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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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meiner Tasche hier habe ich genug C4, um den gesamten Berg in die Luft zu sprengen, wenn es sein muss.“
    „C4?“
    „Plastiksprengstoff.“
    „Oh Gott.“
    Crash nutzte eine Lücke im Gegenverkehr und bog in eine Wohngegend ein. Als er die Autos sah, die auf beiden Seiten der Straße parkten, fluchte er heftig. „Nell, küss mich. Entspann dich und tu so, als seien wir auf dem Weg zu einer Party. Sei fröhlich.“
    Sie zögerte keine Sekunde, legte ihre Arme um ihn und zog ihn an sich, sodass er die Straße nur noch aus dem Augenwinkel sah. Ihr Kuss schmeckte nach Kaffee mit Zucker und nach Sex am Morgen. Es war der Himmel auf Erden. Als sie schließlich von ihm abließ, warf sie ihren Kopf in den Nacken und lachte vergnügt – genau so, wie er sie gebeten hatte. „Wer beobachtet uns?“, fragte sie, während sie sich erneut an seinen Hals schmiegte.
    Er musste sich räuspern, um seine Stimme wiederzufinden. Das war ein so überzeugender Auftritt gewesen – sie hätte beinahe sogar ihn getäuscht. „Ich bin mir nicht sicher, aber hier steht mindestens ein FInCOM-Wagen. Und dort hinten steht ein Zivilfahrzeug, das hundertprozentig jemandem gehört, der für Garvin arbeitet.“
    Sie küsste ihn erneut, diesmal noch länger. „Wo kommen die auf einmal her? Sind sie uns gefolgt?“
    „Nein.“ Er sah in den Rückspiegel. Keiner der Wagen hatte sich bewegt. „Die überwachen Cowboys Haus. Sie warten darauf, dass ich hier auftauche.“ Er fluchte erneut. „Sie wissen, dass er der Einzige ist, dem ich noch vertrauen kann. Ich hätte mir denken können, dass sie schon hier sind.“
    „Gibt es keine andere Möglichkeit, deinen Freund zu kontaktieren?“
    Crash schüttelte den Kopf. „Wenn sie sein Haus überwachen, dann haben sie auch sein Telefon angezapft. Außerdem wollte ich ja nicht nur mit ihm sprechen – vor allem wollte ich dich hier in Sicherheit bringen. Aber daraus wird nun nichts.“
    „Und was machen wir jetzt?“
    „Jetzt gehen wir zu Plan B über.“
    „Das ist ja lustig. Bis vor ein paar Minuten wusste ich noch nichts von Plan A, und jetzt sind wir schon bei Plan B. Wie sieht Plan B aus?“
    Er sah erneut in den Rückspiegel, bevor er sich ihr zuwandte. „Das sage ich dir, sobald ich es weiß.“
    Als Nell einen Apfel aus dem Wagen holte und über die Lichtung zurück zur Hütte ging, konnte sie Crashs Blick auf sich spüren.
    Sie wusste genau, was er dachte: Er fragte sich, was in aller Welt er mit ihr anfangen sollte.
    Egal wie sehr sie protestierte oder wie gut ihre Argumente waren, er ließ sich nicht von der Idee abbringen, dass er einen sicheren Ort für sie finden musste. Er weigerte sich strikt, sie zu seinem Zusammentreffen mit dem Mann mitzunehmen, von dem sie beide wussten, dass er schon einmal getötet hatte, um sein Geheimnis zu bewahren.
    Sie setzte sich neben ihn auf die Treppenstufe, die hinauf zum Eingang der Hütte führte. „Was ist denn das?“ Aus einer der Sporttaschen hatte er einige Brocken grauen Töpferton und mehrere Spulen Draht hervorgezaubert. Der Ton war weich, sodass er sich leicht in kleinere Stücke zerteilen ließ.
    Er sah sie an. „Das ist C4.“
    Sie hätte sich beinahe an ihrem Apfel verschluckt. „ Das ist Sprengstoff? Solltest du nicht vorsichtiger damit sein?“
    Er warf ihr ein Lächeln zu. „Nein. Es ist vollkommen unempfindlich. Ich könnte sogar mit einem Hammer darauf herumhauen, wenn ich wollte. Es ist nicht weiter gefährlich.“
    Sie warf das Kerngehäuse ihres Apfels in den Wald. „Ich erinnere mich noch an die Westernfilme, die ich als Kind gesehen habe. In denen haben die Bankräuber immer Blut und Wasser geschwitzt, wenn sie mit Nitroglyzerin hantierten.“
    „Seitdem ist viel passiert. Wir haben uns weiterentwickelt.“
    „Das hängt wohl von deiner Definition von Weiterentwicklung ab.“ Nell sah sich um. „Es ist schön hier. So ruhig und friedlich. Kein Wunder, dass du es in die Luft jagen willst.“
    Crash legte den Tonklumpen, an dem er gerade gearbeitet hatte, beiseite und küsste sie. Sie hätte in diesem Moment vieles erwartet, nur das nicht. Es war nicht nur ein schneller Kuss. Es war ein langer Kuss, so als ob er schon die ganze Zeit darüber nachgedacht hätte.
    Und es war mehr als nur ein Kuss, der sagte, dass er ihren Körper begehrte. In diesem Kuss schwang eine Flut an Gefühlen mit, die er entweder nicht hatte benennen können – oder die ihm zu riskant erschienen waren, um sie ihr gegenüber zuzugeben. Als er

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