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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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dass du ein Wanderer bist.»
    «Rotschwäre?», wiederholte Sam fragend, bevor ihm klar wurde, wie Tesserian ihn selbst gerade genannt hatte. «Wanderer?»
    «Rotschwäre oder der große Läufer. Aber das ist eher ein Begriff für das, was er ist, kein Name. Rotschwäre ist sein richtiger Name.» Tesserian lehnte sich zurück. «Ich begegne ihm hin und wieder.»
    «Sie … begegnen ihm hin und wieder ?»
    «Wir leben in einer seltsamen Welt, nicht wahr?» Der Spieler lächelte wieder und Sam fielen Ambroses Worte wieder ein: Das Land ist weit und unberechenbar .
    «Sind Sie auch eine Art … Wanderer?» Er beschloss, darüber hinwegzugehen, dass Tesserian ihn mit diesem Ausdruck bedacht hatte. Darauf konnten sie später noch zurückkommen.
    «Ja», sagte Tesserian so unbekümmert, als ob Sam ihn gefragt hätte, ob er Hunger habe, ob er müde sei oder friere. «Tatsache ist, dass ich Rotschwäre erst vor etwa einer Woche begegnet bin.»
    «Wo?»
    «Auf einem Dampfer. Bei einem Poker-Turnier. Ich bin selbst kein ausgemachter Poker-Spieler, nur unter besonderen Umständen. Aber mir war langweilig.» Er seufzte. «In letzter Zeit ist mir oft langweilig. Ich hatte gehofft, dass mich die Sache etwas aufmuntern würde.»
    «Haben Sie gegen ihn gespielt?»
    «Gegen ihn? Nein. Na ja. Da nicht. Hast du eine Ahnung, wie viele Leute auf dem Dampfer waren? Und wie viele davon bewaffnet waren? Nicht, dass sie mir hätten schaden können – und auch Walker nicht, wenn du es genau wissen willst.» Tesserian zuckte mit den Achseln. «Aber wenn ich mich an dem Turnier beteiligt hätte, wären zum Schluss nur noch Walker und ich übrig geblieben und … nun, du weißt ja, wie ich spiele.»
    «Klar. Sieht nach einer Menge Tricks und Betrug aus.»
    «Das ist der Punkt.» Tesserian zwinkerte. « Es sieht danach aus .»
    Sam betrachtete ihn zweifelnd. «Wollen Sie damit sagen, dass Sie es nicht tun?»
    «Was denn?»
    «Betrügen!»
    Tesserian lachte. «Junge – Sam – ich muss nicht betrügen. Dich jedenfalls nicht, und auch keinen Spieler in dem Turnier. Aber wenn Rotschwäre und ich aufeinander getroffen wären, hätte jeder, der uns beide beobachtet hätte, wie wir versuchen, uns gegenseitig aufs Glatteis zu führen, dieselbe Vermutung angestellt wie du. Fünfzig bis an die Zähne bewaffnete Spieler hätten geglaubt, sie wären durch Betrug daran gehindert worden, einen Hunderttausend-Dollar-Einsatz zu gewinnen.» Tesserian stieß einen Pfiff aus. «Ich teile hin und wieder einmal einen Schlag aus, aber Gewalt liegt mir eigentlich nicht. Nicht so wie ihm. Ich bin nur an dem Spiel interessiert.»
    «Also haben Sie sich aus dem Turnier herausgehalten.»
    «Es hätte mich beinahe umgebracht, aber ja, das tat ich. Ich musste zusehen, wie dieser Mistkerl gewann. Und er hat die ganze Zeit gestichelt und mich mit allen möglichen Schimpfnamen bedacht.»
    «Er hat gewusst, dass Sie da waren?»
    «Aber sicher.»
    «Und weiß er auch, dass Sie hier sind?»
    «Ich wusste ja nicht einmal, dass er hier ist. Aber ich vermute, dass er hinter diesem Jack-Quatsch steckt, nicht wahr? Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, hätte ich wissen sollen, dass das Gemetzel sein Werk ist.» Er stützte sich auf die Ellbogen. «Und jetzt erzähle mir mal, wie du mit ihm aneinandergeraten bist.»
    «Na ja, es ist irgendwie …»
    Tesserian hob die Hand. «Ich will keine langen Geschichten. Alles, was mich interessiert, ist der Teil, wo es darum geht, Rotschwäre in die Schranken zu weisen. Ich spiele, weil ich gewinnen will, und auf dem Dampfer musste ich mich zurücknehmen und zuschauen, wie dieser blutrünstige Irre den ganzen Ruhm und das Geld einheimste. Warum musst du gegen ihn spielen? Das wird schwieriger als gegen ein Rudel Wildkatzen zu kämpfen.»
    «Er besitzt etwas, das ich brauche, und ich kann es ihm nur abnehmen, wenn ich ihn dazu kriege, es im Spiel einzusetzen. Und das Einzige, was ich dagegen setzen kann, ist etwas, das er haben will: ein Mädchen. Eine … Freundin von mir.» Sam schluckte. «Also darf ich nicht verlieren.»
    Tesserian nickte voller Mitgefühl. «Dann kommt keines der Spiele infrage, die du kennst.»
    Sam hatte das Gefühl, einen Schlag in die Magengrube bekommen zu haben. Einen kräftigen Schlag. «Wa…? Moment mal …»
    Der Spieler schüttelte den Kopf. «Keine Chance. Er schlägt dich bei jedem Spiel, das du kennst. Das kann ich dir versichern. Wenn du jemanden besiegen willst», fuhr er fort, «musst du drei Dinge von ihm

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