuldgefühl in ihren Augen. Und wusste – so schwer es ihm auch fiel: Er tat das Richtige.
„Ich bin nicht sicher, dass ich dir das jemals versprechen kann“, sagte sie leise.
„Ich bin mir sicher, dass du das irgendwann kannst“, widersprach er ihr. „Und ich habe Zeit. Ich werde warten.“ Er lachte leise. „Ich hoffe nur, es dauert keine weiteren fünfundzwanzig Jahre.“
Sie sah ihm in die Augen, dann wanderte ihr Blick wieder an ihm hinunter. Sie lachte nervös. „Ich habe noch nie einen Mann gut genug gekannt, um ihn das zu fragen, aber … tut das nicht weh?“
Harvard setzte sich vorsichtig in den Stuhl neben sie. „Es ist verdammt unangenehm, das ist mal sicher.“
„Tut mir leid.“
„Von wegen! Ich kann genau sehen, wie du dich da drüben über mich amüsierst.“
„Es kommt mir nur so schrecklich unpraktisch vor. Was passiert zum Beispiel, wenn du eine Besprechung hast und auf einmal daran denkst …“
„Das passiert nicht“, unterbrach sie Harvard.
„Aber was, wenn doch? Wenn du einfach deinen Tagträumen nachhängst … und, ups, schon ist es passiert. Überlebensgroß
Weitere Kostenlose Bücher