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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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und streckte die Finger seiner rechten Hand aus. «Mit meinen Daumen, Overcaste. Nur mit meinen Daumen.»

13
DER GENTLEMAN AUS DER BOWERY
    Sam schlenderte an den Gleisen entlang, die Augen auf das Blau des Wassers vor sich gerichtet, direkt hinter dem rauchenden Schornstein der Lokomotive, die auf die Culver Plaza einfuhr. Sam winkte den Männern zu, die vor Bauer’s Hotel und dem Casino die Straße fegten, und versuchte sich an einem kecken Nicken in Richtung zweier Mädchen, die ihre Hüte festhalten mussten, damit der Wind sie nicht fortriss. Sie kicherten, und obwohl Sam nie wusste, ob es ein An-oder ein Auslachen war, wenn Mädchen kicherten, beschloss er, es diesmal als gutes Zeichen zu betrachten, und grinste sie an. Es war ein herrlicher Samstag. Alles in allem vermutlich ein guter Tag fürs Kartenspiel.
    Das waren jedenfalls seine Gedanken, bis er den Mann sah, der dort saß, wo er selbst in den letzten anderthalb Jahren immer seinen Tisch aufgeschlagen hatte. Der Strohhut war noch derselbe wie beim letzten Mal – es war der Kartenhai, der wundersamerweise ein Monte-Spiel mit Pik gespickt hatte, und zwar unter seiner Nase. Da saß er, als ob er hierher gehörte, und hatte bereits ein paar Strandspaziergänger an Land gezogen, die der Meinung waren, einen guten Tag erwischt zu haben und ein paar Scheine für ein gutes Mittagessen gewinnen zu können.
    Sam blieb wie angewurzelt stehen, um ganz sicherzugehen, dass er nicht träumte, und änderte dann abrupt die Richtung. Als er den Tresen von Toftmann’s erreichte, des Saloons mit der offenen Front an der östlichen Seite der Culver Plaza, hatte der Barkeeper schon einen Kaffee und ein Milchbrötchen für ihn bereitgestellt. «Tut mir leid, Sam. Ich weiß auch nicht, wo der herkommt.»
    «Danke, Oliver.» Er biss in sein Brötchen und trommelte mit den Fingern auf die Theke. «Wie lange ist er schon hier?»
    «Etwa eine Stunde. Ein paar Burschen haben versucht, ihn für dich zu vertreiben, Sam. Erst Eamon Fowler und dann Benny der Cooler. Augenscheinlich hat er beide herausgefordert, ihn bei einem Spiel ihrer Wahl zu schlagen. Wenn es ihnen gelänge, würde er gehen. Sie haben beide verloren.»
    «Er hat gegen Eamon und Benny gewonnen?», fragte Sam fassungslos. «Wie hat er das denn geschafft?» Er drehte sich auf dem Stuhl um, die Kaffeetasse in der Hand, und betrachtete den Kartenhai aufmerksam. «Ich habe noch nie gehört, dass irgendjemand den Cooler geschlagen hätte!»
    Er schaute dem Spieler eine Weile zu und dachte angestrengt nach. Der Mann spielte Dreier-Monte, nicht das Spiel, bei dem er Sam betrogen hatte, sondern eins, das jeder spielen konnte. Manche Abzocker spielten es mit drei Karten, wobei der Sinn darin lag, eine besondere Karte im Blick zu behalten – das Kreuz-Ass etwa. Andere spielten es mit Walnussschalen. Dabei musste man die Münze, die unter einer Schale versteckt lag, mit dem Blick verfolgen.
    Die Kunden liebten dieses Spiel, weil sie dachten, es könne nicht so schwer sein, auf eine einzelne Karte zu achten. Natürlich spielten die Profi-Abzocker das Dreier-Monte nur als Köder, aber so wie Sam diesen Spieler einschätzte, war er entweder unglaublich schnell mit seinen Fingern oder er schummelte. Oder beides.
    Der Mann mit dem Strohhut bewegte drei leicht angeknickte Karten schnell über den Tisch, aber nicht so schnell, dass Sam – selbst auf die Entfernung – der Bewegung nicht folgen konnte. Der Kunde deutete selbstsicher auf die linke Karte, und der Mann drehte die Karte mit ein paar Worten um (die Sam zwar nicht verstand, die er sich aber gut vorstellen konnte – «Sind Sie ganz sicher, mein Herr?»).
    Die Menge jubelte. Der Kunde schob sich ein paar Dollar in die Tasche. Der Kartenhai hatte verloren.
    «Anscheinend schummelt er ziemlich schlecht», bemerkte Oliver.
    «Nein, das ist der Köder, ganz sicher. Das ist nur der erste Akt. Wenn ein Kunde nicht daran glaubt, dass er gewinnen kann, gibt es für ihn keinen Grund, in das Spiel einzusteigen.» Sam schüttelte den Kopf und biss wieder in sein Brötchen. «Wenn er einen Profi wie den Cooler schlagen kann, dann war es für ihn ein Leichtes, mich hereinzulegen. Aber ich komme immer noch nicht drauf, wie er meine eigenen Karten manipulieren konnte, ohne dass ich es gemerkt habe. Das raubt mir noch den Schlaf.»
    «Ganz zu schweigen davon, dass er dir deinen Platz weggenommen hat.»
    «Tja. Richtig. Das auch.»
    «Was willst du machen?»
    Genau das war die fundamentale

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