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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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„Ja, mir auch.“ Seine Stimme klang rau und abweisend und er räusperte sich.
    „Ich wollte zu seiner Beerdigung gehen, aber anscheinend hatte er eine private Bestattung verlangt und … Sie haben dich auch nicht hingehen lassen, oder?“
    Crash schüttelte den Kopf.
    „Tut mir leid“, flüsterte sie.
    Er nickte erneut.
    „Ich wäre schon früher gekommen“, erklärte sie, „aber es hat beinahe eine Woche gedauert, bis ich mir eine Genehmigung erkämpft hatte.“
    Eine Woche. Sein Herz zog sich bei dem Gedanken zusammen, dass sie tatsächlich eine Woche lang jeden Tag darum gekämpft hatte, ihn sehen zu dürfen. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Deshalb sagte er gar nichts.
    Ihr Blick wanderte zu dem Verband, den er immer noch um den Arm trug.
    „Geht es dir gut?“
    Als er nicht antwortete, lehnte sie sich zurück und schloss ihre Augen für einen Moment. „Tut mir leid. Dumme Frage. Natürlich geht es dir nicht gut.“ Sie lehnte sich wieder nach vorne. „Was kann ich tun, um zu helfen?“
    Ihre Augen waren von einem unglaublich intensiven Blau. Für einen ganz kurzen Moment war er wieder in Malaysia und starrte hinaus auf das Südchinesische Meer.
    „Nichts“, sagte er leise. „Es gibt nichts, was du tun könntest.“
    Sie rutschte offensichtlich frustriert auf ihrem Stuhl hin und her. „Es muss doch irgend etwas geben. Bist du zufrieden mit deinem Anwalt? Es ist wichtig, dass du einen guten Verteidiger hast, dem du vertraust.“
    „Mein Anwalt ist in Ordnung.“
    „Es geht hier um dein Leben, Billy.“
    „Mein Anwalt ist in Ordnung“, wiederholte er.
    „In Ordnung ist nicht genug. Hör zu, ich kenne einen wirklich guten Strafverteidiger. Erinnerst du dich noch an Dex …“
    „Nell, ich brauche wirklich keinen anderen Anwalt. Und schon gar nicht …“
    Er unterbrach sich selbst. Und schon gar nicht Dexter Lancaster. Crash wusste, dass er kein Recht dazu hatte, eifersüchtig zu sein. Schon gar nicht in seiner jetzigen Situation. Aber er würde sich auf keinen Fall mit Dexter Lancaster an einen Tisch setzen und eine Verteidigungsstrategie planen, die er gar nicht brauchen würde. Er würde die ganze Zeit über nur darüber nachdenken, ob Dex nach ihrer Besprechung zu Nell gehen würde und …
    Denk erst gar nicht daran, denk erst gar nicht daran, denk erst gar nicht daran …
    Gott, er war wirklich kurz vorm Durchdrehen. Das Letzte, was er jetzt noch gebrauchen konnte, war, dass Nell herausfand, dass er sie im vergangenen Jahr im Auge behalten hatte. Dass er wusste, dass sie Lancaster auch privat getroffen hatte. Sie durfte auf keinen Fall herausfinden, dass er sich die größte Mühe gegeben hatte, stets zu wissen, ob es ihr gut ging. Wenn man bedachte, dass er diese Information meist vom anderen Ende der Welt aus hatte in Erfahrung bringen müssen, könnte man seine Mühe sogar gigantisch nennen.
    Wenn sie das erfuhr, würde sie dem viel zu viel Bedeutung beimessen. Sie würde annehmen, dass er sie im Auge behalten hatte, weil er sie mochte. Und dann würde er ihr erklären müssen, dass es nur sein Verantwortungsbewusstsein gewesen war, das ihn dazu veranlasst hatte, sich um sie zu sorgen. Und schon wäre sie wieder verletzt.
    Was er tun musste, war, dafür zu sorgen, dass sie ging. Er hatte es schon einmal getan. Es würde ihm wieder gelingen.
    „Was ist letzte Woche wirklich auf der Farm passiert?“
    Das war eine Frage, auf die er ehrlich antworten konnte. „Ich weiß es nicht. Irgendjemand hat unerwartet das Feuer eröffnet. Ich war zu langsam und …“ Er schüttelte seinen Kopf.
    Nell räusperte sich. „Man hat mir gesagt, dass der Bericht der Spurensicherung beweist, dass du Jake und die meisten anderen Männer getötet hast. Das ist eine ziemlich erdrückende Beweislast.“
    Es war in der Tat eine erdrückende Beweislast. Es bewies, dass dieser Commander, von dem Jake gesprochen hatte, der Mann, von dem Jake selbst angenommen hatte, dass er hinter dem Anschlag steckte, ein sehr mächtiger Mann mit sehr guten Verbindungen in Washington sein musste. Er war also ein mächtiger Mann mit mächtigen Freunden. Das musste er sein. Sonst hätte er nicht dafür sorgen können, dass der Bericht der Spurensicherung gefälscht wurde. Und dieser Bericht war ohne jeden Zweifel gefälscht worden.
    Crash war reingelegt worden. Aber er würde herausfinden, wer das getan hatte. Er wusste: Wenn er das herausfand, erfuhr er auch, wer Jake auf dem Gewissen hatte.
    Es war gut möglich, dass

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