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Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Titel: Brother Sister - Hoert uns einfach zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Olin
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Golferfigur mit dem hochgeschwungenen Schläger … Der Schläger schlitzte mir den Arm auf. Ziemlich tief. Es tat höllisch weh und fing sofort an zu bluten.
    Sehen Sie die Narbe hier? Die stammt daher.
    Dann holte sie noch mal aus. Ich duckte mich weg und fiel hintenüber. Als ich am Boden lag, schoss der Pokal wie ein Baseballschläger an mir vorbei. Weil er so schwer war, wurde Mom von ihm mitgerissen, verlor das Gleichgewicht und knallte auf den Couchtisch. Sie versuchte noch, den Sturz abzufangen, aber sie verletzte sich am Handgelenk. Dann stürzte sie kopfüber zu Boden. Langsam zog sie sich aufs Sofa, wimmerte und schluchzte und hielt sich das Handgelenk. Später sah ich, dass der Tisch einen Sprung gekriegt hatte und ein Stück von der Ecke abgebrochen war.
    Das Furchtbare ist, dass mir in dem Moment egal war, wie es ihr ging. Ich dachte nur an den Pokal. Ob er jetzt kaputt gegangen war.
    Ich kroch über den Boden und zog den Pokal zu mir her. Ich sah sofort, dass der Golfer abgebrochen war.
    Ich war wie versteinert und hatte das Gefühl, im Boden zu versinken. In der Erde, im Dreck. Ich wurde zu Dreck. Ich blieb auf dem Boden sitzen und … Keine Ahnung. Ich war wie gelähmt.

Asheley
    Sein Handy?
    Verreck doch?
    Okay, ja, das hab ich geschrieben, aber … das müssen Sie im Zusammenhang sehen. Ich hab ihm nicht einfach so …
    Also, wenn Sie sein Handy haben, können Sie es ja nachlesen. Jede SMS , die ich ihm geschrieben hab, hatte einen konkreten Zusammenhang mit Sachen, die passiert waren.
    Okay, mal sehen … Ja, hier geht es los. Ich war noch keine drei Straßen von Shakey’s entfernt, als Craig mir die erste SMS schickte und fragte, wohin ich verschwunden sei.
    Nach Hause. Ich hab’s nicht mehr ausgehalten , schrieb ich zurück.
    Zehn Sekunden später kam seine Antwort. Was hast du nicht mehr ausgehalten?
    Alles.
    Und was fiel ihm dazu ein? Was hatte er dazu zu sagen, dass ich mit den Nerven fertig war? Er schrieb: Was ist mit unserer Abmachung?
    Können Sie sich vorstellen, wie ich mich fühlte, als ich das las? Ich wurde immer wütender.
    Ich stand an einer roten Ampel, und als sie auf Grün umsprang, ließ ich das Handy los, weil ich beim Fahren keine SMS schreibe. Ich ließ es einfach auf meinen Schoß fallen. Craig konnte ruhig warten. Wenn ich ein Stück weiter beim nächsten Stoppschild ankam, konnte ich ihm immer noch antworten. Aber bis dahin hatte er schon drei neue SMS geschickt.
    Was ist mit unserer Abmachung?
    Hast du mich angelogen?
    Antworte endlich, A!
    Da war tatsächlich ne Antwort fällig. Ich fuhr auf den Seitenstreifen und legte den Parkgang ein.
    Ich schrieb zurück: Sorry, sitze am Steuer :)
    Darauf er: Soll ich zu dir kommen?
    Nein.
    Also hast du gelogen.
    Du bist betrunken und ich müde. Wir reden morgen.
    Nicht zu betrunken zum Vögeln.
    Werd erwachsen, Craig!
    Lieber kindisch als frigide.
    Weiter so, Craig. So kriegst du mich ganz bestimmt rum.
    Ich fragte mich, ob er im Restaurant wohl ne Show abzog. Ich konnte mir direkt vorstellen, wie er die anderen an unserem SMS -Streit in Echtzeit beteiligte, indem er alles laut vorlas und zynische Bemerkungen über meine Texte machte, damit alle mich auslachen und gemeinsam überlegen konnten, was er antworten sollte.
    Wenn du mich nicht ranlässt, ruf ich ne andere Schlampe an.
    Falls er es darauf anlegte, mich in den Wahnsinn zu treiben, machte er seine Sache ziemlich gut. Craig war überall beliebt, auch wenn viele ihn nicht ganz ernst nahmen. Er war jemand, den man gern zu Partys einlud, weil er den Spaßfaktor erhöhte. Bestimmt warteten schon viele Mädels darauf, ihn zu zähmen. Aber ich war zu wütend, um nach einer Erklärung für seinen letzten Satz zu fragen.
    Stattdessen schrieb ich zurück: Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?
    Beides. Ich schick dir die Fotos.
    Warum ich mir das gefallen ließ? Gute Frage. Keine Ahnung. Das heißt … doch. Ich ließ mir das gefallen, weil ich wusste, dass er ganz verrückt nach mir war, und so viele Typen gibt es nicht, die mir das Gefühl geben, was Besonderes zu sein. Aber dieses Mal war er zu weit gegangen. Ich hatte die Schnauze voll. Wenn das seine Art war, mir seine Liebe zu zeigen, konnte ich gut drauf verzichten. Beziehungsweise zurückschießen.
    Ja, in meiner letzten SMS hab ich dann geschrieben: Verreck doch, Craig! Aber das sollte keine Drohung sein. Ich wollte ihm nur klarmachen, wie sehr ich mich über ihn ärgerte.
    Dann hab ich mein Handy ausgeschaltet. Zur

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