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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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nie ausgesprochen. Er war einfach davon ausgegangen, dass Nell das selbst wusste.
    Sie lächelte Lancaster an. „Vielen Dank.“
    Der Anwalt lächelte zurück und hielt dabei weiterhin ihre Hand. Er schien sie zu mögen. Er schien sie sogar sehr zu mögen.
    Dexter Lancaster hatte zweifelsohne Interesse an Nell. Er war bestimmt zwanzig Jahre älter als sie, aber seine Körpersprache verriet Crash, dass dieser Mann Nell eindeutig attraktiv fand.
    Lancaster war kein Idiot. Seine Kanzlei war eine der erfolgreichsten im ganzen Land. Er stellte also durchaus etwas dar. Und gleich würde er Nell bitten, mit ihm auszugehen.
    „Ich habe mich gefragt …“, setzte Lancaster an.
    In diesem Moment räusperte sich Crash und betrat den Raum.
    Nell entzog Lancaster rasch ihre Hand und wandte sich an Crash. „Sie sind schon zurück“, stellte sie lächelnd fest. Und das Lächeln, das sie Crash schenkte, war größer als jenes, mit dem sie den Anwalt gerade noch bedacht hatte. „Hatten Sie Probleme, die Ringe zu besorgen?“
    Crash nahm die beiden Schatullen aus seiner Jackentasche und legte sie vor Nell auf den Tisch. „Überhaupt keine Probleme.“
    „Sie kennen Dex, nicht wahr?“, fragte Nell.
    „Wir sind uns ein paarmal begegnet“, antwortete Crash.
    Der Anwalt erhob sich, als Crash ihm die Hand entgegenstreckte, und die beiden Männer begrüßten sich förmlich.
    Aber der Handschlag war mehr als eine Begrüßung. Es war ein eindeutiges Kräftemessen. Es war nur allzu offensichtlich, dass Lancaster ihn währenddessen genau beäugte, um herauszufinden, welche Rechte Crash wohl an Nell haben könnte – wenn überhaupt.
    Crash hielt dem Blick des älteren Mannes stand. Nach dem Handschlag trat er einen Schritt näher an Nells Stuhl heran und legte seine Hand auf ihre Lehne. Das war ohne Zweifel eine ziemlich besitzergreifende Geste.
    Warum zum Teufel tat er das?
    Er wollte diese Frau doch gar nicht.
    Er hatte doch schon längst beschlossen, sich von ihr fernzuhalten, seine Gefühle für sie zu unterdrücken.
    Aber auch wenn er sie nicht für sich selbst wollte – er wollte auch nicht, dass jemand anderes ihre momentane Situation ausnutzte.
    Crash traute Anwälten keinen Meter weit, und das galt auch für Dexter Lancaster. Auch wenn seine Augen funkelten, als sei er der Weihnachtsmann höchstpersönlich.
    Lancaster sah auf die Uhr. „Ich muss los.“ Er zwinkerte Nell zu. „Wir sprechen uns bestimmt schon bald wieder.“ Dann nickte er Crash zu und schlüpfte in seinen Mantel. „Es war schön, Sie mal wiederzusehen.“
    Von wegen. „Fahren Sie vorsichtig“, erwiderte Crash nicht minder verlogen.
    „Was war das denn?“, wollte Nell wissen, als Dexter Lancaster schließlich die Tür hinter sich zugezogen hatte.
    Crash öffnete den Kühlschrank und tat so, als sei er von dessen Inhalt völlig gefesselt. „Nur ein bisschen Rivalität zwischen der Navy und der Army.“
    Nell lachte. „Das soll wohl ein Witz sein! Deswegen all diese Spannungen?“
    Crash nahm sich eine Dose Soda und schloss die Kühlschranktür. „Verrückt, nicht wahr?“, sagte er und flüchtete in den angrenzenden Raum.

3. KAPITEL
    A  ls Nell vom Computerbildschirm aufsah, fiel ihr Blick auf Crash. Vor Schreck sprang sie auf und warf dabei fast ihren Kaffee um. Sie konnte den Becher gerade noch mit beiden Händen festhalten.
    „Himmel!“, fauchte sie. „Tun Sie das nicht! Sie sollen sich doch nicht immer so anschleichen! Machen Sie sich das nächste Mal bitte bemerkbar, wenn Sie den Raum betreten. Versuchen Sie’s doch mal mit kräftigem Auftreten.“
    „Ich dachte, ich hätte ein Geräusch gemacht, als ich die Tür geöffnet habe. Tut mir leid. Ich wollte Sie wirklich nicht erschrecken.“
    Sie atmete tief durch. „Nein, mir tut es leid. Ich fühle mich schon den ganzen Tag über seltsam. Wahrscheinlich ist Vollmond oder so.“ Sie runzelte die Stirn, als sie auf den halbfertigen Brief auf ihrem Bildschirm sah. „Aber jetzt rauscht so viel Adrenalin durch meine Adern, dass ich mich bestimmt nicht mehr konzentrieren kann.“
    „Das nächste Mal klopfe ich an.“
    Nell sah ungeduldig zu Crash empor. „Ich will ja gar nicht, dass Sie anklopfen. Dies hier ist genauso sehr Ihr Büro wie meines. Schließlich haben Sie genauso hart gearbeitet. Es genügt völlig, wenn … wenn Sie sich räuspern oder pfeifen oder was auch immer. “ Sie wandte sich wieder ihrem Brief zu.
    Crash räusperte sich. „Mir wurde befohlen, Ihnen mitzuteilen, dass

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