Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
schon sturste?
Ja. Und jetzt sei still.
„Wo ist sie?“, fragte Patrick.
„Ein Spender hat den Körper in der Nähe des Kommunikationsmobils gefunden“, erklärte Stan. „Wir kamen zu spät, um sie zu retten.“
Patricks Gesicht verriet keine Emotionen, aber ich spürte seinen Schmerz. Tröstend legte ich ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie sanft.
„Hat Lor... ist er dafür verantwortlich?“, fragte er ruhig.
Stan konnte Patrick nicht in die Augen sehen. „Ich weiß es nicht.“
„Wenn dieser Mensch tot ist, können wir sowieso nichts mehr für ihn tun. Übergebt ihn den Sterblichen zur Entsorgung und lasst uns die Sache vergessen.“ Nara klang gelangweilt und gereizt. Ihr Blick machte mich wütend. Jemand war gestorben ... und Nara kümmerte es einen feuchten Dreck.
„Wer ist es? Jemand aus Ihrem Team?“, erkundigte ich mich.
„Nein“, gab Stan Auskunft. „Wir konnten die Frau noch nicht identifizieren.“
Nara betrachtete ihre Fingernägel und seufzte, wie nur eine herzlose Hexe seufzen kann. Verfluchte Giftnatter. Wie machte sie das? „Warum setzt du nicht Patricks neues Spielzeug auf die Sache an?“, meinte sie. „Sie ist doch die Anführerin dieser bedauernswerten Narrentruppe.“
Oh nein, das wagt sie nicht. „Hör zu, Schwester, ich bin weder ein Spielzeug noch die Anführerin von irgendetwas - außer vielleicht des Wir-geben-Nara-ordentlich-eins-auf-die-Hucke-Vereins.“
„Du unverschämtes Wandelblut! Wie kannst du es wagen, so mit einer Respektsperson zu reden!“ Sie sah mich an, als erwäge sie meine Enthauptung.
Na gut, ich hatte keine Ahnung, warum mir dieses Hühnchen so missfiel. Obwohl ... Moment. Zuerst hatte sie mich beleidigt, und nun dachte sie auch noch, sie wäre etwas Besseres als ich. Ha. Und noch mal HA! Aber da war noch etwas anderes, was mich in Rage brachte. Ich hatte ein seltsames Gefühl im Bauch. Einige Leute konnten vielleicht auf die Idee kommen, ich mochte Nara nicht, weil sie die Schönheit in Person und wirklich furchtbar dünn war und - wenn mich nicht alles täuschte - ein Auge auf Patrick geworfen hatte. Nicht dass zwischen Patrick und mir mehr gelaufen war, als uns ein paar Tropfen Blut zu teilen und miteinander zu streiten. Aber trotzdem hatte ich das Gefühl, er gehörte zu mir. Egal - ich hasste Nara nicht, weil sie hübsch, mager und verrückt nach Patrick war.
Nein, das war nicht der Grund.
Nicht der einzige.
Ich beobachtete, wie Nara Patrick anstarrte, und widerstand nur knapp der Versuchung, ihr die Augen aus den Höhlen zu meißeln.
Mach dir keine Sorgen wegen Nara, a thaisce. Ich brauche dich vielleicht für die Identifizierung der Frau, die getötet wurde. Könntest du das tun?
Ich werde es versuchen.
Endlich begriff ich. Eine Frau war tot. Hatte Lor schon wieder was zu trinken gebraucht? Er konnte unmöglich schon wieder Hunger haben, nachdem er eben erst elf Menschen ausgesaugt hatte. Patrick, weiß sonst noch jemand von der ... ähm, toten Frau ?
Niemand von den Stadtbewohnern, Liebste.
Nara schlang ihre hübschen zarten Finger um Patricks starken Bizeps. „Du brauchst nicht mit ihr mitzugehen. Schick doch deinen Diener. Geh du mit ihr, Stan. Dein Meister und ich müssen über eine wichtige Angelegenheit sprechen.“ Sie warf mir einen Blick zu: Ihre Augen funkelten, als wollte sie mir zu verstehen geben, dass sie die „Besprechung“ gern nackt im Bett abhalten wollte.
„Stan ist nicht mein Diener. Das Konsortium duldet den Missbrauch von Sterblichen als Diener nicht, und das weißt du.“ Er sah sie intensiv an. „Es gibt nur eines, was ich von dir will, Nara.“
„Hmmm ... und es gibt nur eines, wogegen ich das Objekt deiner Begierde herausgebe.“ Nara umklammerte ihn, und Verlangen legte sich über ihre Arroganz. „Wir waren mal ein gutes Team. Und könnten es wieder sein.“
Wieder? Sie und Patrick hatten mal was miteinander? Sie streifte mich mit einem kurzen Blick, und ihre Augen glühten vor Triumph. Ich hatte schon zickige Elternbeiratsvorsitzende, wichtigtuerische Pfadfinderinnen und andere von dieser Sorte besiegt. Nara hatte ja keinen blassen Schimmer, mit wem sie sich da anlegte.
Ich schob meine Hand unter ihre und löste ihre Finger von Patricks Arm. Ich bog sie so weit zurück, bis es knackte. Erschrocken starrte sie auf die schiefen Finger und sah dann mich an.
„Das tat weh!“ Um Mitleid heischend blickte sie zu Patrick. Ihr Gesicht war
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