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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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Alarmsystem einbauen lassen.
    Harvard und P. J. hatten es sich genau angesehen. Sie hatten die Wachen beobachtet und die Wagenladungen an Soldaten gezählt, die den ganzen Tag über kamen und gingen. Sie hatten das Gebäude aus jeder möglichen Perspektive untersucht. Dabei hatte Harvard dem Lüftungsschacht unter dem westlichen Dachstuhl besonderes Augenmerk geschenkt; er hatte ihn bestimmt eine halbe Stunde lang durch sein Fernglas angestarrt.
    „Wenn doch nur noch zwei SEALs hier wären! Nur zwei Männer! Dann müssten wir nicht durch diesen verdammten Schacht einsteigen“, haderte Harvard mit ihrem Plan. „Ich würde einen Granatwerfer nehmen und ein Loch in die Mauer jagen. Nur zwei Männer, und ich könnte Joe da rausholen.“
    „Außer den Männern bräuchtest du noch ein ganzes Waffenlager“, erinnerte ihn P. J.. „Das, was du da über die Schulter trägst, ist nämlich kein Granatwerfer, sondern ein Paintballgewehr.“
    „Ich kann die Waffen besorgen, die wir bräuchten“, sagte er, und sie glaubte ihm. Sie hatte zwar keine Ahnung, wie er es anstellen würde, und sie war sich auch nicht sicher, ob sie es so genau wissen wollte, aber sie hatte keinen Zweifel daran. Sein entschlossener Blick und Tonfall sprachen Bände. Er würde die Waffen bekommen, wenn er das sagte. „Besser gesagt: Ich werde welche besorgen, sobald es dunkel ist. Auf keinen Fall lasse ich dich da nur mit diesem Spielzeug rein.“ Er drehte sich um, als ihn die Realität dieser Vorstellung einholte. „Vielleicht lasse ich dich auch gar nicht gehen.“
    „Doch, das wirst du“, sagte sie leise.
    Er sah sie erneut an. „Vielleicht können sich Bob und Wes bei Anbruch der Dunkelheit davonschleichen.“
    Darauf erwiderte P. J. nichts. Harvard wusste genauso gut wie sie selbst, dass die beiden SEALs keineswegs damit rechneten, in naher Zukunft irgendwohin zu gehen. Und er wusste auch, dass es keinen Sinn hatte, auf Crashs Rückkehr zu hoffen.
    Sie hatten beide über Funk mit angehört, wie Crash Lucky und Greene vor etwa drei Stunden in Sicherheit gebracht hatte. Die antiamerikanische Stimmung in der Stadt war übergekocht; er musste die beiden Verletzten bis an den Hafen bringen. Dort angekommen, gab es kein Zurück mehr. Die amerikanischen Soldaten, die bei der Evakuierung halfen, bestanden darauf, dass er mit an Bord ging.
    Natürlich hatte Crash versucht, sie zu überzeugen, ihn in den Dschungel zurückkehren zu lassen. Aber sie waren jung und ängstlich und extrem beflissen, wenn es darum ging, Befehle zu befolgen. Crashs einzige Chance wäre es gewesen, seine eigenen Landsmänner anzugreifen. Nach dem letzten Stand der Dinge war er jetzt bei Blue McCoy.
    Damit waren Harvard und P. J. endgültig auf sich alleine gestellt.
    Es gab keine anderen SEALs, die Harvard hätten helfen können, Joe zu retten. Es gab nur P. J.
    Sie folgte Harvard auf seinem Rückzug von Shermans Hauptquartier so leise sie konnte.
    Er schien zu wissen, wohin er ging. Aber einen richtigen Pfad konnte P. J. nicht entdecken.
    Als sie zu einer Lichtung kamen, verlangsamte er seinen Schritt und drehte sich zu ihr um. „Wenn wir dieses Feld überqueren, müssen wir besonders vorsichtig sein“, sagte er. „Ich möchte, dass du ausschließlich in meine Fußspuren trittst. Verstanden?“
    P. J. nickte.
    Dann schüttelte sie doch den Kopf. Sie verstand nicht wirklich, warum er das von ihr verlangte.
    Aber Harvard war schon weitergelaufen. Also folgte sie ihm und tat, was er verlangt hatte: Sie trat in seine Fußstapfen.
    Ob das mit Schlangen zu tun hatte? Oder lauerte in dem hohen Gras etwa eine andere Gefahr? Etwas noch Furchteinflößenderes – mit großen Zähnen. Sie erschauderte.
    „Wenn du wirklich darauf bestehst, dass ich nur deinen Spuren folge, musst du deine Schritte verkleinern“, sagte P. J. „Allerdings ist das wohl gar nicht nötig. Ich kann gut sehen.“
    „Ich sagte, nur in meine Spuren!“, herrscht er sie an.
    „Whoa! Beruhig dich! Ich kann doch sehen, dass hier keine Schlangen sind. Oder gibt es noch einen anderen Grund, warum du hier den großen Anführer mimst?“
    „Schlangen? Machst du Witze? Himmel, P. J., wir laufen hier gerade mitten durch ein Minen feld! Tretminen. Ich dachte, du wüsstest das.“
    P. J. erstarrte. „Wie bitte?“
    „Ein Minenfeld“, wiederholte Harvard und betonte jede einzelne Silbe, um sicherzugehen, dass sie verstand. „P. J., dies hier ist ein Minenfeld. Auf der anderen Seite, hinter dem kleinen Bach,

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