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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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und grinste.

9
DAS ZUNDERBUCH DES FLAMMENMEISTERS
    Jin, Liao und Mr. Burns verließen den Reverend Dram , als die Nachmittagssonne schon tief am Himmel stand. Als sie aus der Mammon’s Alley verschwunden und auf dem Rückweg ins glamouröse East End waren, schob sich Sam auf einen Barhocker neben Walter Mapp. Auf der anderen Seite der Bar bildete Jasper Wills den dritten Punkt des Dreiecks. «Was bedeutet es eigentlich? Die Botschaft über diesen Jack, meine ich.»
    Mapp drehte sich auf seinem Stuhl herum und maß Sam mit einem beleidigten Blick. «Du beschuldigst mich, dieses arme Mädchen angelogen zu haben, als sie mir eine direkte Frage stellte?»
    «Sie weichen gerade meiner aus.»
    «Das war auch meine Absicht. Ich weiß nicht, was es bedeuten soll, Sam. Ich hätte es ihr gesagt, wenn ich’s wüsste. Sie hat recht, das arme Ding. Alles ist wichtig, wenn man versucht, in dem Sinnlosen einen Sinn zu erkennen. Ich hätte ihr alles gesagt, was ich weiß – wenn ich etwas wüsste.»
    Jasper Wills schenkte etwas in ein Glas ein und reichte es Sam. Der dachte an Jins Whiskey und nahm einen beherzten Schluck, wobei er so tat, als sei es keine große Sache. Dann warf er Jasper einen bitteren Blick zu. Es war Sarsaparilla.
    «Du magst das Mädchen, was?», fragte Mapp und spielte mit seinem eigenen Glas.
    «Ein paar Jungen haben sie gehänselt, und sie …» Sam wedelte mit den Armen und versuchte Worte zu finden für dieses wunderschöne aufflackernde Feuer, das die Jungen in die Flucht getrieben hatte. «Es war wie eine Löwenzahnblüte, nur aus Feuer.»
    «Okay, Sam.» Mapp straffte die Schultern und schob sein Glas über die Bar. «Hör zu, vielleicht ist das bloß eine von diesen üblichen Abscheulichkeiten.»
    Die üblichen Abscheulichkeiten , das war die Gewalt, die von Zeit zu Zeit von Norton’s Point aus ostwärts schwappte. Aber das war es nicht, und sie beide wussten es. Die Worte an dieser Mauer standen der Zugehörigkeit zu den üblichen Abscheulichkeiten im Wege.
    «Vielleicht nichts weiter», fuhr Mapp fort, «aber wenn doch …» Er wandte sich zu Sam. «Weißt du, mit wem du reden solltest? Mit diesem Tom Guyot.»
    Sam hatte die ganze Zeit genickt. Bis zu dem Augenblick. «Warum?», fragte er verwirrt.
    «Erstens ist er nicht das, wofür du ihn hältst.» Der Klavierspieler stand auf. «Und er kennt die Landstraßen. Wenn der Jack von der Mauer der Jack ist, für den ich ihn halte, kann uns Tom vielleicht mehr darüber sagen. Das heißt, falls er immer noch in der Stadt ist.»
    «Er ist noch hier.» Zum zweiten Mal an diesem Tag faltete Sam das Flugblatt auseinander. Die Fata Morgana Feuerwerk-Kompanie. Arte et Marte! «Ich glaube, ich weiß, wo ich ihn heute Abend finden kann.»
    Am anderen Ende der Insel, hinter dem Hotel Broken Land , neben den Mietställen und geschützt vor neugierigen Blicken, holte Jin Tycho McNultys Päckchen aus ihrer Tasche und erklärte Liao, was sie vorhatte.
    Sie arbeiteten Seite an Seite, zerkleinerten die Zutaten für Jins spezielle Rezepte in Mörsern und mischten sie behutsam mit einer von den großen weißen Federn, die Liao in der Schublade seines Arbeitstischs aufbewahrte. Dann machten sie sich daran, aus ihren alten Vorräten neue Feuerwerkskörper herzustellen. Liao leerte vorsichtig den Inhalt aus Röhren und Raketen, und Jin erschuf neue Sterne aus den Substanzen, die in den kleinen Päckchen verborgen lagen. Danach banden sie die einzelnen Feuerwerkskörper, die Sterne und Sonnen, die Vulkane und Fontänen, zu komplizierten Arrangements und Mustern, zu einer atemberaubenden Großartigkeit, die Jin zu einer wunderbaren Flammenwelt auferstehen lassen würde.
    «Xiao Jin, gande hao! Hast du das alles so geplant?», rief Liao, während er eine Zündschnur an ein riesiges Raketenbündel in Form eines Windmühlenflügels band. «Es ist fantastisch, dass keine dieser Substanzen extra getrocknet werden muss.»
    Jin, die am Arbeitstisch ein Feuerwerk zusammensetzte, das wie eine Wasserfontäne Funken sprühen würde, lächelte. Natürlich hatte sie es so geplant. Alles, was erst trocknen musste, brauchte viel zu lange, um fertig zu werden, und wäre für die abendliche Vorstellung nicht infrage gekommen. Aber das musste sie Onkel Liao nicht erst sagen. Das wusste er bereits.
    Liaos knotige Hände banden die Zündschnur so geschickt fest, wie eine Spinne ihr Netz webt. Der lange dünne Zopf hing über seine Schulter und sein Gesicht war vor lauter Konzentration

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