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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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derjenige ihn auch in diesem Moment beobachten ließ. Jedenfalls würde er wissen, dass Nell ihn besucht hatte. Es war für ihre eigene Sicherheit immens wichtig, dass das nicht zur Gewohnheit wurde.
    Nell lehnte sich noch ein Stück weiter vor. „Billy, ich bin sicher, dass du ihn nicht töten wolltest, aber könnte es nicht sein, dass in all dem Chaos eine deiner Kugeln quergeschlagen ist und Jake versehentlich getroffen hat?“
    „Ja, genau. Das muss es sein“, log er und erhob sich. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war, dass sie weiter darüber nachdachte und selbst darauf kam, dass er reingelegt worden war. Falls sie darauf kommen und es laut aussprechen sollte, würde sie sich damit selbst in Gefahr bringen. „Ich muss jetzt gehen.“
    Sie sah ihn an, als sei er völlig verrückt geworden. „Wohin denn?“
    Er lehnte sich ganz nah an das Mikrofon, durch das er mit ihr kommunizieren konnte. Als er sprach, war seine Stimme ganz leise und sanft: „Nell, ich brauche deine Hilfe nicht, und will sie auch nicht. Ich möchte, dass du jetzt aufstehst und weggehst. Und ich will, dass du nicht wiederkommst. Hast du mich verstanden?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du bist ein Freund für mich. Ich kann doch nicht einfach …“
    „Geh weg!“, sagte er so unfreundlich er konnte. „Geh!“
    Er drehte sich um und schlurfte auf die Tür hinter ihm zu. Er wusste, dass sie sich nicht bewegt hatte, wusste, dass sie ihn beobachtete. Und er hasste seine Fesseln in diesem Moment, hasste, dass sie ihn so sah.
    Einer der Wächter schloss die Tür auf, während der andere das Gewehr am Anschlag hielt.
    Und Crash ging durch die Tür, ohne sich umzusehen.

10. KAPITEL
    D  ie Leute waren in Scharen gekommen, um das Spektakel mit anzusehen.
    Crash versuchte, all die Gesichter auszublenden, die ihn aus den Zuschauerreihen anstarrten.
    Er versuchte es, doch es gelang ihm nicht.
    Die überlebenden Mitglieder seines SEAL-Teams – seines ehemaligen SEAL-Teams –, saßen im Saal, die Arme vor der Brust verschränkt und mit Verachtung in den Blicken.
    Sie dachten, dass er Captain Lovett und Opossum auf dem Gewissen hatte. Sie glaubten dem Bericht der Spurensicherung. Und warum sollten sie auch nicht? Jeder andere tat das ja auch.
    Außer Nell Burns. Gott, sie saß auch dort. Crash wurde gleichzeitig heiß und kalt, als er sah, dass sie nicht weggeblieben war. Was war nur mit ihr los? Was musste er denn noch alles sagen oder tun, damit sie sich endlich von ihm fernhielt?
    Crash hatte wirklich keine Lust, sich Sorgen um Nell machen zu müssen, die herumlief und seine Unschuld beteuerte. Dabei würde sie unweigerlich die Aufmerksamkeit eben jenes Mannes auf sich ziehen, der den Admiral getötet hatte, um seine Identität verborgen zu halten.
    Er wollte sich Nell lieber sicher in ihren eigenen vier Wänden vorstellen. Verdammt, er würde sie sich sogar lieber beim Frühstück im Bett mit Dexter Lancaster vorstellen, als sich Sorgen um sie machen zu müssen. Es war ihm alles recht, solange sie sich nur nicht selbst zur Zielscheibe eines Mannes ohne jegliche Skrupel machte.
    Er wich ihrem Blick aus, obwohl sie wissen musste, dass er sie gesehen hatte. Er wandte ihr absichtlich die kalte Schulter zu, in der Hoffnung, dass sie gehen würde.
    Aber als er sich von ihr abwandte, entdeckte er ein weiteres bekanntes Gesicht in der Menge.
    Lieutenant Commander Blue McCoy saß direkt in der ersten Reihe.
    Crash war überrascht, Blue hier zu sehen. Von ihm hatte er nicht erwartet, dass er zusehen und innerlich jubeln würde, wenn das Gericht ihn zum Tode verurteilte.
    Er hatte gerne mit Blue zusammengearbeitet und dem stillen Mann beinahe von Anfang an sein Vertrauen geschenkt. Und er hatte gedacht, dass Blue auch ihm vertraute.
    Crash versuchte, nicht in Blues Richtung zu sehen. Doch aus den Augenwinkeln bemerkte er plötzlich eine kurze Bewegung.
    Als er sich umwandte, wiederholte Blue das Signal. Mit schnellen, beinahe unmerklichen Handzeichen fragte er Crash ‚Geht es dir gut?‘ .
    In Blues Augen lag keine Anklage, auch kein Hass und keine Feindseligkeit. Nur Sorge.
    Crash wandte sich dem Richter zu, ohne etwas zu erwidern. Er konnte nichts erwidern. Was hätte er denn sagen sollen?
    Er schloss seine Finger noch fester um das kleine Stück gebogenen Draht, das er in seiner Hand verborgen hielt. Er spürte, wie die scharfen Kanten der Handschellen sich ins Fleisch gruben. Er konnte es kaum erwarten, seine Ketten loszuwerden. Er konnte es

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