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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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versteckt in dieser Baumgruppe, liegt eine kleine verfallene Hütte. Crash hat mir davon erzählt. Er sagte, es sei einer der sichersten Plätze auf der ganzen Insel, weil die meisten Leute zu viel Angst hätten, über diese Lichtung zu laufen. Aber er hat mir einen Weg zur anderen Seite verraten – und auf dem befinden wir uns gerade.“
    Sie starrte ihn mit riesengroßen Augen ungläubig an. Dann sah sie sich um. „Wir machen gerade einen Spaziergang durch ein Minen feld?“
    „Tut mir leid. Ich dachte, du hättest vorhin zugehört, als Crash mir davon erzählt hat.“ Er versuchte, sie mit einem Lächeln zu ermutigen. „Es ist halb so schlimm – solange du genau dorthin trittst, wo ich gelaufen bin. Die gute Nachricht ist, dass wir auf der anderen Seite völlig sicher sind. Niemand wird uns dort entdecken. Crash sagte, dass die Einheimischen diese Gegend komplett meiden.“
    „Kein Wunder. Es ist ja auch ein Minenfeld.“
    „Ganz genau“, sagte Harvard und setzte den Weg fort, den Crash ihm beschrieben hatte.
    „Ist dir schon mal aufgefallen, dass das völlig wahnsinnig ist? Wer hat die Minen überhaupt hier verlegt? Und warum?“
    „Das waren die Franzosen, vor über dreißig Jahren“, sagte er und drehte sich um, um zu kontrollieren, ob sie ihm umsichtig genug folgte. „Während eines Krieges.“
    „Und warum wird dieses Feld nicht geräumt – oder zumindest umzäunt? Es gibt noch nicht einmal ein Schild, das auf die Gefahr hinweist. Was, wenn Kinder hierherkämen und über das Feld liefen?“
    „Das war eines der Projekte, an denen die Marines hier gearbeitet haben“, erwiderte Harvard. „Aber es gibt wahrscheinlich ein Dutzend solcher Felder überall auf der Insel, und Hunderte – vielleicht sogar Tausende – mehr in ganz Südostasien. Es ist ein ernst zu nehmendes Problem. Menschen werden ständig verletzt oder getötet. Opfer eines Krieges, der eigentlich schon vor Jahrzehnten beendet wurde.“
    „Woher weißt du, wohin du treten darfst?“, fragte P. J. „Du bist doch vorsichtig, oder?“
    „Ich bin sehr vorsichtig“, versicherte er. Sein T-Shirt war schweißnass. „Crash hat mir vorhin eine Karte auf den Boden gezeichnet. Er hat mir den Weg genau beschrieben.“
    „Eine Karte gezeichnet“, wiederholte sie. „Das heißt also, du folgst deinem Gedächtnis?“
    „So ist es.“
    Sie stieß einen unterdrückten Ton aus, der wie eine Mischung aus Lachen und Schluchzen klang.
    Harvard sah sich erneut nach ihr um. Ihr Gesicht war versteinert, ihre Lippen aufeinandergepresst und ihre Augen leicht verwirrt.
    Sie waren fast da, beinahe am Ende des Feldes. Sobald sie den Bach erreicht hatten, waren sie sicher. Er musste sie nur noch einen kurzen Moment lang ablenken.
    „Alles klar?“, fragte er. „Du fällst mir doch nicht in Ohnmacht, oder?“
    Sofort kehrte Leben in ihre Züge zurück, und ihre Augen funkelten ihn böse an. „Nein, ich werde natürlich nicht in Ohnmacht fallen. Dir ist ja wohl klar, dass du das einen Mann niemals gefragt hättest.“
    „Wahrscheinlich nicht.“
    „ Wahrscheinlich … Unglaublich, du gibst es sogar zu!“
    Harvard machte einen großen Schritt und stand im Wasser. Dann drehte er sich um und hob sie in seine Arme.
    „Lass mich sofort runter!“
    Er trug sie über das seichte Flussbett und setzte sie auf der anderen Seite ab. „Geschafft.“
    Sie starrte erst ihn an und dann über den Fluss hinweg auf das Minenfeld. Plötzlich war ihr glasklar, was er getan hatte, und sie verdrehte genervt die Augen.
    „Die Wahrheit ist, dass ich schon viele harte Kerle habe ohnmächtig werden sehen“, versuchte er, sie zu beschwichtigen. „Das Geschlecht scheint keine große Rolle dabei zu spielen, wenn jemand in einer heiklen Situation Panik bekommt und aufhört zu atmen.“
    „Ich hatte keine Panik“, fuhr sie ihn an.
    „Ja, das weiß ich. Du hast dich gut geschlagen.“
    P. J. setzte sich auf den Boden. „Wir müssen das später noch einmal machen, oder? Ich meine, da durchlaufen. Und diesmal in der Dunkelheit.“
    „Denk jetzt nicht darüber nach! Wir sollten uns ein wenig ausruhen.“
    Sie lächelte ihn kläglich an. „Ja, ein Nickerchen ist jetzt genau das Richtige. Jetzt, da mein Puls endlich auf zweihundert gesunken ist.“
    Harvard musste grinsen, als er ihr die Hand entgegenstreckte, um ihr aufzuhelfen. Verdammt, er war wirklich stolz auf sie. Dieser Tag war schrecklich gewesen, und dennoch war sie immer noch in der Lage, Witze zu reißen. „Du

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