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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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Sie schüttelte den Kopf. „Andererseits bringe ich es auch nicht über mich, dich Billy zu nennen so wie Daisy. Dich Billy zu nennen ist irgendwie, als würde man zu einem bengalischen Tiger Miezekätzchen sagen. Bleibt wohl nur Bill.“ Sie kniff die Augen zusammen und musterte ihn, als wolle sie sehen, ob das zu ihm passte. „Oder vielleicht William …“
    Crash schaffte es immer noch nicht, sich von ihr loszumachen. „Nein, danke! Mein Vater nannte mich immer William.“
    „Okay. Vergiss es.“
    „Du könntest mich natürlich auch Geheimagent Hawken nennen.“
    Nells Augen funkelten. „Wenn das die Alternativen sind, dann werde ich mir das mit Crash wohl noch mal überlegen müssen. Vielleicht gewöhne ich mich ja doch noch dran – in ein bis zwei Jahrzehnten.“
    Crash küsste sie nicht. Einen kurzen Moment lang dachte er, er hätte vollkommen die Kontrolle über sich verloren und würde es tun. Er hatte sogar schon seinen Kopf gesenkt. Doch dann riss er sich zusammen. Er spürte, wie Schweißtropfen auf seiner Oberlippe perlten und seine Schläfe hinabliefen. Für jemanden, der dafür bekannt war, immer einen kühlen Kopf zu bewahren, schlug er sich nicht besonders beeindruckend.
    Nell schien davon jedoch gar nichts mitzubekommen. „Wie geht es denn mit dem Durchleuchten meiner Vergangenheit voran?“
    „So weit, so gut. Wenn das alles vorbei ist, kannst du dich bei der FInCOM bewerben.“ Sobald er es ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, wie fürchterlich es klang. „Ich meinte, die Sicherheitsüberprüfung. Wenn die vorüber ist, könntest du für den Geheimdienst arbeiten“, fügte er hinzu. „Ich meinte nicht …“
    Aber das Funkeln in ihren Augen war schon verschwunden. „Ich weiß“, sagte sie leise. „Ich … ich denke einfach noch nicht so weit in die Zukunft. Ich weiß, dass es irgendwann so weit sein wird, aber …“ Sie schüttelte den Kopf. „Verdammt! Bis gerade eben lief doch alles so gut.“
    Das Lied war vorüber. Crash trat vorsichtig einen Schritt zurück und führte sie von der Tanzfläche. „Es tut mir leid.“
    „Es ist nicht dein Fehler. Ich bin nur so … müde.“ Nell lachte leise. „Himmel, ich bin vielleicht müde!“
    Er steckte seine Hände in seine Hosentaschen, um sich davon abzuhalten, sie wieder in den Arm zu nehmen. „Gibt es heute Abend denn noch irgendetwas zu erledigen? Ich kann das gerne für dich übernehmen.“
    „Nein, wir sind so gut wie fertig. Jake hat die Band bezahlt und ihnen, ich weiß nicht wie viel, Trinkgeld zugesteckt, damit sie noch ein bisschen weiterspielen, obwohl die meisten Gäste schon nach Hause gegangen sind. Und der Partyservice ist schon vor Stunden verschwunden. Das Einzige, woran ich denken muss, ist, die Heizung hier im Stall herunterzudrehen, damit die Tannen nicht über Nacht austrocknen.“
    „Das kann ich doch nachher machen, dann kannst du schon ins Bett gehen“, schlug Crash vor. „Komm, ich bring dich zum Haus.“
    Sie widersprach nicht, und das zeigte ihm, dass sie viel erschöpfter war, als sie je zugegeben hätte.
    Jake und Daisy standen immer noch Arm in Arm auf der Tanzfläche. Sie bekamen nicht mit, was um sie herum geschah. Crash hielt Nell die Stalltür auf und folgte ihr hinaus in die kalte Nachtluft.
    Sie hatte keine Jacke dabei. Rasch zog er sein Jackett aus und legte es ihr über die Schultern.
    „Danke.“
    Trotz ihrer Müdigkeit bescherte ihr Lächeln ihm Schmetterlinge im Bauch. Er musste zusehen, dass er sie ins Haus brachte und sich dann ganz schnell aus dem Staub machte. Er würde sie bis zur Küchentür bringen, keinen Schritt weiter. Er würde die Tür aufschließen und sie hinter ihr gleich wieder zumachen.
    Aber die Sterne leuchteten atemberaubend. Das Sternbild des Orion glitzerte am schwarzen Dezemberhimmel, als bestünde es aus lauter Diamanten. Nell blieb stehen und starrte fasziniert nach oben. Im Gegensatz zu ihm hatte sie es gar nicht eilig, die Küche zu erreichen. „Ist das nicht traumhaft schön?“
    Was konnte er darauf schon sagen? „Mhm.“
    „Jetzt wäre doch vielleicht der passende Zeitpunkt, um mich zu küssen.“ Sie sah ihn an. „Nur als Abschluss für diesen märchenhaften Abend. Morgen vergessen wir alles, wie du gesagt hast.“
    Crashs Lippen fühlten sich auf einmal schrecklich trocken an. Instinktiv befeuchtete er sie. „Ich bin nicht sicher, dass das so eine gute Idee ist.“ Gott, was redete er denn da? Er war nicht sicher , ob es eine gute Idee war? Er war

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