Brockmann Suzanne
Leben bei dem Versuch ließen, Admiral Robinson zu beschützen.“
Navy SEALs. Nell wurde heiß und kalt. Bitte, lieber Gott, lass nicht auch noch Crash tot sein.
Ihr war nicht bewusst, dass sie laut gedacht hatte, bis Amies Stimme am anderen Ende der Leitung fragte: „Crash? Wer ist Crash?“
Nell war überrascht, den Hörer immer noch in ihrer Hand zu finden. „Amie, es tut mir leid. Ich muss jetzt auflegen. Es ist … schrecklich. Ich muss jetzt …“
Was? Was konnte sie schon tun?
„Es tut mir leid, meine Süße. Ich weiß, wie sehr du Jake mochtest. Soll ich zu dir rüberkommen?“
„Nein, Amie. Ich muss …“ Jemanden anrufen. Sie musste jemanden anrufen und herausfinden, ob es Crash gut ging. Ob er einer der Männer war, die bei dem Schusswechsel gestorben waren.
„Du musst die nächsten Tage nicht zur Arbeit kommen. Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst. In Ordnung?“
Nell antwortete nicht. Sie legte einfach auf.
Dann versuchte sie nachzudenken. Versuchte sich an die Namen von Jakes wichtigen Freunden zu erinnern. Diejenigen, die sie angerufen hatte, als die Hochzeit vorverlegt worden war. Und als Daisy gestorben war. Es gab ein paar andere Admiräle, die Jake recht nahestanden. Und wie war gleich wieder der Name dieses FInCOM-Agenten, der für die Sicherheit auf der Farm zuständig war? Tom Irgendwas. Er war ein paarmal da gewesen, um den Sicherheitszaun zu überprüfen …
Auf dem Bildschirm unterhielt sich die Reporterin gerade mit dem Nachrichtensprecher über Jakes Vietnameinsatz, seine langjährige Beziehung mit der bekannten Künstlerin Daisy Owen, ihre kürzliche Hochzeit und Daisys raschen Tod.
Dann legte die Reporterin den Finger an den Knopf in ihrem Ohr, um anzudeuten, dass sie gerade Neuigkeiten bekam. „Einen Moment, bitte“, unterbrach sie ihren Kollegen mitten im Satz. „Wir erhalten gerade die Nachricht, dass der Tatverdächtige, der Mann, der vermutlich für den Tod von Admiral Robinson und mindestens fünf seiner Sicherheitsleute verantwortlich ist, gleich aus diesem Krankenhaus abgeführt und ins FInCOM-Hauptquartier gebracht werden soll. Man will noch heute Abend Anklage gegen ihn erheben.“
Die Kamera schwenkte, und das Bild begann zu wackeln, als der Kameramann loslief, um sich vor dem Eingang der Klinik zu postieren. Die Krankenhaustür öffnete sich, und eine Reihe uniformierter Männer trat heraus.
Nell kniete sich hin und starrte gebannt – das Telefon immer noch in der Hand – auf den Bildschirm. Sie musste den Mann sehen, der Jake auf dem Gewissen hatte.
Er befand sich in der Mitte der Menschenmenge. Sein langes schwarzes Haar fiel ihm bis auf die Schultern, doch das Bild war noch unscharf und sein Gesicht verschwommen.
„Admiral Stonegate!“, rief die Reporterin einem der Männer in der Menge zu. „Admiral Stonegate, Sir! Können Sie diesen Mann für unsere Zuschauer identifizieren?“
Die Kamera zoomte auf das Gesicht des Mordverdächtigen, und Nells Telefon landete mit einem lauten Knall auf dem Küchenfußboden.
Es war Crash. Der Mann, der da gerade abgeführt wurde, war Crash Hawken.
Sein Haar war lang und strähnig und hing an beiden Seiten seines Gesichts nicht besonders schmeichelhaft herunter. Er sah alles andere als gut aus. Und doch hätte Nell dieses Gesicht überall erkannt. Diese Wangenknochen, die elegante Nase, der ernste Mund. Nur seine blauen Augen wirkten ungewöhnlich leer, als würde er das laute Gewimmel von Kameras und Reportern um ihn herum gar nicht wahrnehmen.
Nell spürte, wie eine Welle der Erleichterung sie durchflutete, die sie beinahe umgeworfen hätte.
Crash lebte also.
Danke, lieber Gott!
„Bei dem Verdächtigen handelt es sich um Navy Lieutenant William R. Hawken“, sagte eine raue Männerstimme.
Nell sah, wie Crash auf den Rücksitz eines Polizeiwagens gesetzt wurde. Die Kamera schwenkte dabei für einen Moment auf seine Hände, die mit Handschellen gefesselt waren, bevor sie erneut durch das Wagenfenster sein Gesicht mit den scheinbar seelenlosen Augen anvisierte.
„Ihm werden Verschwörung, Verrat und kaltblütiger Mord vorgeworfen“, fuhr die Männerstimme fort. Als der Polizeiwagen weg war, schwenkte die Kamera auf die Reporterin, die zusammen mit anderen Reportern um einen kleinen, weißhaarigen Navy Admiral herumstand. „Bei den Beweisen, die uns vorliegen, wird der Fall bald abgeschlossen sein. Ich habe keinen Zweifel an Hawkens Schuld. Als enger Freund des verstorbenen Admiral Robinson werde
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