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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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schaue mal, wo ich eine Tasse Tee bekommen kann.»
    «Sollen wir ein paar Leute für Sie ranschaffen, Miss?», fragte Mike, nachdem er gegangen war.
    Susannah schüttelte den Kopf. «Alle, die nötig sind, sind bereits hier.»
    Eine verdutzte Stille machte sich breit. «Du meinst uns ?», stieß Sam schließlich hervor.
    «So ist es. Nun ja», verbesserte sie sich, «uns alle, außer Jin. Ich glaube zwar nicht, dass man hier geboren sein muss, aber selbst wenn wir nur über eine vorübergehende Vertretung sprechen, macht es keinen Sinn, jemanden auszuwählen, der nicht hier lebt.» Susannah schaute Jin an. «Das verstehst du doch, oder?»
    «Aber natürlich!», rief Jin. Es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, Hüterin von New York und Brooklyn zu sein, und dass sie nicht hier lebte, war nur einer der Gründe dafür.
    Sie dachten alle das Gleiche, aber Ilana sprach es als Erste aus. «Aber wir sind … keine Erwachsenen», meinte sie zögernd.
    «Ich weiß. Aber ich habe gründlich darüber nachgedacht.» Susannahs Gesicht wurde grimmig. «Nach dem, was Overcaste getan hat … und auch Sawyer …» Sie schluckte. «Sie hätten es besser wissen müssen! Sie hätten stärker sein müssen! Und selbst Hawks und Van Ossinick, die dachten, dass es uns Sicherheit geben würde, wenn man einen von uns geheim hielt – was bedeutete, dass einer von uns völlig unvorbereitet war … nein», sagte sie mit Kraft und Entschlossenheit in der Stimme. «Es ist ohne Bedeutung, ob man erwachsen ist oder nicht. Man muss die richtige Person sein, das ist alles, was zählt. Und ich werde diese Verantwortung niemandem übertragen, den ich nicht für die richtige Person halte, nur weil wir in einer schrecklichen Gefahr schweben. Ob ich mit euch vieren recht habe, muss sich herausstellen. Seid ihr damit einverstanden, dass ihr geprüft werdet?»
    Ein ehrfürchtiges Schweigen senkte sich über den Raum, als Susannah sie einen nach dem anderen anschaute: Sam, Constantine, Ilana und Mike. Jin hielt den Atem an. Und dann, einer nach dem anderen, nickten sie stumm.
    «Also gut.» Susannah stieß schwer die Luft aus; auch sie hatte den Atem angehalten. «Ich brauche von jedem einen Gegenstand. Etwas, das euch viel bedeutet. Es muss ein Gegenstand sein, den ihr jetzt bei euch tragt.»
    «Was ist, wenn sie im Moment nichts bei sich haben?», fragte Jin flüsternd, als die anderen in ihren Taschen kramten.
    «Wenn sie in der Lage sind, für die Stadt zu sprechen», erwiderte Susannah leise, «dann haben sie etwas Passendes dabei.»
    Ilana fand als Erste etwas. In ihrer Hand hielt sie einen Ring mit zwei Schlüsseln daran. Sie nahm einen davon ab, einen angelaufenen Schlüssel mit einem kleinen Anhänger daran, und reichte ihn Susannah. «Er ist …»
    «Nichts verraten», fiel ihr Susannah schnell ins Wort. «Noch nicht. Ich muss es selbst sehen.» Sie ließ sich auf das Sofa sinken, packte mit der einen Hand die Armlehne und starrte auf den Schlüssel in ihrer anderen. Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme seltsam holprig. «Du schließt eine Tür oben an einer Treppe auf. Ich rieche Staub, alte Papiere, feuchte Polster, Mäuse. Du hast den Schlüssel in deine Schürzentasche gesteckt. Dort bleibt er viele Wochen, während du den Raum für deine Brüder vorbereitest.»
    Jin schaute zu Ilana. Deren Augen waren weit aufgerissen. Sie nickte.
    «Er erinnert dich jeden Tag an Türen, die nicht verschlossen werden müssen», fuhr die Hüterin der Geschichten fort. Sie schaute zu dem dunkelhaarigen Mädchen hin und blickte forschend in ihr Gesicht. «Es erinnert dich an zu Hause und daran, was das bedeutet.»
    Ilana nickte wieder. Ihre Augen glänzten. Susannah gab ihr den Schlüssel zurück und drückte ihre Hand.
    «Du hattest Brüder?» Sam starrte Ilana an. «Es tut mir so leid, Illy. Wie sind sie …? Wie hast du sie verloren?» Constantine trug einen ähnlichen Ausdruck der Sorge und des Mitleids im Gesicht.
    Ilana drehte sich um und bedachte ihn mit einer so empörten Miene, dass Jin ein Kichern unterdrücken musste. «Ich habe sie nicht verloren », fauchte das Mädchen ihn an.
    Constantine runzelte die Stirn. «Aber du hast doch keine, oder? Jedenfalls hast du uns nie von ihnen erzählt.»
    «Der Schlüssel», sagte Ilana betont, «gehört zum Dachboden . Wir haben ihn für euch ausgeräumt.»
    «Für deine Brüder», sagte Constantine perplex.
    Ilana steckte den Schlüssel wieder ein und verschränkte die Arme vor der Brust. «Ich habe den

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