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Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Titel: Brother Sister - Hoert uns einfach zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Olin
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zu verätzen. Das hat mich dann nicht mehr kaltgelassen.
    Jedenfalls hatte ich keinen Grund, einen von denen einzuladen. Nein, danke!
    Aber Asheley wollte diese Party unbedingt, also sagte ich: »Okay, wenn es dich glücklich macht, laden wir ein paar Leute ein.«
    Es sollten fünf sein. Mädels aus Asheleys Softballteam. Ich weiß nicht mehr genau, welche. Naomi und ein paar andere. Asheley bezeichnete sie als ihre Freundinnen, mehr brauchte ich nicht zu wissen.
    An dem Abend selbst hab ich mir dann richtig Mühe gegeben. Ich machte Lasagne und einen Salat aus Keiths Garten. Als Vorspeise taute ich Jalapenos mit Käsefüllung und ein Paket Mini-Frühlingsrollen auf. Für den Nachtisch brachte Ash Eis von Milky Moo mit. So weit – so gut. Ich war bereit, den aufmerksamen Gastgeber zu spielen. Immer schön lächeln und so tun, als fände ich jeden und alles super.
    Aber dann … es kam, wie es auf keinen Fall kommen sollte. Von wegen Dinnerparty.
    Ab acht, halb neun hörte es nicht mehr auf, an der Tür zu klingeln. Erst die Mädels vom Softballteam. Dann das Baseballteam und die Leichtathleten und dann tauchten sogar noch die Schachspieler auf. Offenbar hatte es ein kleines Missverständnis darüber gegeben, wie diese Party gedacht war.
    Jemand drehte die Stereoanlage voll auf. Die Musik dröhnte durchs ganze Haus und man konnte sich nur noch schreiend unterhalten. Außerdem wurde jede Menge Bier auf dem Parkettboden verschüttet.
    Eine Dinnerparty war es jedenfalls nicht. Eher ein hemmungsloses Nullen-Besäufnis.
    Irgendwann verlor ich Asheley aus den Augen und konnte sie nicht wiederfinden.
    Dafür lauerte Naomi mir an allen Ecken und Enden auf und wollte was von mir. Sie grinste und sagte so Sachen wie: »Komm, lass uns einen trinken. Ich kann uns ein paar Cocktails mixen«, oder: »Was für ein irres Haus! Wie ein Aquarium. Wo sind die anderen Zimmer? Führst du mich mal rum?«, oder: »Wann hast du dein nächstes Turnier? Du spielst doch jetzt um die Landesmeisterschaft, oder?« Alles mit diesem Dauergrinsen. Ich murmelte irgendwelche Antworten, sie nickte und grinste weiter. Was sollte das? War sie scharf auf mich? Aber warum sollte sie das sein? Sie kannte mich ja nicht mal! Wir hatten nichts mehr miteinander zu tun gehabt, seit wir in der fünften Klasse bei Mrs Kelley nebeneinandergesessen hatten. Damals schob sie mir dauernd irgendwelche albernen Zettelchen zu, mit Fragen nach meiner Lieblingsfarbe und meiner Lieblingsmusik und welches Tier ich wäre, wenn ich ein Tier wäre. Damals haben wir zum letzten Mal miteinander gesprochen. Deswegen fand ich es total daneben, dass sie jetzt so tat, als wären wir die dicksten Freunde.
    Inzwischen kamen immer mehr Leute. Auch das Golfteam. Lewis und Ricardo. Als hätte jemand auf Facebook gepostet: Kommt am Samstag alle zu Will, um seine Party zu ruinieren!
    Schließlich sagte ich zu Naomi: »Kannst du mal ne Minute auf mich verzichten? Ich bin auf der Suche nach meiner Schwester, weil ich sie was fragen muss.« Ich hab wirklich versucht, höflich zu sein. Zu allen. Aber ich wollte rauskriegen, ob das Ganze spontan entstanden war, weil einer dem anderen Bescheid gesagt hatte, bis eine Massenbewegung daraus wurde, oder ob Ash dahintersteckte. In dem Fall wär ich nämlich sauer auf sie gewesen.
    Ich fand sie dann in der Küche, wo sie Tiefkühlpizzas in den Ofen stopfte. Die Mädels aus ihrem Softballteam schwirrten um sie rum, und die ganze Art, wie sie sich benahm, hatte nur einen Zweck: den anderen zu zeigen, wie toll sie sie fand.
    Als sie mich sah, setzte sie ein breites Lächeln auf und sagte: »Hi, Brüderchen!«
    »Spar dir das Brüderchen«, zischte ich zurück. Den Rest flüsterte ich ihr ins Ohr, um sie vor den anderen nicht bloßzustellen. »Wer sind all diese Leute?«
    Sie antwortete in Zimmerlautstärke: »Unsere Partygäste, Will! Wir geben eine Par-ty!« Offensichtlich hatte sie getrunken.
    Ich beherrschte mich und flüsterte: »Hast du etwa alle Nullen dieser Schule eingeladen?«
    »Natürlich nicht. Es hat sich einfach so ergeben. Aber was ist mit dir los? Bist du sauer?« Das schien sie zu beunruhigen; immerhin merkte sie, dass ich das alles nicht lustig fand. Dann fing sie auch an zu flüstern. »Ich hab nur die Leute eingeladen, die auf unserer Liste standen. Keine Ahnung, wo die anderen herkommen.«
    »Lewis und Ricardo sind gerade gekommen. Wir haben nicht genug Lasagne für so viele Leute.«
    »Du Pfosten!« Jetzt setzte sie sich wieder vor

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