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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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und ließ ihre Finger zwischen seine gleiten.
    „Deine Hand ist ja ganz kalt“, raunte er ihr zu.
    „Ich glaube, mein Herz hat für kurze Zeit ausgesetzt.“
    „Es geht ihr wieder gut, keine Sorge“, sagte er.
    „Für den Augenblick.“ Sie spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.
    Crash nickte. „Der Augenblick ist alles, was wir haben. Das ist zwar nicht schön, aber es ist immer noch besser als die Alternative – nämlich, den Augenblick nicht zu haben.“
    Nell schloss ihre Augen, um die Tränen zurückzudrängen.
    Zu ihrer großen Überraschung berührte er sie. Zärtlich strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und streichelte dabei über ihr Haar. „Aber diese Art zu denken ist nicht in jeder Situation richtig“, setzte er leise hinzu. „Manchmal tut man sich und anderen keinen Gefallen, wenn man nur für den Augenblick lebt.“
    Sprach er etwa über … sie? War das möglich …? Nell sah ihn an, aber er hatte bereits ihre Hand losgelassen und sich Jake zugewandt. Der erhob sich gerade und machte Platz, damit die Sanitäter Daisy auf eine Trage legen konnten.
    „Sie dürfen sie doch nicht etwa mitnehmen und im Krankenhaus untersuchen?“, fragte Crash ungläubig.
    Jake sah ihn an, als wolle er sagen, ‚Wo denkst du hin, Junge?‘. „Natürlich nicht!“, antwortete er. „Sie bringen sie nur ins Schlafzimmer, weil ihr immer noch ein wenig schwindelig ist.“ Er zwang sich zu lächeln, als Daisy an ihm vorbeigetragen wurde. „Ich bin gleich bei dir, Baby“, versicherte er ihr, bevor er sich Nell zuwandte. „Ich weiß, dass es viel verlangt ist, aber meinst du, es wäre möglich, die Hochzeit ein paar Tage vorzuverlegen?“
    Nell sah zwischen Jake und Crash hin und her. „Wie viele Tage?“
    „So viele wie möglich. Am besten auf morgen, wenn du das schaffst.“
    Morgen. Oh Gott.
    „Ich fürchte …“ Jake räusperte sich und setzte von Neuem an. „Ich fürchte, uns läuft die Zeit davon.“
    Sie musste den Pfarrer anrufen und sehen, ob er seinen Terminkalender umwerfen konnte. Und der Partyservice würde durchdrehen. Immerhin war es kein Wochenende, sodass die Band hoffentlich frei war. Aber – die Gäste! Sie würde sie alle einzeln anrufen müssen. Das bedeutete fast zweihundert Telefonate. Aber zuerst musste sie all diese Telefonnummern finden …
    Crash berührte sie leicht an der Schulter. Als sie ihn ansah, nickte er ihr zu. Und als ob er ihre Gedanken erraten hatte, sagte er: „Ich kann dabei helfen.“
    Nell atmete tief ein und wandte sich zurück an Jake. „Kein Problem. Es ist so gut wie erledigt.“

6. KAPITEL
    D  ie Hochzeit war perfekt.
    Oder besser: Sie wäre perfekt gewesen, wenn die Braut nicht todkrank gewesen wäre.
    Crash schloss seine Augen. Er wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Er hatte schon den ganzen Tag über versucht, diesen dunklen Fleck zu vergessen.
    Der Stall, den er mit Nell zusammen geschmückt hatte, glitzerte und funkelte. Der Raum war erfüllt von Gelächter und Musik, und die Luft glühte vor Wärme.
    Die Band war großartig, das Essen erstklassig und die Gäste fanden die Spontanität des Brautpaares entzückend. Natürlich kannte auch keiner von ihnen den wahren Grund der Terminverschiebung.
    Und bei all der Freude und Schönheit, die Crash umgab, hätte auch er beinahe so tun können, als sei er unwissend.
    Der Champagner, den er getrunken hatte, trug das Seine dazu bei.
    Es war schon spät, und die Hochzeitsgesellschaft war bereits erheblich kleiner geworden. Crash beobachtete Nell, die am anderen Ende des Raumes in den Armen eines Mannes über das Parkett schwebte. Er hatte den Kerl erst heute Abend kennengelernt und konnte sich nicht an seinen Namen erinnern. Groß, dunkelhaarig und gut aussehend. Wer auch immer er war, er war gerade in den Senat gewählt worden. Mike Soundso. Aus Kalifornien. Garvin. So hieß er. Mark Garvin.
    Garvin sagte etwas zu Nell, und sie lachte.
    Crash war überzeugt, dass der Senator ihr genauso wenig wie einer der anderen zweihundertneunundneunzig Gäste angesehen hatte, dass sie in den letzten beiden Tagen nicht mehr als zwei Stunden Schlaf bekommen hatte. Crash aber wusste, wie hart sie zu sich selbst gewesen war; er selbst hatte auch kaum geschlafen.
    Allerdings war er daran gewöhnt, ohne Schlaf auszukommen. Er war dazu ausgebildet, auch unter extremen Bedingungen und Schlafentzug leistungsfähig zu bleiben.
    Nell hingegen schien sich allein dank Adrenalin und Willensstärke aufrecht zu

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