Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
errichtet hatte. Und ich verstand ihn. Diese Art von Schmerz ... nun ja, der Spruch „Die Zeit heilt alle Wunden“ galt wohl nicht für einen Vater, der seine Kinder verloren hat.
Doch mich gab es nicht ohne Bryan und Jenny. Und dass Patrick sich weigerte, in demselben Zimmer mit uns zu sitzen, hieß ... was eigentlich? Konnte Patrick je wieder ein Vater sein?
Brigid erschien im Flur. „Geht es dir gut?“, erkundigte sie sich.
„Blendend. Geht das mit den beiden schon lange so?“
„Nein.“ Sie lachte glockenhell. „Und, hast du Lor aufgespürt?“
„Ah ... quasi.“
Ihre grünen Augen funkelten neugierig, aber ich wusste, sie würde nicht weiter nachbohren.
Ich räusperte mich und schaute ihr in die Augen. „Danke, Brigid. Ich weiß, dass ich tot war. Ich meine, richtig tot, und dass du mich gerettet hast. Und ich weiß, dass du ein ganz besonderes ... äh, Wesen bist.“
„Du meinst, dass ich kein Vampir bin“, half Brigid mir. „Und du fragst dich, was ich bin.“
„Ja.”
„Ich bin eine sidhe“, klärte sie mich stolz auf. „Und Padraig ist mein Enkel.“
„Was? Du bis seine ... was?“
„Großmutter“, sagte Brigid, offensichtlich amüsiert über meine Reaktion. „Du hast doch die Geschichte gelesen, oder? Die Lor für dich dagelassen hat?“
„Er hat das Buch auf den Couchtisch gelegt?“
Sie nickte. „Lor schreibt gerne Legenden auf oder Prophezeiungen, Mythen und andere Geschichten. Er hat Hunderte dieser Bände ... und dazu kommt noch das, was er im Computer gespeichert hat.“
Mir klappte fast die Kinnlade herunter. „Du bist tatsächlich die Brigid aus der Legende?“
Das Gekreische meiner Kinder wurde dringlicher und lauter. Brigid lächelte ihr rätselhaftes Lächeln und legte mir die Hand auf die Wange. „Du darfst ihn nicht aufgeben, Jessica. Er hat dich auch nicht aufgegeben. Wenn es jemanden gibt, dem du dein Leben zu verdanken hast ... dann Padraig.“
„Das weiß ich.“ Ich hörte mich bockig an und rieb mir das Gesicht, als könnte ich den Trotz so wegrubbeln. „Mann, bin ich zickig ... Ich verdanke einer ganzen Reihe von Leuten mein Leben. Das werde ich nie vergessen.“
„Gut.“ Sie winkte mir zum Abschied, bevor sie sich funkelnd auflöste.
Ich eilte ins Wohnzimmer und wurde Zuschauer eines Fernbedienungstauziehens zwischen meinen Kindern. Bryan schaffte es, sie Jenny zu entreißen. Die stemmte die Hände in die Hüften und stampfte mit dem nackten Fuß auf.
„Nur weil du älter bist, heißt das nicht, dass du mich herumkommandieren kannst“, jammerte sie. „Ich sage Mom, dass du ein Arschgesicht bist.“
„Ich habe keine Lust, mir diesen Bratz-Film anzugucken“, entgegnete Bryan scharf. „Den hast du schon einhundertmillionenmal gesehen, und außerdem ist er blöd. Du bist blöd.“
„Ich bin gar nicht blöd. Ich habe Einser. Du hast lauter Sechser mit einem ewig langen Minus.“
„Halt die Klappe.“
„Selber.“
„Komm doch und halt mir den Mund zu.“
„Komm du doch! Und gib mir die Fernbedienung, Bryan!“
Mein Sohn, ein Experte in Sachen Jüngere-Geschwister-Quälen, hielt die Fernbedienung hoch und ermutigte seine Schwester, „zu kommen und sie sich zu holen“.
„Wie wär’s, wenn ich sie mir hole?“
„Mom!“, riefen sie im Chor.
„Bryan ist der gemeinste Blödkopf aller Zeiten“, verkündete Jenny. „Wir haben Matrix geguckt, und jetzt darf ich mir einen Film aussuchen.“
„Sie will irgendeinen dämlichen Bratz-Film sehen. Aber ich hasse die Bratz!“
Im Stillen stimmte ich ihm zu. Ich war auch kein Fan dieser Püppchen mit Apfelbäckchen, Schlauchbootlippen und Kulleraugen, aber ich respektierte Jennys Recht, sie zu mögen. Na gut. Respektieren war vielleicht das falsche Wort. Ich tolerierte, dass sie von den gruseligen Plastikmodepüppchen wie besessen war.
Jenny sprang hoch wie ein rasender Chihuahua, als sie versuchte, ihrem grinsenden Bruder die Fernbedienung abzunehmen.
„Wie viele Fernseher haben wir in diesem Haus?“, fragte ich. „Wer-bekommt-die-Fernbedienung“ war ein alter Hut. Es schien egal zu sein, dass sowohl Jenny als auch Bryan Fernseher mit Kabelanschluss in ihren Zimmern hatten. Andauernd kämpften sie um ihre Rechte im Territorium namens „Wohnzimmer“.
„Ich weiß, Mom. Wir haben vier Fernseher“, antwortet Bryan. „Aber wir wollen auf dem neuen Sofa sitzen.“
„Dem neuen Sofa?“
„Ja“, meinte Jenny, die einen Augenblick
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