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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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kannst ja die erste Wache übernehmen.“
    „Nicht dein Ernst? Du vertraust mir tatsächlich genug, um mich das tun zu lassen?“
    Er sah auf ihre Hand, die immer noch in seiner lag. Anstatt sie ihm zu entziehen, hatte sie ihre Finger zwischen seine geschoben und hielt ihn fest. „Ich traue dir alles zu“, versicherte er ihr. „Ich weiß, dass du dich jederzeit in Wonder Woman verwandeln kannst. Ich bin sicher, dass du durch diesen Belüftungsschacht in dieses Gebäude einsteigen und Joe finden wirst. Ich habe keinen Zweifel daran, dass du genau das Richtige tun und nur richtige Entscheidungen treffen wirst. Aber ich bin lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass das manchmal einfach nicht ausreicht. Manchmal macht man alles richtig und geht trotzdem drauf.“ Er fluchte leise. „Aber weißt du, ich bin überzeugt, dass du auch noch mit Würde sterben würdest, wenn es so weit käme.“
    Er schwieg, aber sie wusste, dass er noch mehr zu sagen hatte. Sie wartete geduldig ab. „Es ist nur so, dass ich es nicht ertragen könnte, dich zu verlieren. Nicht jetzt, wo ich gerade angefangen habe, dich … Du musst wissen, dass ich …“ Seine Stimme versagte plötzlich, und er musste sich räuspern, bevor er weitersprechen konnte. „Irgendwie habe ich mich in dich verliebt. Und solltest du sterben … wird auch ein Teil von mir sterben.“
    Es war raus. Er hatte es gesagt. Die Karten lagen auf dem Tisch. Nun konnte sie ihm das Herz herausreißen.
    Er hatte nicht vorgehabt, es ihr zu sagen. Unter normalen Umständen hätte er es niemals zugegeben, nicht einmal sich selbst gegenüber.
    Aber die Umstände waren alles andere als normal.
    Harvard hielt den Atem an und wartete ab, wie sie reagieren würde.
    Es gab so viele Möglichkeiten. Sie konnte sich einfach umdrehen, konnte so tun, als hätte sie ihn nicht gehört oder missverstanden. Sie konnte das Ganze ins Lächerliche ziehen und so tun, als habe er gescherzt.
    Stattdessen aber strich sie sanft über sein Gesicht. Er sah, dass ihre wunderschönen Augen sich mit Tränen füllten. Und zum ersten Mal seit er ihr begegnet war, kämpfte sie nicht dagegen an.
    „Dann weißt du ja auch, warum ich nicht mit den anderen zurückgegangen bin“, flüsterte sie, während sie ihn so süß und so traurig anlächelte. „Jetzt weißt du, warum ich unbedingt bei dir bleiben wollte.“
    Harvards Herz schlug ihm bis zum Hals. Es war das erste Mal, dass er so ein Gefühl erlebte. Er hatte andere Leute davon sprechen hören, aber er hatte es noch nie selbst erfahren – noch nicht einmal mit Rachel.
    Es war wie ein Wunder. Obwohl sie ihm nicht gesagt hatte, dass sie ihn auch liebte, hatte sie keinen Zweifel daran gelassen, dass sie ebenfalls etwas für ihn empfand.
    Er beugte sich nach vorne, um sie zu küssen, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm entgegenzukommen. Ihre Lippen waren weich und unwiderstehlich. Er spürte, wie seine Knie weich wurden. Ihre Küsse schmeckten nach dem Salz ihrer Tränen. Ihrer Tränen ! Seine starke, unverwüstliche P. J. erlaubte ihm, sie weinen zu sehen.
    Er küsste sie erneut, leidenschaftlicher, fordernder. Aber als er sie noch enger an sich heranzog, prallte die Ausrüstung in seinen Brusttaschen gegen ihre, und auch ihre Waffen schlugen mit einem „Klonk“ gegeneinander. Das hier war wohl weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt für Romantik.
    Andererseits konnten sie im Moment nichts anderes tun. Und Harvard war sich wohl bewusst, dass dies hier, diese nächsten paar Stunden, möglicherweise die einzige Zeit war, die ihnen blieb.
    Es sei denn, sie brachen die Operation ab und kehrten an Bord der USS Irvin zurück. Dann hätten sie ein ganzes, langes gemeinsames Leben vor sich. Dann könnte er das Lächeln und die Küsse dieser wunderschönen Frau in unzähligen Nächten genießen.
    Er konnte sich bereits vorstellen, wie sich ihre Liebe entwickeln würde. Konnte sich vor ihr knien und sie um ihre Hand anhalten sehen. Wenn er ihr genug Zeit gab, sich an die Idee zu gewöhnen, würde sie irgendwann vielleicht sogar einwilligen. Er konnte Babys mit P. J.s Augen und seinem frechen Grinsen sehen. Und er konnte sie alle zusammen sehen, wie sie glücklich und zufrieden in einem Haus mit Garten und Meerblick lebten.
    Es hätte nicht viel gefehlt, und Harvard hätte P. J. auf den Arm genommen, über den Fluss und das Minenfeld zurück in Sicherheit getragen.
    Aber das konnte er nicht tun. Er konnte sich nicht für diesen Traum

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