Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
Vom Netzwerk:
verbesserte Constantine sie sanft.
    «Richtig, was es auch zu meinem Haus macht!»
    «Schon gut, schon gut», sagte Sam besänftigend. Er erzählte ihnen von der Leiche hinter dem Hotel, was dazu führte, dass er ihnen auch von dem Toten berichtete, den Jin in der Nähe von Mammon’s Alley gefunden hatte, ein Detail, das er verschwiegen hatte, als er Ilana sagte, er würde nicht zum Abendessen kommen. Und dann erzählte er ihnen von Jack.
    «Das klingt wie ein Märchen», sagte Con.
    Sam nickte. «Das habe ich auch gesagt.»
    «Aber jetzt glaubst du, dass es die Wahrheit ist?»
    «Na ja, ich glaube, jemand hat zwei Leute wegen dieser Geschichte umgebracht, ob sie nun wahr ist oder nicht.» Er seufzte. «Ja, ich glaube, sie ist wahr. Ich weiß nicht, wie ich es euch erklären soll.»
    Ilana zog ihren Pullover enger um ihren Körper. «Und … was willst du jetzt machen?»
    «Ich habe keinen Schimmer.»
    Alle drei saßen einen Moment lang schweigend da. «Wie war Jins Feuerwerk?», fragte Ilana schließlich.
    Sam schloss kurz die Augen, stellte sich den im Meer versinkenden Palast vor und das wirbelnde Katharinenrad. «Ich wünschte, ihr hättet es sehen können», sagte er. «Sie ist erstaunlich.»
    Ilana seufzte glücklich auf. Constantine schnickte eine Karte in ihre Richtung und traf sie mitten auf der Stirn. «Alberne kleine Gans.»
    «He!», protestierte sie und fischte nach der Karte. «Das habe ich auch geübt. Schau mal, ich kann Sam von hier aus treffen. Sam, halt still.»
    Die Karten flogen hin und her, einige treffsicherer als andere, und wieder ging eine Nacht zu Ende.

12
TAMMANY HALL
    Es war schon nach Mitternacht, als der Einspänner in der East Fourteenth Street holpernd zum Stehen kam und der Fahrer auf das Wagendach hämmerte, aber in dem Gebäude der Tammany Society, erbaut aus rotem Backstein und weißem Marmor, ging es noch hoch her. Walker und Bones stiegen aus der Kutsche und betrachteten den mächtigen Bau, der sich vor ihnen auftürmte, und den Menschenstrom – meistens Männer, aber hin und wieder auch eine Gruppe von Frauen –, der sich aus den doppelflügeligen Türen ergoss. Hell erleuchtete Bogenfenster, drei Stockwerke hoch, warfen Licht auf die Straße.
    «Und du dachtest, es wäre schon geschlossen», sagte Bones spöttisch und glitt in einen schmalen Schatten zwischen zwei Fenstern, um den heimwärts eilenden Menschen auszuweichen. «Ich wette, wir können immer noch ein Steak bekommen, wenn wir recht freundlich bitten.»
    «Wie die Nadel im Heuhaufen», murmelte Walker und schob sich durch die Menge zu Bones hin. «Ich bin gespannt, ob Doc Blutkopfs Trick funktioniert oder ob er mich nur mit irgendwelchen Stäbchen spickt, um sich über mich lustig zu machen.»
    An seinem Kragen trug Walker die Nadeln, mit denen Christophel die beiden Orte auf der mit Talg überzogenen Karte markiert hatte. Er zog die Nadel am linken Kragen heraus und stach sich damit in den Daumen. Er trieb die Nadel tief hinein, aber es quoll kein Blut aus der Wunde.
    «Interessant», bemerkte Bones. «So weit, so gut.»
    «Jetzt wird’s lächerlich», murmelte Walker. Er trat zu dem marmornen Sims des nächstgelegenen Fensters und fuhr mit dem Daumen darüber.
    Er zuckte zusammen und starrte nach unten. «Da soll mich doch …» Er betrachtete seinen Daumen. Immer noch war die Haut fleckenlos und nichts deutete darauf hin, dass er sich mit einer Nadel gestochen hatte, aber auf dem elfenbeinfarbenen Marmor, über den Walker gefahren war, prangte ein frischer blutiger Streifen.
    «Sieht so aus, als sei unser Mann noch immer drin», sagte er.
    Sie kämpften sich durch die Flut der Herauseilenden in das Gebäude. Ein junger Mann in Livree versuchte ihnen klarzumachen, dass man in Kürze schließen werde, aber ein scharfer Blick von Bones trieb den Ärmsten zurück. Niemand sonst achtete auf sie.
    Walker zog wieder die Nadel aus seinem Kragen und stach sich damit in die anderen Finger seiner linken Hand. Wie zuvor hinterließen die Stiche keine Löcher in der Haut und es trat kein Blut aus. Er ging zur Wand, legte die Hand darauf und schritt die Länge des Raums ab, wobei er seine Hand über die Holzpaneele zog, über Türgriffe, die in Vortragssäle führten, und über Treppengeländer, bis Bones ihn an der Schulter packte. Walker drehte sich um und sah, dass er einen blutigen Handabdruck auf der Wand neben einer Treppe hinterlassen hatte, die nach unten führte.
    Mit den Ellbogen bahnten sie sich ihren Weg ins

Weitere Kostenlose Bücher